Revoltons – Underwater Bells Pt.2:
October 9th 1963 Act.1
Band: Revoltons
Titel: Underwater Bells Pt.2: October 9th 1963 Act.1
Label: Sleaszy Rider Records
VÖ: 07. Februar 2020
Genre: Power/Progressive/Thrash Metal
Bewertung: 4/5
Seit 29 Jahren sind die Italiener REVOLTONS aktiv, das letzte Album liegt mittlerweile schon acht Jahre zurück. Sänger Andro nahm zwischenzeitlich seinen Hut und wurde durch HAMMERED – Fronter Csazsar ersetzt. (Deren bisher einziges und bärenstarkes Album The Beginning sei hiermit übrigens wärmstens empfohlen!)
Das fünfte Album der italienischen Power Metaller dreht sich inhaltlich um die Katastrophe von Longarone, den Bruch der Vajont Staumauer im Jahre 1963, der im Oktober durch ein Erdrutsch zustande kam und infolgedessen ungefähr 2000 Menschen aufgrund der entstandenen Flutwelle Ihr Leben verloren.
Ein interessantes Thema und auch die Liste der Gastmusiker liest sich ganz imposant. Unter anderem sind Blaze Bayley ( BLAZE BAYLEY, ex- IRON MAIDEN, ex- WOLFSBANE), Aydan and Raphael (ELVENKING), Michele Guaitoli (u. a. VISIONS OF ATLANTIS, KALEDON), Alessia Scoletti (TEMPERANCE) und (wie auch 2003 auf Night Visions) Ciardo von Delirium X Tremens dabei.
UNDERWATER BELLS PT.2 startet mit dem Einleitungsduo Danger Silence Control / The Stars Of The Night Before in bester BRAINSTORM/ MYSTIC PROPHECY/PRIMAL FEAR– Manier recht hart und dennoch eingängig, während man mit dem kurzen Slowmotion Apocalypse die Brücke zum progressiveren Mittelteil des Albums schlägt.
Insbesondere dieser Teil der Scheibe bannt. Das Break in Mary And The Children sowie die nahtlose Einbindung des (wiederum als Brückenschlag daherkommenden) Titelstückes, der durch den Gesang Michele Guaitiolis Gesang die Dramatik der Katastrophe verdeutlicht, versetzen den Hörer direkt in die Situation.
Während darauf Erase! New Earth Lord! zwischen Hoffnung und Verzweiflung der Opfer noch wankt,
wird mit Hypnos And Thanatos jedoch das Aufbäumen der Betroffenen sehr gut vermittelt.
Im Schlussdrittel begibt man sich musikalisch wieder in breitere Gefilde. Primal Shock ist ein gelungener Hybrid aus Death und Trash Metal, The Powerless Wrath dagegen Melodic Speed Metal a la HELLOWEEN mit ruhigem Ausklang, Criminal Organism funktioniert vor allem dank der großartigen Leistung des Sängers, der im Verlauf des gesamten hier vorliegenden Werkes die wenigen musikalisch durchschnittlichen Stellen gekonnt aufwertet.
Das über zehn Minuten lange Grandmasters Of Death mit Blaze Baley bildet sodann auch den Höhepunkt, insbesondere der Refrain ist sehr vereinnahmend.
Technisch befindet sich die Band auf hohem Niveau und das Liedgut auf UNDERWATER BELLS PT.2 überzeugt trotz der Mannigfaltigkeit beinah durchweg. In der Gesamtheit, mit dem lyrischen Konzept, liegt hier sogar ein großartiges Album vor, welches zwar ein paar Durchläufe braucht, doch dann wirklich zündet.
Tracklist
01. Danger Silence Control
02. The Stars Of The Night Before
03. Slowmotion Apocalypse
04. Mary And The Children
05. October 9th 1963
06. Erase! New Earth Lord!
07. Hypnos and Thanatos
08. Primal Shock
09. The Powerless Wrath
10. Criminal Organism
11. Grandmasters of Death
12. Through the Years
Besetzung
Andras Csaszar – Gesang
Alex Corona – Gitarre
Matt Corona – Gitarre
Roberto Sarcina – Bass
Elvis Ortolan – Schlagzeug