Solitary Sabred – By Fire And Brimstone
Band: Solitary Sabred
Titel: By Fire And Brimstone
Label: No Remorse Records
VÖ: 13/03/2020
Genre: US Epic Metal
Bewertung: 5/5
Auf dieses Album habe ich so hart gewartet, wie andere es vielleicht bei einem neuen IRON MAIDEN-Album tun. Das liegt daran, dass die zypriotische Combo mit ihrem 2014er-Album „Redemption Through Force“ ein Album geschaffen hat, das wirklich alles in sich vereinte, was in meinen Ohren echten (insbesondere US-lastigen) Metal ausmacht. Episch wie alte Manowar, abenteuerlicher Gesang auf dem Level alter Sanctuary oder Crimson Glory, eine King Diamond-würdige Story um den Exorzisten und Tempelritter Jakob Kramer mit heroischem Robert E. Howard-Pathos, herausragendes Songwriting und jede Menge fette Hits. Besser war für mich kaum etwas in den letzten Jahren. Nicht umsonst sprach auch der griechische Metal Hammer von einem Referenzalbum, an dem sich andere Releases also erst mal messen müssen.
Vorfreude und Erwartungen an das nun endlich erscheinende dritte Album „By Fire And Brimstone“ waren entsprechend hoch. Die beiden vorab als Lyric-Video veröffentlichten Tracks „Assassins of Carthage“ und „The Scarlet Citadel“ waren dann glücklicherweise die stärksten Tracks, die ich bisher von der Band gehört habe: Theatralisch und abgedreht, eingängig und doch kaum berechenbar, 100% Metal in den Lyrics und doch himmelhoch über dem Niveau der ausgelutschten truemetallischen Schlagwort-Formeln.
Ihren eigenen Stil hat die Band weiter ausgebaut: Die schrillen und eskalierenden Momente hat man zurückgeschraubt, um sie dann umso effektiver einzusetzen; Die Marschrichtung geht (speziell im Rest des Albums) mehr in Richtung Epic Metal und etwas weg vom US Power Metal. Das merkt man insbesondere bei den eher atmosphärisch geladenen Songs wie „Servants Of The Elder Gods“, Disillusions“ oder dem verhältnismäßig sperrigen (aber stetig wachsenden) Rausschmeißer „Blestem“. Die extremen und vielschichtigen Vocals von Petros Leptos suchen ohnehin ihresgleichen, haben sich aber noch mal deutlich verbessert und werden ebenfalls noch gezielter im Sinne des Songs eingesetzt.
Falls das an dieser Stelle noch nicht klar ist: Diese Band ist einfach nur großartig und leider nach wie vor absolut medial unterrepräsentiert. „By Fire And Brimstone“ läuft bei mir seit drei Tagen zu jeder nur möglichen Gelegenheit, und wird immer noch mit jeder Wiederholung stärker. Wer endlich mal wieder eine Kombination aus mitreißenden Riffs und Gitarrenleads erleben will, ist hier richtig. Und wer die Band bisher noch nicht kannte, sollte sich dringendst dieses Album vorbestellen und sich die Wartezeit mit dem überragenden Vorgängeralbum versüßen. Das gilt zumindest für Leser, die bei Heavy/Power/Epic Metal nicht nur Hammerfall /Sabaton/Rhapsody verstehen. Für Fans von alten Manowar, Sanctuary, Omen, alten Sacred Steel, Cirith Ungol, Crimson Glory, Mercyful Fate/King Diamond, Virgin Steele („Invictus“) und so weiter ist dieses Album unverzichtbar.
Fazit: „By Fire And Brimstone” ist nicht nur mein bisheriges Jahreshighlight, sondern eines der besten Metalalben des Jahrzehnts, und in der Hinsicht bereits das Zweite von dieser nahezu konkurrenzlosen Gruppe infolge. Ein absoluter Pflichtkauf!
Anspielpflicht: „Assassins Of Carthage“, „The Scarlet Citadel“, „Fyres Of Koth“, „Servants Of The Elder Gods“ und „Disillusions“.
Tracklist
01. Servants of the Elder Gods
02. Assassins of Carthage
03. Disillusions
04. Invoking the Master
05. The Scarlet Citadel (Chronicles of the Barbarian King pt.I)
06. Fyres of Koth (Chronicles of the Barbarian King pt.II)
07. Psionic Transmogrification
08. IX
09. Blestem
Besetzung
Petros „Asgardlord“ Leptos (Vocals)
Demetris „Spartacus“ Demetriou (Guitar)
Nikolas „Sprits“ Moutafis (Guitar)
George „Stainlesz“ Papaioannou (Bass)
Fotis Mountouris (Drum Defilement)