Band: Soulspell
Titel: Hollow’s Gathering
Label: Inner Wound Recordings
VÖ: 2012
Genre: Heavy Metal
Bewertung: 3/5
Written by: Thorsten Jünemann
Dazu aus Brasilien (bedeutet meist, sich vor Schnelligkeit überschlagende Songs) eine aufs komplette Album verteilte Story, zig Gastmusiker („Ripper“ Owens, Blaze Bayley, Amanda Sommerville, Michael Vescera, Markus Großkopf und diverses brasilianisches Musikerheldentum) und schon ist die Melange feddisch, die die Welt als Metal-Oper verstehen soll…
Erstklassig wie bei AVANTASIA geht es hier nicht zu, viel zu arrangiert wirken die Songs, die sich in einem Song teils im Überflugtempo, teils im langsameren Bereich bewegen. Das Songwriting geht aus meiner Sicht überhaupt nicht und ist auch das größte Manko an der Geschichte, denn die Musiker und Mietmusiker verstehen alle ihren Job doch bin ich auch der Meinung, dass für viele Passagen einfach nicht die richtigen Stimmen gewählt wurden.
Ich liebe die Stimmen vom „Ripper“, von Blaze (völlig unterbewertet, was er bei IRON MAIDEN ablieferte), von Amanda (geniale Sachen die sie mit M.Kiske ablieferte)…aber das finde ich dermaßen überdreht und hochgezüchtet, dass es bereits beim 1.Durchlauf eigentlich nur noch nervt. Zumal wir in diesem Jahr schon gute Metal-Operetten (was für ein beknackt klingendes Wort!) zu Gehör bekamen.
Aus meiner Sicht ist „Hollows Gathering“ so nötig wie eine Blase an der Spitze des großen Zehs.
Alle Songs im Hochgeschindigkeitsbereich klingen ziemlich gleich, die meiste „Freude“ hatte ich persönlich im Mid-Tempo, doch wirkten die Songs auch hier ein bisserl unausgegoren oder gegenteilig völlig überdreht, was aber nicht an den Gastmusikern liegt, sondern der Song selbst einfach nicht funktioniert.
Man hätte schon ein bisschen in Richtung Tobi Sammet schielen können, anstatt völlig überzogene Keys permanent als Lückenfüller einzubauen.
Melodien gibt es zu Hauf, keine Frage. Aber es einfach zu viel. Manchmal ist weniger mehr und es hat auch nichts mit Bombast zu tun, wenn jede freie 1000stel Sekunde mit Keyboards ausgefüllt wird. Geschmäcker sind verschieden, die Musiker verstehen allesamt ihr Handwerk und Metaloperetten/Bombastfreaks sollten dem mal ein Gehör schenken, und mir ihre Meinung dazu mitteilen.
Aber ich kann für dieses übertriebene und überzogene Material einfach nicht mehr als 3 / 5 Punkte vergeben. Dafür habe ich in diesem Jahr bereits zu viel bessere Sachen gehört und im direkten Vergleich zu EMPIRES OF EDEN, kackt SOULSPELL regelrecht ab.
Und im Vergleich mit AVANTASIA, sieht SOULSPELL überhaupt keine Sonne…
Tracklist:
01. Hollow’s Gathering
02. A Rescue Into The Storm
03. To Crawl Or To Fly
04. Anymore
05. Adrian’s Call
06. Change The Tide
07. From Hell
08. The Keeper’s Game
09. The Dead Tree
10. A Whisper Inside
Besetzung:
Livia Ishitami (voc)
Heleno Vale (drums)
Tim „Ripper“ Owens (voc)
Mario Pastore (voc)
Michel Souza (voc)
Tito Falaschi (voc & bass)
Nando Fernandes (voc)
Daisa Munhoz (voc)
Victor Emeka (voc)
Jefferson Albert (voc)
Carlos Zema (voc)
Matt Smith (voc)
Iuri Sanson (voc)
Amanda Somerville (voc)
Markus Grosskopf (bass)
Michael Vescera (voc)
Blaze Bayley (voc)
Leandro Caçoilo (voc)
Cleiton Carvalho (guit)
Marco Lambert (guit)
Fabio Laguna (keys)
Internet:
Soulspell Website
Soulspell @ MySpace