S-Tool – Exitus
Band: S-Tool
Titel: Exitus
Label: Playground Music Scandinavia
VÖ: 15/05/2020
Genre: Groove Metal
Bewertung: 5/5
S-TOOL aus Finnland dürfte vom Bandnamen her nur wenigen etwas sagen. Blickt man im Beipackzettel auf die Mitwirkenden, erscheint binnen Sekunden der Aha-Effekt. Es handelt sich hierbei um das neue Betätigungsfeld des ehemaligen SENTENCED/POISONBLACK Sänger/Gitarristen Ville Laihiala, welcher sich mit den ehemaligen LULLACRY (desgleichen keine unbekannte Nummer in der Szene) Musikern Kimmo Hiltunen (bass) und Sami Leppikangas (guit) zusammengetan hat. Verstärkt bzw. komplettiert wird die Combo vom ex-ENTWINE Schlagzeuger Aksu Hanttu. Drei Jahre sind vergangen, seit mich das grenzgeniale Groove Monster „Tolerance 0“ vom Hocker gerissen hat. Der gute Ville hat es doch tatsächlich gewagt seine Einflüsse der ehemaligen Bands unter dem Deckmantel Groove Metal zu packen. Das Endergebnis in Folge war eine mitreißende Scheibe, die einen vom Fleck weg mitzieht.
Mit „Exitus“ melden sich die Finnen nach dreijähriger Pause zurück und diese wurde von eingefleischten Fans sehnsüchtig erwartet. Die Groove Keule ist abermals mit im Spiel und wird kräftig geschwungen. Generell scheinen die Zeichen bei den Finnen auf Sturm zu stehen, da der Startschuss enorm wütend abgehalten wird. Die gelungene Melange aus Gothic, Groove und etlichen typischen Vibes aus der Vergangenheit des Masterminds ist somit bestens geglückt. Darüber hinaus kommt das Anziehen der Räder gut ins Gehör und wühlt den Hörer von der ersten Note an auf.
Die selbst auferlegte Steigerung der zackigen Härte und nicht allzu komplexe Songstrukturen bohren sich tief in das Fleisch und den Gehörgang des Zuhörers. Moderne Avancen innerhalb der Songstrukturen lockern das Konzept von S-TOOL ausgezeichnet auf. Der Großteil der Songs ist nicht, trotz seiner lockeren Spielweise für ein Konsens-Publikum zugeschnitten worden. Vielmehr wird eine breite Schicht der Metal Fangemeinde durch kompositorische Raffinesse und Dynamik im Zusammenspiel anvisiert und meiner Meinung nach bestens unterhalten.
Die Mannschaft hinter dieser finnischen Truppe versteht einfach ihr Handwerk und tut genau das was man erwartet. Alle Kräfte ballen und mit einem großen Schlag ins Gefecht werfen. S-TOOL fackeln nicht lange, krempeln die Hemdärmel hoch und zocken mit einer guten Groove Keule über unsere Köpfe hinweg.
Die bereits gesetzten Eckpfeiler des Debüts wurden merklich ausgebaut und mit gesteigerter Härtedominanz wurde eine wunderbare Groove Metal Scheibe geschaffen, welche definitiv seinesgleichen als Konkurrenz sucht. Alle Einflüsse der bisherigen Schaffensbaustellen der Mitwirkenden wurden gelungen unter einen Deckmantel gebracht und das Endergebnis ist ein voller Wuchtschlag schlechthin.
Fazit: No fillers, just killers mehr kann man zu „Exitus“ von S-TOOL nicht sagen. Der Groove Metal Freund und Fan der ehemaligen Betätigungsfelder der Bandmitglieder wird hellauf begeistert sein.
Tracklist
01. Motherfucker
02. St. Bastard
03. F.O.S. (Gutting the Pig)
04. Hole
05. The Inhumanist
06. Ego Cancer
07. I Hate Yourself
08. The Killing Floor
09. Body Bag
Besetzung
Kimmo Hiltunen – Bass
Aksu Hanttu – Drums
Sami Leppikangas – Guitars
Ville Laihiala – Vocals & Guitars