Sölicitör – Spectral Devastation
Band: Sölicitör
Titel: Spectral Devastation
Label: Gates Of Hell Records
VÖ: 24/04/2020
Genre: Speed/Heavy Metal
Bewertung: 4.5/5
SÖLCITÖR wurden – auch von mir – wegen ihrer 2019 erschienen EP mit Lobeslorbeeren eingedeckt, und das nicht zu knapp. Grund war das Händchen der Newcomer dafür, kompromisslosen Speed Metal mit guten und einprägsamen Melodien zu legieren. Dazu kam noch Amy Lee Carlson, deren Röhre so kompromisslos und überzeugend ist, wie man es sich nur wünschen kann. Selten war der Begriff „female fronted metal“ so überflüssig wie hier. Sie hat das in der Stimme, was einem Tom Araya schon länger verlorenging.
Was damals galt, gilt auch heute noch: Im Bereich Speed Metal macht den Amerikanern so schnell niemand etwas vor. Mit maximalem Adrenalinpegel und dem Bleifuß auf dem Gaspedal läuft es oberflächlich gehört immer auf maximale Vernichtung hinaus. Aber schon bei etwas näherem Hinhören bemerkt man, dass im Hintergrund eine äußerst gut geölte Maschinerie präzise zusammenspielt, und entdeckt sehr schnell höchst eingängige Heavy Metal-Rohdiamanten.
Selbst wer mit Speed Metal sonst nicht sehr viel anfangen kann, sollte diese feine Debütscheibe also dringend antesten. Vielleicht gelingt der Einstieg mit dem verhältnismäßig geradezu balladesken „The Red Queen“. Dann die „Spectres Of War“ mit einem „Grip Of The Fist“ (sehr geiler, böse groovender Mittelteil) überleben. Schon bist Du ein Fan.
Warum dann einen halben Punkt weniger als bei der EP? Gute Frage, denn eigentlich haben sich die Amerikaner sogar gesteigert. Es liegt allein daran, dass ich mich nach Kräften bemühe, meinen inflationären Höchstnotengebrauch zu reduzieren.
Tracklist
01. Blood Revelations
02. Betrayer
03. The Red Queen
04. Leathür Streets
05. Night Vision
06. Terminal Force
07. Spectres Of War
08. Grip Of The Fist
Besetzung
Amy Lee Carlson (Vocals)
Matthew Vogan (Guitar)
Patrick Fry (Guitar)
Damon Cleary-Erickson (Bass)
Johann Waymire (Drums)