Stormlord – Hesperia

Band: Stormlord
Titel: Hesperia
Label: Trollzorn Records
VÖ: 2013
Genre: Symphonic Black/Power Metal
Bewertung: 5/5
Written by: Oliver Lackner

20 Jahre Bandgeschichte mit vier tollen Alben. „Stormlord“ lassen sich gerne Zeit, ihre Alben sind wohl durchdacht und mit nahezu absoluter Perfektion in Szene gesetzt. Auch von Werk Nummer fünf mit dem Titel „Hesperia“ erwarte ich mir eigentlich nicht weniger als das. Nachdem das gute Stück als Konzeptalbum angekündigt war, inspiriert vom römischen Dichter Vergil, hab ich mich sogar noch mehr darauf gefreut.

Der Sound von „Stormlord“ sucht wahrlich seinesgleichen. Der Begriff Extreme Epic Metal trifft das ganze eigentlich nicht wirklich. Es scheint fast unmöglich zu sein, die Italiener einer bestimmten Gruppe zu zuordnen weshalb ich den Versuch auch erst gar nicht unternehmen werde. Das Ganze ist ein wilder Mix aus Elementen des Melodic Death und Black Metal gepaart mit folkloristischen Elementen des mediterranen Raums sowie symphonischen Einflüssen. Eine wahrhaft hörenswerte Kombination. Die beiden Sänger Christiano und Gianpaolo geben dem Ganzen den finalen Schliff.

Ich persönlich hab ja eine große Schwäche für das Folk und Pagan Genre, vor allem wenn Bands sich dafür entscheiden, ihre Songs in den verlorenen Sprachen alter Tage vortragen. „Hesperia“ ist zwar nicht komplett in diesem Stil gehalten, jedoch hat mir der erste Track des Albums unglaublich viel Freude bereitet. „Aenas“ wird komplett in Latein gesungen weshalb gemeinsam mit der erstklassigen Musikalischen Untermalung gleich zu Anfang des Albums eine echte Bombe gezündet wird.

Nach „Aenas“ hatte ich eigentlich schon Angst, dass der Höhepunkt des Albums gleich zu Anfang erreicht war und es jetzt wohl eher Abwärts gehen wird. Nun ja, den Göttern sei Dank… ich hatte mal wieder Unrecht. Der Funken des ersten Titels springt definitiv über und setzt das gesamte Album in Brand. „Motherland“ birgt tolle Riffs und ein herrliches hin und her der beiden Stimmen sowie genial platzierte mediterrane Klänge. „Bearer Of Hate“ beginnt mit sanften Symphonieklängen und entwickelt sich zu einem wahren Ohrenschmaus.

Bis hier hin war das Album schon jede Sekunde der investierten Zeit wert. Titel Nummer vier hat´s mir allerdings so richtig angetan. Bei „Hesperia“ entsteht unweigerlich das Bild eines römischen Senators oder Kommandeurs der vor den Legionen seine Ansprache hält. Trotz einer gewissen Trägheit der Nummer muss ich „Hesperia“ zu meiner Nummer Eins des Albums küren.

„Onward To Roma“ zieht das Tempo wieder ein wenig an, bleibt aber im epischen Sinne auf dem Kurs. Mit „Sic Volvere Parcas“ gibt’s eine kurze Instrumentalpause. Hätte nicht unbedingt sein müssen aber ich kenne die Aeneis nicht und werd mich diesbezüglich wohl mal schlau machen müssen. Mit „My Lost Empire“ geht’s dann mit Vollgas in den Endspurt. Wieder ein toller Titel mit vielen genialen Ideen. Zum Abschluß thront „Those Upon The Pyre“. Ein fast zehn minütiges Monster, welches ein würdiges Ende eines erstklassigen Albums bietet.

Fazit: Wenn das das Resultat einer fünfjährigen Wartezeit auf das nächste Album ist, kann ich nur vielen anderen Bands dringend raten, sich ein Beispiel an „Stormlord“ zu nehmen. War Mare Nostrum bereits ein erstklassiger Longplayer so bietet „Hesperia“ sogar noch mehr. Das erste Konzeptalbum der Italiener ist zugleich ihr bisheriges Meisterstück. In jeder Hinsicht speziell, man hat nicht davor zurück geschreckt neues zu probieren und schuf somit quasi einen Präzedenzfall. Ich jedenfalls kenne nichts Vergleichbares. Hammer!

Tracklist:

01. Aeneas 06:05
02. Motherland 04:37
03. Bearer of Fate 06:44
04. Hesperia 04:19
05. Onward to Roma 06:38
06. Sic Volvere Parcas 01:05
07. My Lost Empire 05:27
08. Those Among the Pyre 09:3

Besetzung:

Cristiano Borchi (voc)
Francesco Bucci (bass)
David Folchitto (drums)
Gianpaolo Caprino (guit & clean voc)
Andrea Angelini (guit)
Riccardo Studer (keys)

Internet:

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