Band: Spidergawd
Titel: IV
Label: Stickman Records
VÖ: 17.02.17
Genre: Progressive/Stoner Rock
Bewertung: 5/5
Written by: Robert
Spidergawd haben sich in Sachen progressiven Stoner Rock längst seit meiner Feuertaufe mit „II“ in mein Herz erspielt. Nach dem fulminanten „III“, steht derzeitig „IV“ in den Startlöchern, um von der breit gefächerten Fangemeinde aufgenommen zu werden. Die Trondheimer sind nicht nur fleißig beim Veröffentlichen, nein außerdem den Knackpunkt, wenn es um Überraschungen gibt. Es steht außer Frage, wenn eine andere Band hier tüftelt würde dies eventuell zu exzessiv komplex klingen. Die Norweger sehen das beharrlich von einer durchwegs lockeren Seite. Wohl aufgrund dieser Schreibtechnik gelingt ihnen anhaltend wieder ein durchgreifender Schlag nach dem anderen. Im neuen Jahr stehen die Jungs auf einer Stufe, wo sie wohl kaum zu erreichen sind. Was wäre gewesen wenn Blackie Lawless mit W.A.S.P. am Scheitelpunkt ihrer Karriere nun alles Stoner lastiger klingen hätten lassen? Meine Antwort es würde eventuell genauso klingen, wie „IV“ von Spidergawd. Vor allem gesanglich orientiert sich Per Borten bedeutend an Blackie.
Das kann den Effekt seitens der Norweger in Sachen Stoner Rock annähernd gemindert haben, doch mit ausnehmend klaren, klassischen Soundeffekten ist der neueste Rundling ein Hörgenuss, sodass es einem den Pepi vom Kopf bläst. Wie gewohnt im größtenteils bereits bekannten instrumentalen Gewand erscheint man, lenkt im Kontrast dazu alles in einen abgöttisch verliebten klassischen Heavy Metal/Rock Bereich. Mit sehr eleganten Gitarreloops lenkt und steuert man zielsicher die Gehörgänge an und harkt sich dort langanhaltend fest. Zick eingestreute Wah-Wah-Effekte, sorgen beständig wiederkehrend für ein erstauntes aufhorchen und der Hörer giert von alleine nach immer mehr.
Schneidenden Solis als kürzere Unterbrechung und schon werden die Barrikaden übersprungen und die Norweger galoppieren fest im Sattel sitzend dahin. Wenn man sich solch eine klassische Soundkunst anhört, denk man sicherlich an Retro. Mag hier und da auch stimmen, indessen vor zu pathetischem Sounderscheinungsbildern sieht man ab. Den Trondheimern ist es wichtig, authentische Soundallüren frei und locker unters Volk zu mischen. Das macht eben die Combo aus Norwegen aus, denn sie verstehen es wie man sich selbst ohne zu langes austüfteln an die Spitze katapultiert.
Kurzum, Spidergwad beherrschen es abermals die Meute zu begeistern. Dieses mal eventuell etwas eingängiger und mit vielen klassischen Metal Elementen. Wer ein alter W.A.S.P. Fan ist, der sollte hier wirklich einen Test versuchen und wird begeistert diese norwegische Antwort auf ewig hören und feiern.
Fazit: Wirklich toll was die Norweger mit „IV“ hier abgeliefert haben. Grenzgenialer Spagat zwischen Stoner Rock und klassischem Heavy Metal.
Tracklist:
01. Eliunus Belinus
02. Heaven Comes Tomorrow
03. I Am The Night
04. Is This Love
05. LouCille
06. Stranglehold
07. What Must Come To Pass
08. What You Have Become
Besetzung:
Per Borten (voc & guit)
Ben Saether (bass)
Rolf Martin Snustad (bariton & saxophon)
Kenneth Kapstad (drums)
Internet:
Spidergawd Website