Band: Scargod
Titel: Sacrilegious Symphonies
Label: Noisehead Records
VÖ: 2014
Genre: Melodic Black Metal
Bewertung: 5/5
Written by: Robert
Scargod sind ja nicht unweit meiner Heimatortschaft beheimatet. Die 2004 von Martin Moser alias Dr. Maze Pain gegründete Formation lag ja einige Jahre brach und nun serviert man uns seit dem letzten klanglichen Erscheinungsbild aus dem Jahr 2007 das erste Full Length Album in Form von „Sacrilegious Symphonies“. Schubladendenken darf man gleich von Bord jagen, denn hier gibt es einfach eine zu breite Facette um die Jungs in eine Ecke zu drängen. Persönlich fällt mir eines doch sehr stark auf, die depressive Zeit scheint vorbei zu sein. Nicht das ich etwas gegen ein wankelmütiges Material an und ab was hätte, doch „Schmerz“ aus dem Jahr 2007 war ja wirklich von einem ganz anderen Soundmuster. Dass man hier und jetzt solch eine Fortsetzung angestrebt hat finde ich sehr gut. Teile der Rhythmik sind eindeutig aus dem Melodic Death Lager, aber auch Black und Industrial Ansätze wurden in die Stücke gepackt. Die teils orchestralen Instrumente sind ja nicht unbedingt mein Ding, doch eben genau diese Ansätze haben das gewisse Etwas und steigern das Potential und die Qualität der Truppe ungemein. Leicht verdaulich sicherlich nicht, doch wer sich etwas genauer mit einem Album auseinandersetzen will, der ist hier definitiv an der richtigen Stelle. Die Mischkultur kennt keine Grenzen und die daraus resultierende Fusion ist dem Mastermind hinter diesem Bandprojekt sehr gut gelungen. Bahnbrechend einerseits und andererseits wieder so geisteskrank das man es kaum fassen kann. Somit ein durch und durch farbenschichtiges Klangmaterial das sich gewaschen hat. Die Progressiven Soundzüge sind nicht zu schräg und stets achtet man darauf dass es nicht zu komplex wird. Das ist mal ein Klangkünstler der es wirklich vermag pure Härte, mit leicht progressiven Elementen und Soundverstrebungen zu vereinen, ohne dass dabei irgendwas zu ruppig in der Überleitung oder gar überladen klingt. Ein besonderes Schmankerl für mich sind die symphonischen Unterwanderungen, welche mich oftmals etwas an Hollenthon erinnern, dies wäre aber schon wirklich die einzige Parallele, denn Scargod servieren uns mit diesem Album eine Eigenständigkeit in einer breiten Genrevermischung die man nicht allzu oft zu hören bekommt. Geniestreich? Nun ja es hat was davon und solch eine Vermischung macht dem Mister Moser niemand so schnell nach.
Fazit: Kein Tellerrand oder gar Schubladendenken ist hier angesagt. Man muss sich richtig in das Album reinhören, denn es beinhaltet ein Potential das richtig gehend süchtig macht. Zwischen Progg, Black, Death und Industrial, wie auch Gothic Partitionen ist hier einiges unter einen Nenner gebracht worden. Dies so zu veranschlagen ist einfach entweder geisteskrank oder grenz-genial. Persönlich tendiere ich wirklich zu letzterem. Hut ab vor solch einer zusammengefügten Farbenvielfalt.
Tracklist:
01. Nuns, Faggots and Lewd Blasphemers 05:35
02. Deface the Impragnable Church 05:31
03. The Hymns of My Disgrace 04:15
04. Ravished Boys Complaint 05:07
05. Enthroned Darkness 04:35
06. Book of Lies 06:30
07. Total Eon Warfare 03:53
08. Ravished Boys Complaint (Orchestral version) 05:06
Besetzung:
Dr. Maze Pain (voc, guit & programming)
Malthus Unholytoxicomaniac (drums & live guit)
Mike Hell (bass)
Feanor Omega (drums)
Internet:
Scargod @ MySpace
Scargod @ Reverbnation