Sepultura – Machine Messiah

Band: Sepultura
Titel: Machine Messiah
Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 13.01.17
Spielart: Thrash Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

sepultura - machine messiah album cover, sepultura - machine messiah cover artwork, sepultura - machine messiah cd cover, thrash metal, nuclear blast, nuclear blast records, nuclear blast entertainmentMeine Wenigkeit kommt aus eine Metalgeneration, wo die alten Helden immer mit zweierlei Maß gemessen werden. War es vorangehend bei Metallica anhaltend ein Problem die älteren Fans zu besänftigen, so ist man desgleichen bei Sepultura zu keiner Zeit zimperlich mit der brasilianischen Ur-Thrash Metal Combo umgegangen. Man kann ausnehmend kein „Arise“ oder „Chaos A.D.“ mehr bieten. Für meinen Geschmack wurden Max Cavalera bzw. das Cavalera Gespann beharrlich überbewertet. Frevel? Mag eventuell sein, dazu stehe ich, bekanntlich habe ich den Hünen Derrick Green bis dato unausgesetzt als den besseren Fronter gehandelt. Ob auf Scheibe oder Live, der Fronter hat einfach mehr Charisma und Stimmvolumen. Gegenwärtig brechen die Brasilianer nach vier Jahren das Schweigen, was wurde verändert? Nun meiner Meinung nach hat man dem reinrassigen Thrash Metal fast gänzlich abgeschworen. Somit werden die alten Fans gleich wieder nach einer Reunion in der Urbesetzung kreischen. Das hätten sie ohne Umschweife und mit der Wimper zu zucken genauso getan.

Ganz verstehe ich es hingegen ebenfalls nicht ganz, warum Sepultura mit dem neuen Album vermehrt dem Hardcore verschworen sind. Dies ist dazu der Knackpunkt, weil der geschwängerte Hardcore aus der Feder von Sepultura ist nämlich vorherrschend nicht mal schlecht als man denken könnte. Hierbei berufe ich mich glatt auf die alten Glanztaten, erfahrungsgemäß hat man ja eine ganze Generation geprägt. Dies wird man mit dem neuen Silberling gewiss nicht tun. Dafür gibt es schon einige Kapellen die zu den Helden zählen. Besonders Sworn Enemy nehme ich hier als Vergleich her. Wissentlich verbraten diese New Yorker alte Thrash Wurzeln mit Hardcore. Das Konzept passt und für dies sind sie ebenso bekannt, wie für ihren Weg bereitenden Thrash Metal der Frühphase. Warum jetzt Sepultura ebenfalls genau hier mitmischen wollen ist etwas fragwürdig. Wie erwähnt, das neue Material ist wirklich toll, indes gar kein Thrash Metal mehr. Kann tatsächlich verstörend wirken, wird es außerdem, soviel bin ich mir gewiss. Dennoch sollte man die Brasilianer nicht gleich geißeln, denn die Roots des Hardcore werden gekonnt von ihnen aufgegriffen. Klingt wie eine südamerikanische, groovige Abform von Sworn Enemy Punkt um.

Dass man hierbei wissentlich eine Handvoll Altfans vor den Kopf stoßen wird, das müssten sich die Jungs bewusst gewesen sein. Somit wird es ein Unterfangen sein, neue Fans für sich zu rekrutieren. Wer sich selbst gerade als eingeschworener Hardcore Fan der frühen Stunde tituliert, der könnte hier eine neue Beschallung gefunden haben. Ich nehmen es Sepultura durchaus ab, dass man hier etliche rekrutieren kann, da mit dieser Art des unterwanderten Genres die Jungs momentan am meisten zu tun haben.

Was die Arrangierung und Vibes auf dem Album an sich betrifft. Wirklich topp was man hier gezaubert hat. Viele Unterwanderungen und Grooves die in Mark und Bein übergehen und man darf sich begeisterungswürdig zeigen. Zeugt von einem Einfallsreichtum und deshalb wird daneben der Silberling nach dem x-ten Durchlauf niemals langweilig. Eher im Gegenteil, für mein Empfinden zeigen Sepultura in der Derek Green Ära das eventuell progressivste Album und ein Crossover Gesicht mit welchem man möglicherweise nicht gerechnet hätte. Da könnte man schimpfen auf Teufel komm raus, es ist wie es ist, das was Sepultura hier angepackt haben ist sicherlich kein reinrassiges Sepultura mehr, zugegeben ist es allerdings eine super ausgerichtete Crossover Hardcore Scheibe mit vielen tollen Soundzündungen und Ergänzungen.

Auch viele reinrassige Heavy Metal Einflüsse wurden mal dominanter eingebaut und an anderen Songecken in den Hintergrund gestellt. Dadurch steigert man meiner Meinung nach den progressiven Anteil umso mehr. Fakt ist, was hier zu einem Konzept vermischt wurde, ist abseits den bekannten Sepultura Gestaden, gegebenenfalls aber spitzfindig zusammengesetzt.

Ruft gewiss die Cavalera-Verschwörungs-Theoretiker zur Tagesordnung, im Kontrast dazu sei trotzdem gesagt, wir brauchen hier keine Reunion. Jeder der derzeitigen bzw. ehemaligen Mitglieder macht seine Sache gut. Im Falle von Sepultura in einem annähernd anderen Betätigungsfeld, dafür umso stärker.

Fazit: Sepultura kehren dem Thrash durchwegs den Rücken, doch mit der neuen Ausrichtung kann jeder leben, welcher keine Scheuklappen vor sich herträgt. Viele Einfälle und Ideen wurden zu einem groovigen Crossover Hardcore Gebräu vermischt. Dieses brodelt sehr gut und wird viele neue Fans dazu animieren sich dem alten, brasilianischen Gespann zu widmen.

Tracklist:

01. Machine Messiah 05:54
02. I Am the Enemy 02:27
03. Phantom Self 05:30
04. Alethea 04:31
05. Iceberg Dances 04:41
06. Sworn Oath 06:09
07. Resistant Parasites 04:58
08. Silent Violence 03:46
09. Vandals Nest 02:47
10. Cyber God 05:22

Besetzung:

Andreas Kisser (guit)
Derrick Green (voc)
Eloy Casagrande (drums)
Paulo Jr. (bass)

Internet:

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Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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