SHEOGORATH – Antimon

cover artwork sheogorath antimon

Band: SHEOGORATH 🇦🇹
Titel: Antimon
Label: Selfrelease
VÖ: 24/01/25
Genre: Melodic Black Metal

Bewertung:

3,5/5

»Antimon« ist eine solide Weiterführung in die Welt des melodischen Black-Metals den die Band SHEOGORATH bereits mit ihrem Debütwerk bestritten hat. Es zeigt den unverwechselbaren Sound der Band durch eine Mischung aus atmosphärischen Melodien und aggressiver Instrumentierung. Das in Wien und 2013 gegründete Duo Patrick Pazour und Matej Kollar hat ein Album geschaffen, das sowohl die Wurzeln des Genres ehrt als desgleichen einen frischen Sinn für Kreativität vermittelt.

Patrick Pazours stimmliche Leistung ist ein Highlight von »Antimon«. Seine raspelartigen Growls vermitteln eine spürbare Intensität, während er eindringliche Melodien einwebt, die gut zu den dunklen Themen des Albums passen. Die Texte befassen sich mit verschiedenen existenziellen Themen, die oft nachdenklich stimmen und zum Nachdenken anregen, was dem Hörerlebnis zusätzliche Tiefe verleiht. Die Gegenüberstellung von melodischen Abschnitten und aggressivem Gesang sorgt für eine fesselnde Dynamik auf dem gesamten Album.

Kompliziert als daneben kraftvoll

Matej Kollar’s Beiträge an der Gitarre sind sowohl kompliziert als daneben kraftvoll. Die Riffs sind scharf und einprägsam und balancieren wiederholt zwischen melodischen Hooks und dunkleren, aggressiveren Passagen, die typisch für Black Metal sind. Der Einsatz von Schlagzeugprogrammierung ist gut gelungen und bietet ein angemessenes Rückgrat für jeden Track, wenngleich es mitunter das organische Gefühl von einem Live-Schlagzeug vermissen lässt. Diese Entscheidung mag die Meinungen von Puristen spalten, aber Kollar hat es gut geschafft, sie in den Kontext des Bandsounds einzubinden.

Atmosphärisches Fundament

»Odin« legt ein starkes, atmosphärisches Fundament, das mit mitreißenden Melodien und komplexer Gitarrenarbeit gefüllt ist. Die Wahl der lyrischen Inhalte des Albums bezieht sich auf mythologische Themen, was ein passender Ansatz für das Genre ist und in Tracks wie »Mage In Rage« und »Pharaoh’s Grave« gut zur Geltung kommt. Pazours Gesang oszilliert zwischen eindringlichen Clean-Passagen und heftigen Growls und bringt die emotionale Schwere der Texte gut zur Geltung.

Die Instrumentierung glänzt auf der gesamten Tracklist. Die Gitarrenriffs in »Battle Song« sind besonders fesselnd und kombinieren rohe Energie mit melodischen Hooks, die noch lange nach dem Ende des Songs im Ohr bleiben. »Sword’s Dance« bietet diverse beeindruckende Soli, die Kollar’s Fähigkeiten und Kreativität unter Beweis stellen und dem Gesamtsound Tiefe verleihen.

Die Abmischung ist gut ausbalanciert

Obgleich es sich um einen Selfrelease handelt, besticht »Antimon« durch eine ausgefeilte Produktion, die jedes Instrument zur Geltung kommen lässt. Die Abmischung ist gut ausbalanciert, wobei die Gitarren durch den Mix schneiden, während der Gesang eine unheimliche Präsenz beibehält. Diese hochwertige Produktion steigert das gesamte Hörerlebnis und ermöglicht es dem Hörer, die Klangschichten vollständig zu absorbieren.

Während »Antimon« einige Höhepunkte bietet, wie das epische »Victory« und das einnehmende »Set Sails«, gibt es Momente auf dem Album, die sich für erfahrene Black-Metal-Fans wiederholen könnten. Das Drum-Programming ist zwar kompetent, lässt nichtsdestoweniger gelegentlich das organische Gefühl vermissen, das ein Live-Schlagzeug vermitteln könnte, was das eindringliche Erlebnis beeinträchtigen kann.

Tracks wie »Raziel« und »Magic Runes« bringen einzigartige Elemente in den Mix, indem sie atmosphärische Zwischenspiele einbauen, die die schnelleren Songs auflockern und eine gewisse dynamische Variation ermöglichen. Allerdings könnte das Album von mehr markanten Hooks in einigen der mittleren Tracks profitieren, da sie ineinander übergehen können, ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Lobenswerter Beitrag in der melodische Black Metal-Szene

SHEOGORATHs »Antimon« ist ein lobenswerter Beitrag in der melodische Black Metal-Szene. Mit soliden Kompositionen, aufrüttelnden Texten und kompetenten Musikern bietet es einen fesselnden Hörgenuss. Die Auseinandersetzung mit mythischen Themen und ein abenteuerlicher Sound machen das Album zu einem lohnenden Erlebnis, auch wenn es im Hinblick auf Originalität und Arrangement noch Luft nach oben gibt. Fans des Genres werden wahrscheinlich viel zu schätzen wissen, während Neulinge von der faszinierenden Mischung aus Düsternis und Melodie angelockt werden könnten.

Zusammenfassend verdient SHEOGORATHs »Antimon« respektable 3,5 von 5 Punkten für sein starkes lyrisches Handwerk, die fesselnden Melodien und die gut ausgeführte Produktion, was sie als eine Band auszeichnet, die man in der sich entwickelnden Landschaft des Black-Metal im Auge behalten sollte.

Fazit: »Antimon« ist eine solide Manifestation des Potenzials von SHEOGORATH im Bereich des melodischen Black-Metals

Tracklist

01. Odin
02. Battle Song
03. Sword’s Dance
04. Mage In Rage
05. Gerstenbräu
06. Victory
07. Raziel
08. Magic Runes
09. Set Sails
10. Pharaoh’s Grave

 

Besetzung

Patrick Pazour – Vocals, Lyrics
Matej Kollar – Guitars, Drum programming

 

Internet

SHEOGORATH – Antimon CD Review

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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