SHATTERFACE – Deviate

Shatterface - Deviate - album cover

Band: SHATTERFACE 🇦🇺
Titel: Deviate
Label: Independent
VÖ: 13/12/24
Genre: Industrial/Groove Metal

Bewertung:

3/5

SHATTERFACE mögen ein frischer Name in der Metalszene sein, da sie erst 2023 gegründet wurden, zeigt die zweite EP »Deviate« eine Band, die ihren Sound durch eine Mischung aus Industrial- und Groove-Metal-Einflüssen deutlich verfeinert hat. Mit James Walker am Bass, Tim Goss an der Gitarre, Robert King am Gesang und dem donnernden Tim „The Beast“ Hawes am Schlagzeug bringen SHATTERFACE eine beeindruckende Bandbreite an Talenten zusammen.

Aggressive Riffs und vertrackte Rhythmen

»Deviate« taucht in eine Klanglandschaft ein, die von aggressiven Riffs, vertrackten Rhythmen und kraftvollem Gesang geprägt ist. Das Album lehnt sich stark an die Tradition des Industrial Metal an und enthält mechanische Klänge und atmosphärische Elemente, die ein fesselndes Hörerlebnis schaffen. Tracks wie »Amplifiy« und »Aftermath« veranschaulichen die Fähigkeit der Band, Grooves mit düsteren Untertönen zu verschmelzen, was zu Vergleichen mit Pionieren des Genres einlädt.

Doch obwohl es Momente der Brillanz in ihrem Songwriting gibt, wirkt das Album zeitweilig unausgeglichen. Die Grooves treffen hart, dennoch neigen diverse Songs dazu, zu verweilen, ohne ihre Ideen vollständig zu entwickeln, was zu einem Gefühl der Wiederholung führt. Das Potenzial ist spürbar, aber die Umsetzung reicht manchmal nicht aus, um die herausragenden Momente der Band in eine kohärente Geschichte zu verwandeln.

Robert Kings Gesangsleistung sticht als Highlight hervor und zeigt eine Bandbreite, die zwischen bedrohlichen Growls und eindringlichen Melodien schwankt. Seine lyrischen Themen berühren oft den menschlichen Kampf, existenzielle Ängste und gesellschaftliche Desillusionierung, die im Metal-Rahmen gut zur Geltung kommen. Etliche Texte bewegen sich dagegen im Bereich der Klischees, was die Gesamtwirkung schmälern könnte. Tim Goss Gitarrenarbeit ist schwer und schlammig, verkörpert die Groove-Metal-Wurzeln und behält gleichzeitig die rhythmische Präzision bei, die in der Industrial-Musik erforderlich ist. Die Riffs sind solide, auch wenn sie bisweilen bekannten Mustern folgen, ohne sich weit ins Experimentelle zu wagen. James Walkers Bass bildet ein robustes Fundament, das Goss Gitarre ergänzt und eine treibende Kraft hinter vielen der Tracks darstellt.

Ausgefeiltes und doch raues Finish

Die Produktion von »Deviate« verdient eine Erwähnung für ihr ausgefeiltes und doch raues Finish, das eine gute Balance zwischen Industrial- und Groove-Elementen schafft. Der Mix erlaubt es jedem Instrument zu glänzen, ohne die anderen zu überschatten, wobei Tim Hawes Schlagzeugspiel ein solides Rückgrat bildet, das das Album vorantreibt. Manch einer könnte jedoch argumentieren, dass eine rauere Kante den Industrial-Vibe der Band noch verstärken und ihrem Sound eine zusätzliche Ebene der Authentizität verleihen könnte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass »Deviate« von SHATTERFACE eine lobenswerte EP ist, das eine Band zeigt, die ihre Nische innerhalb des Genres ausloten will. Gewiss nicht ohne Schwächen. Während der Zusammenhalt der Tracks lobenswert ist, fehlt es dem Album insgesamt an den herausragenden Momenten, die ein Album von gut zu großartig machen können. Manche Songs fühlen sich an, als würden sie mäandern, mit sich wiederholenden Strukturen, die einen Hauch von Innovation vertragen könnten.

Eine lobenswerte EP

Somit gibt es zwar einige Fehltritte und Bereiche, in denen man noch wachsen kann, hingegen ist das Kerntalent offensichtlich, und das Potenzial für zukünftige Erkundungen innerhalb ihres Sounds ist unbestreitbar. Für Fans von Industrial- und Groove-Metal ist »Deviate« auf jeden Fall einen Hördurchgang wert, und es stellt sicherlich die Weichen für die nächsten Schritte von SHATTERFACE, wenn sie sich weiterentwickeln. Mit ein wenig Raffinesse könnten sie eine bedeutende Kraft in der australischen Metal-Landschaft werden.

Fazit: Auf »Deviate« von SHATTERFACE stellen die Jungs ihr Talent unter Beweis, aufgrund des Mangels an mutigen Risiken und innovativem Songwriting ist das Ganze noch nicht ganz so großartig.

Tracklist

01. Aftermath
02. Amplify
03. Depreciate
04. Dominate

Besetzung

James Walker – Bass
Tim Goss – Guitars
Robert King – Vocals
Tim ‚The Beast‘ Hawes – Drums

 

Internet

SHATTERFACE – Deviate CD Review

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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