STORMBOUND – December
Band: STORMBOUND
Titel: December
Label: Selfrelease
VÖ: 05/08/22
Genre: Symphonic Metal
STORMBOUND aus Tel Aviv sind eine Symphonic Metal Band und wurden 2017 gegründet. Bis dato gab es eine Reihe von Single-Veröffentlichungen. Mit „December“ liegt uns das Debütwerk dieser israelischen Truppe vor. Symphonic Metal Liebhaber könnten mit dieser Truppe durchwegs Neues für ihren Plattenteller entdecken. Im Gegenteil zum erwarteten Gejaule einer Fronterin und einem Kitsch triefenden Faktor ist von alledem nichts auszumachen. Die Israelis verstehen ihr Handwerk und haben ein gutes Händchen, was gute Fusionen in diesem Bereich betrifft. Klarerweise ist dies nicht die Neuerfindung, im Kontrast hierzu, welche Band neueren Datums kann hier noch eine Neuerfindung vorweisen.
STORMBOUND sind eine Band, welche die Fantasie mit ihren epischen Geschichten weckt und dies im durchwegs großen Stil. Eine Vielzahl von Elementen zwischen Gothic/Dark und Symphonic Metal wurden zu einer schmackhaften Melange zusammengefügt.
Kein unnötig aufgeblasenes Soundkonstrukt
Mit dem Opener „Desert‘s Roar“ geht es sogleich dunkle voran. Dieses veranschlagte, verschnörkelte Treiben wird durch den Output hindurch durchgezogen. Das Gute an dem Konzept der Israelis ist, dass sie vor unnötigen Sperenzchen Halt machen. Straighter als andere Truppen wurde das Konzept veranschlagt, welches lediglich durch kleinere Spielereien der progressiven Art und Weise in andere Bahnen gelenkt wird. Somit kein unnötig aufgeblasenes Soundkonstrukt, vielmehr eine ausgewogene Soundrhythmik, welche fraglos begeistert.
Die Israelis wagen es nicht, um den heißen Brei herumzuspielen, ihr Soundtopf brodelt nach einem guten, soliden Rezept. Dies erinnert definitiv an eine Vielzahl von nordischen Bands a la EPICA und Konsorten, ist im Gegensatz hierzu eine gute, wachsende Konkurrenz aus dem Nahen Osten.
Beeindruckendes Niveau
Das auf dem Album gebotene dunkle Melodrama entpuppt sich als gutes Soundkonzept und wird bloß durch leichtere Melodieausläufer in die lieblichere Ecke gedrängt. Dies wird nur zum Teil durchgezogen, bevor es neuerlich harscher durchgreifen wird. Beide Sänger, männlich, wie desgleichen weiblich, zeigen eine gute Mischung aus verträumt und harsch. Insbesondere erweckt Yael Horwitz mancherorts die Furie zum Leben und lehrt uns das Fürchten. Hierbei beweist die Fronterin ein breites Betätigungsfeld und unterstreicht das Können der Israelin. Das beeindruckende Niveau kommt gut ins Gehör, wenngleich der Hörer an gewissen Ecken und Enden einen Blick in den progressiven Bereich benötigt.
Theatralische Qualität die überzeugt
Diese Opulenz beeindruckt beim Hören und lässt viel Freiraum für alle Interessen, welche mal dunkler, mal heller geweckt werden. Diese theatralische Qualität wird von den Israelis gut vorgetragen und alle Rädchen greifen wunderbar ineinander. Mit viel Einfallsreichtum und Veränderungen macht das Songwriting ordentlich was her. STORMBOUND dürfen nicht als billiger Abklatsch ihrer Vorreiter abgetan werden. Für dies haben die Herrschaften zu viel Potenzial, das maßgeblich den Weg für eine große Zukunft weist. Es beweist, dass nach wie vor symphonischen Metalbands ohne den Hype und Kopien von NIGHTWISH und Konsorten auskommen. Darüber hinaus platziert sich der Trupp aus Israel weit vorne, denn dieser dunkel-theatralische Silberling beeindruckt durch die Bank.
Fazit: STORMBOUND legen mit „December“ ein gelungenes Debütalbum vor, das sich nach mehreren Durchläufen richtig öffnet und amtlich zündet.
Tracklist
01. Desert’s Roar
02. Altar of Innocence
03. Sacred Lies
04. Away from Here
05. December
06. Shadows
07. Flying High
08. Fragments
09. Child’s Play
Besetzung
Yael Horwitz – Vocals
Ofer Friedman – Guitar & Vocals
Shani Friedman – Guitar
Rotem Sadia – Keyboard
Pavel Kleiman – Bass
Yuval Partush – Drums