Band:SERENITY
Titel: CODEX ATLANTICUS
Label: Napalm Records
VÖ: 29.01.2016
Genre: Melodic Metal /Symphonic Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Mayhemer
Die internationale Formation SERENITY mit Hauptsitz Tirol, Österreich, befindet sich in ihrem 12. professionellen Lebensjahr. In Ebendiesem servieren uns die nicht mehr wegzudenkenden Symphonic Metaller rund um Sänger Georg Neuhauser, ihr mittlerweile 6. Album „Codex Atlanticus“. Die Band hat sich durch ständiges „an sich arbeiten“ einen Top Platz in der Hierarchie österreichischer Bands gesichert und so ist es nur natürlich, dass, wenn von österreichischen Bands die Rede ist, der Begriff SERENITY im selben Atemzug genannt wird und jeder Einheimische Metaller die Band kennt, egal ob er diese nun mag oder nicht. Das musst du erst einmal erreichen – ein Wunschtraum vieler!
Nun gut. „Codex Atlanticus“ ist, wie bereits bei den Alben zuvor, erneut ein geschichtsträchtiges Werk. Leonardo Da Vinci´s Manuskriptverlassenschaft (1.119 Blätter in 12 Bänden) wurde dieses Mal von Sänger Georg Neuhauser als Thema behandelt. Lyrisch perfekt in 10 Songs (+ Intro) eingewoben, kann der interessierte Hörer sogar noch Europäische Geschichte lernen. Interessant ist das Thema allemal. By the Way: Das Cover passt wie die Faust aufs Auge. Erinnerungen an Blind Guardian werden hier wach, aber was solls.
Also, der optische und lyrische Eindruck des neuesten Outputs ist schon mal sehr gut. Somit kann ich nicht anders, als endlich in die Musik von „Codex Atlanticus“ einzutauchen. Nach dem guten orchestralen Intro (erinnert komplett an Game of Thrones), geht es mit „Follow Me“ nach einem kurzen Klavierintro in härtere Gefilde. Der Refrain ist ein absoluter Bringer, der den geneigten Hörer (fast) zum Mitsingen zwingt. Weiter geht es mit dem Kracher “ Sprouts of Terror“, der mehr in den Powermetal – Bereich abgleitet. Hier wird eine zweite, deutlich rauhere männliche Stimme (Fabio?) vernommen. Als Gegensatz zu Georg´s Klargesang passt das wirklich sehr gut.
So genieße ich die Platte und freue mich mitsummend schon auf den nächsten Song. „Iniquity“ geht in die Gehörgänge, wie das Messer durch weiche Butter! Der Wahnsinn. Für mich die geilste Nummer des Albums. Die (programmierte) Orchesterleistung ist genialst und verleiht dem Song die nötige Power. So werden Hymnen geschrieben. Der Chor! – Genial! Und wie üblich: Ein Mitsingrefrain vor dem Herrn!
Mit den drei darauffolgenden Tracks „Reason“, „My final Chapter“ und „Caught in a Myth“ plätschert „Codex Atlanticus“ so dahin. Erklingen wie Standard Nummern ohne echtes Highlight. Ich meine, von „Schlecht“ sind auch diese Nummern weit entfernt. Das Orchester wurde auch hier mehr als gut programmiert. Aber eben der letze „Wumms“ fehlt mir. „Fate of Light“ erklingt in meinen Ohren wie ein astreine Melodic – Power Metal Hymne! So muss Musik geschrieben werden. Der coole Übergang des Songs ab 1:19 in die Strophe, den finde ich persönlich geistreich.
„The Perfect Woman“ (gibt es diese überhaupt? ; -) Nein im Ernst. „TPW“ ist ein Song, der stark an Meat Loaf´s Songwriting erinnert. Aber gut geklaut ist eben immer noch besser, als schlecht selbst geschrieben… Ansonsten bietet der Song großen Pathos und geht absolut in die Musical Richtung. Erinnert an Neuhauser´s Zweitwerk Phantasma. Spätestens seit diesem Projekt wissen wir, dass Georg Neuhauser ein Faible für Musicals hat. Trotzdem klingt der Song extrem nach „Abgeschaut“. – Schade eigentlich.
„Spirit in the Flesh“ plätschert wieder so dahin. Ohne echtes Highlight. Ohne das ich irgendwie so richtig aufhorchen und „Wie geil ist das denn“ schreien kann. Nur, ganz ehrlich, andere Bands aus diesem Genre (er-)schreiben sich ein Leben lang einen solchen Song nicht! Mit „The Order“ folgt ein würdiger Abschluss ein sehr guten CD, die anders klingt, als ihre Vorgänger.
Fazit: SERENITY haben mit „CODEX ATLANTICUS“ erneut ein Meisterwerk erschaffen, dass anders ist, als ihre Vorgänger. Nicht so eingängig und geradeheraus. Mit dem Einzug des Musicals in das Songwriting sowie diverse schwierig nachvollziehbare Kompositionen wird das Album wahrscheinlich für Gesprächstoff sorgen – was ja nur gut für die Band und letztendlich für die Verkaufszahlen ist. Die Kompositionen und die Produktion des Orchesters ist genial, feinsinnig, höchst intelligent eingesetzt und voller Bombast. Eine Höchstleistung des / der Komponisten und des / der Arrangeurs.(e). Ich kann nur zu einem solchen Album gratulieren, da ich das Sperrige an einem Werk liebe. Die Fans werden es lieben.
P.S.: Die Werke SERENITY´s sollten an den Schulen angeboten werden, denn so lernen die Kinder den Zugang zu guter Musik UND pauken dabei mit Spaß Geschichte ; -)
Tracklist:
01. Codex Atlanticus
02. Follow Me
03. Sprouts Of Terror
04. Iniquity
05. Reason
06. My Final Chapter
07. Caught In A Myth
08. Fate Of Light
09. The Perfect Woman
10. Spirit In The Flesh
11. The Order
Besetzung:
Lead Vocals – Georg Neuhauser
Lead & Rhythm Guitars – Thomas Buchberger
Keyboards – Franz Josef Hauser
Bass – Fabio D’Amore
Drums – Andreas Schipflinger
Internet:
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