Band: Spectral Darkwave
Titel: First Last Contact
Label: Occidental Records
VÖ: 30. März 2015
Genre: Symphonic Death/Doom Metal!
Bewertung: 4,5/5
Written by: JoKer
Heute haben wir es mal mit etwas ganz außergewöhnlichem zu tun. Der Band Spectral Darkwave und ihrem neuen Longplay Frist Last Contact. Wenn man sich das Cover, Bandnamen und den Titel so anschaut, könnte man fast schon meinen, es handele sich hier um ein Cyberpunk / Industrial Projekt. Doch was die Band macht ist Symphonic Death & Doom Metal mit ein paar Interessanten Special Effekts.
Gegründet wurde diese aus London stammende Combo, im Jahr 2012 von den Brüdern Steve ‚Arch-Kakoph‘ Kennedy (Guitars & Vocals), Dan ‚Engineer‘ Kennedy (Drums) und Bassist Jon „Gunner“ Strokes. Elektronische Synthesizer sind das erste, was man von den ersten Sekunden von A Distant Dawn, einem knapp eineinhalb minütigen Solo wahrnimmt. Als die Gitarre einsetzt, baut sich ein bombastisches Klangbild auf und die Band zeigt hier schon mal erste Qualitäten. Dunkle Sphären, kombiniert elektronischen Sounds, simplen, jedoch effektiven Lead Gitarren, betonenden Bässen und perfekt gespielten Drums, die stark durch Toms betont werden. Soundeffekte wie aus einem Science Fiction Kriegsfilm läuten den Opener Retake Mars ein. Diese kleine Effekteinlage, ist nur von kurzer Dauer und der Bassist und Gitarrist kommen gänzlich ohne Synths zu „Wort“. Rifftechnisch wird das Spiel der Drums, Gitarren und Bass höchsten Ansprüchen Gerecht. Auch der Sänger ist einfach mal etwas anderes. Sein energischer, rauer Gesang ist nicht zu übertrieben und auch nicht zu Seicht. Seine Stimme gibt den Songs den nötigen Biss. Leichte Elektro Synths, die sich oft nicht anders als in Form einer einfachen Sphäre äußern, geben dem Sound von Spectral Darkwave eine ganz eigene Note. Fast schon würde ich das Ganze als Experimentellen und sau geilen Science Fiction Death Metal bezeichnen. Gesandt aus einem zukünftigen Jahrhundert. In Punkto Abwechslungsreiches, fülliges Spiel, kann man der Band nur Gratulieren! Spectral Darkwave, schaffen komplexe Musik, die euch mit Sicherheit ziemlich abgehen wird. Natürlich sind hier auch hier und da Double-Bass Drums zu finden, diese fügen sich Perfekt in das Arrangement des sowieso schon Perfekten Mix der Songs ein. Das düstere Occident, überrascht mit seiner düsteren Key Untermalung und einer klaren Gesangsstimme, die das ganze fast schon melodisch machen. Der Mid-Tempo Rocker, ist hinsichtlich des Bassspiels im Galopp gehalten. Auf Double-Bass Drums, muss man hier gänzlich verzichten. Der Langsame Drumtakt, ist durch ein solides Spiel gehalten. Leider treten bei The Occident doch schnell Ermüdungserscheinungen auf und so kann dieser Titel nur halbwegs Punkten.
My Hand The Grave baut aber dafür wieder enorm auf! Akustische Blasinstrumente, Alptraum-Gitarren in hoher Tonlage, verkünden den abrupten Einstieg von Drums, Gitarre und Bass. Der langsame Song glänzt vor allem durch seine genialen Riffs, die nur so von Kreativität des Bassisten und Gitarristen strotzt. Sänger Steve, setzt in Fragen des Gesangs auf einen Wechsel zwischen seinem tiefen Klargesang und seinem Aggressiven Gutturalgesang. Das geniale Solo (auch aus seiner Feder), macht den Song sogar besser. Auf Double-Bass Drums, muss man hier verzichten. Die Keyboards im Hintergrund, machen das ganze Soundkonzept von Spectral Darkwave noch mystischer, geheimnisvoller und düsterer, als es ohnehin schon ist. So was will gekonnt sein und Spectral Darkwave verstehen wahrlich ihre Kunst. Compound Vengance ist mal wieder ein Metalkracher vom Allerfeinsten. Die Elemente sind weitgehend gleich geblieben. Diesmal sind die Keyboards nur für ein schaurig schönes Tun verantwortlich, zumindest wenn es um den Verse geht. In der Hookline und dem Refrain, dient es wieder als Sphäre. Ein geiler Song, der auch Spieltechnisch auf hohem Niveau ist. Die Riffs von Bass und Gitarre sind mal wieder Beispiellos, wenn auch nicht ganz so Komplex wie vorher. Der Drummer treibt das alles mal wieder einwandfrei voran und auch die Leistung des Frontmanns ist mal wieder von Makelloser Schönheit. Genau von einer solchen Schönheit, ist das Pianosolo ab Minute Drei. Begleitet von leichten Gitarren und unheilvoll magischen Keyboards, ist es ein Wahrlicher ruhiger und gelungener „Zwischengag“, bevor Spectral Darkwave wieder mächtig Dampf machen. Ein durch und durch gelungener düsterer Doom Metal Track ist dieses Stück allemal!
I am A Shadow fegt mit theatralischen Keyboards im Dreivierteltakt über den Dunklen Metalhighway. Hier gilt Headbangen und mit dem Bein Wippen! Die herausragende Leistung der Musiker, muss ich hier wohl nicht mehr erwähnen. Und ebenso genial, kommt Mors Technica aus den Boxen. An der Instrumentalisierung hat sich nichts geändert, die bleibt gleich. Nur die Melodien sind hier zu erwähnen. Ein wenig nervt die Gitarre in der Einleitung, dieses Nervig Apathische war hier einfach leider zu viel des Guten. Da es jedoch nicht Kontinuierlich vorhanden ist, geht der Song dann doch vollkommen klar. Allerdings ist er jetzt nicht der Überflieger, den man in vorhergegangenen Tracks vernehmen konnte. Macht nix: Denn ich hab wahrlich schlechteres schon gehört.
Zum Ende des Long Players, bieten uns Spectral Darkwave nochmal mit Feast On Milk And Oil ihr volles Programm. Das Orchestral (aus Violinen und Celo’s gemachte) Opening des Titels, macht mächtig Laune. Die Leistung des Keyboards, ist auch hier wieder von Perfektion geprägt. Und Akustische Perfektion, bietet die doch recht langsame Viervierteltakt Nummer auf jeden Fall. Theatralische Streichersynths bauen zusammen mit dem Rest der Musik ein einzigartiges Klangbild. Was aller Vermutung nach an dem Gesamten Zusammenspiel der Musiker, des Produzenten und des Toningeneurs liegt, die sich allesamt mächtig ins Zeug gelegt haben. Und das spürt man bei der Scheibe Richtig!
Im Fazit kann ich dieses Album nur jedem Doom / Death Fan empfehlen, da die Band wirklich einen Astreinen Job gemacht hat und ihr Album First Last Contact, wahrlich etwas Besonderes ist.
Tracklist:
01. A Distant Dawn
02. Retake Mars!
03. The Occident
04. Under Ebon Lash
05. My Hand the Gavel
06. At Midnight… Alchemy
07. Compound Vengeance
08. I Am Shadow
09. Mors Technica
10.To Feast on Milk and Oil
Besetzung:
Steve ‘Arch-Kakoph’ Kennedy : Vocals/Guitars/Programming
Dan ‘Engineer’ Kennedy: Drums
Jon ‘Gunner’ Stokes: Bass/Programming
The Slavedriver: Strings/FX/Horror
Internet:
Spectral Darkwave Website
Spectral Darkwave @ Last.fm