Band: Seven Thorns
Titel: Return to The Past
Label: Nightmare Records
VÖ: 2010
Genre: Power Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert
Aha mal wieder was Neues aus dem Dänenland heißt es mit Seven Thorns (für mich neu, obwohl man mit Glow of Dawn 2007 bereits die Feuertaufe bestanden hat). Diesmal allerdings präsentiert uns die Truppe von Seven Thorns eine runde Power Metal, mit traditionellem Einschlag. Alleine schon bei der Betrachtung vom Cover weiß man gleich woran man ist. Dem eingefleischten Genrefan kann dies nur recht sein. Sofern er natürlich auf modernen Schnick/Schnack einen feuchten Kehricht gibt. Wer auf Metal Klischees a la Helloween, Gamma Ray und Konsorten steht, für den ist„Return to the Past“ genau das Richtige. Nicht neu, aber neu aufgemacht und damit muss und kann sich der geneigte Power Fan sicher zufrieden geben.
Bereits beim Opener „Liberty“ wird aus den vollen Geschöpft und zum Einsatz gebracht was ein hymnisches, teils sehr bretterndes Power Metal Stück braucht. Geradlinig und gut ausgereifte Melodien präsentiert man uns in einem ganz tollen Soundkleid. Auch was das Symphonische betrifft wird der Bogen nicht überspannt. Alles wird im gediegenen Maß eingesetzt und so trieft der Song auch nicht vor Kitsch und dudelnden Melodien. Auch gesangstechnisch verbleibt der Frontmann eher im mittleren, ja fast schon rauen Bereich und das ist ein weiterer Bonuspunkt mit dem die Dänen gleich zu Beginn überzeugen können.
Noch um Ecken mehr in die Richtung Power Metal Hymne driftet man mit dem Start von „End of the Road“. Trompeten und hymnische Gitarrenlinien bilden hier den Eingang. Auch weiterhin verbleibt man im begonnenen Gewässer, allerdings reichert man dies mit einer deutlich kräftigeren Power Metal Schiene der bretternden Art an. Durch die Bank drückt man ganz gut aufs Gaspedal und so kann man gediegen seine Rübe durchschütteln.
Deutlich zackiger wird mit „Through the Mirror“ weiter gemacht. Weiterhin prallen Symphonien und knackige Power Metal Rhythmen der raueren Art im Dauergefecht aufeinander. Allerdings baut man hier vermehrt auf eine Linie die man von Stratovarius in den Anfangstagen gewohnt war. Was nichts anderes heißt das sich Axt und Keyboard deutlich in den Vordergrund drängen. Nervt aber nicht wirklich, weil die Burschen aus dem Dänenland alles sehr kompakt und gut ausgewählt rüber bringen. Hier wird nicht der Müllkübel von anderen Truppen durchstöbert und eingesetzt, nein man überzeugt mit vielen eigenständigen Trademarks die nicht unbeeindruckt lassen.
Auch beim nun folgenden „Freedom Call“ wird genau dort weiter gemacht wo man uns mit den Vorgängerh zurück gelassen hat. Deutlich speediger wurde hierbei die Geschwindigkeit ausgerichtet. Obwohl man oftmals stärker die Bremse anzieht, geht man sofort wieder zum nächsten Speed Schlag über. Gute herzhafte, fetzige Power Metal Kunst, die man im Refrainteil noch mit starken, mitsing lastigen Chören verstärkt.
Schlachtenlärm und Flugzeugdröhnen dienen als Soundintro für „Countdown“, danach wird einmal mehr wieder deutlich das Gaspedal gedrückt. Den klareren Anteil hat man hierbei für einige Parts stark aufgespart, aber im Großen und Ganzen versucht man deutlich mehr in eine rauere Richtung zu rücken. Gelingt zwar nicht, allerdings das Mischverhältnis dafür ist umso imposanter dadurch ausgefallen. Bunt durch gemischt hämmert der Track ordentlich auf die Trommelfelle und auch der Frontmann beweist bei einigen Parts das er auch in hohen Tonlagen durchaus zu überzeugen vermag.
Ein folkiger, teils bombastischer Eingang erschließt sich einem zu Beginn von „Forest Majesty“. Sehr opulent aufbereitet und mit einem sehr heroischem Flair wird uns dies zum Besten gegeben. Die Fortsetzung ist von einer flotteren Midtemposchiene geprägt, bei der man auch an und ab etwas mehr auf die Tube drückt. Die raueren Elemente mussten den klaren eindeutig weichen und auch Axt und Tastenkunst duellieren sich am laufenden Band.
Mein persönlicher Favorit auf dem Album ist „Spread Your Wings“. Dunkle Einschläge, werden mit satten – orchestralen Hintergrundsound durch die Boxen gejagt das einem schon ganz schwindlig wird. Tempomäßig hat man zwar oftmals stärker die Bremse angesetzt, allerdings überzeugen einen die lustigen Fäuste reckenden, als auch Mitgrölparts ungemein. Die Abrundung des Ganzen übernimmt nur noch ein galoppierender Rhythmus.
Ein weiteres Highlight verbirgt sich auch hinter „Fires and Storms“. Dem Mischverhältnis von vorhin nicht unähnlich, allerdings deutlich temporeichere Kost wird hierbei zum Besten gegeben. Auch die klaren Anteile werden etwas mehr von raueren Klangfacetten in die Mangel genommen. Weiterhin baut man auf altbewährtes, präsentiert dies aber nicht etwa abgelutscht eher im Gegenteil, eher erfrischend klingt die Spielweise der Herrschaften. So wie beim Debüt der Landsmänner Iron Fire gehen die Jungs zum Angriff an.
Noch mehr dem Debüt der bereits genannten Landsleute ähnelnd beschließt man mit „Return to the Past“ das zweite Kapitel in der Bandära Seven Thorns. Knackiger Power Speedster der hier die Straße runter bolzt. Besonders überzeugend ist der orchestrale Mittelteil bei dem sich Klassik und Power Metal ein ordentliches Gefecht liefern und vor allem die Axtfraktion sich die Finger dabei wund schrubbt.
Fazit: Nun sicher keine Revolution 2011 durch die Dänen Power Metaller, allerdings kann der geneigte Genrefan sich hier so richtig zu Beginn des Jahres die Ohren durchblasen lassen und somit lässt es einen die ganze Flut an schlappen Kopien binnen Sekunden vergessen.
Tracklist:
01. Liberty 4:47
02. End of the Road 4:40
03. Through the Mirror 4:26
04. Freedom Call 4:18
05. Countdown 5:02
06. Forest Majesty 4:08
07. Spread Your Wings 5:23
08. Fires and Storms 5:31
09. Return to the Past 5:59
Besetzung:
Lars “Laske” Borup (drums)
Gabriel Tuxen (guit)
Christian B. Strojer (guit)
Nicolaj Marker (bass)
Asger W. Nielsen (keys)
Erik “EZ” Blomkvist (voc)
Internet:
Seven Thorns Website
Seven Thorns @ MySpace