Band: Stupe – It
Titel: Shadows of a Lifetime
Label: Crater8Records
VÖ: 2010
Genre: Emo Core
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Horror Pop Punk nennt das Trio Stupe – It aus Steyr, Salzburg und Wien ihre Musik. Wenn man sich die Jungs auf dem Cover, als auch das Cover selbst ansieht nimmt man ihnen dies ohne langes zögern sofort ab. Gut der Punk Freak himself bin ich ja bekanntlich nicht, aber es gibt immer wieder Truppen die mit ihrer Art von Musik auch den Schwermetaller durchaus begeistern können. Im Falle von Sebastian Seidl (voc & bass), Rupert Huber (drums) und Markus Kraus (guit & voc) geht das richtig gehend locker von der Hand. Grund ist die Spielfreude und die sehr rockigen Songs auf ihrem Album „Shadows of a Lifetime“. Man tingelt stets zwischen leichten Pop Einflüssen (mag grausam klingen, ist aber durchaus sehr nett anzuhören), Punk und einer sehr rockigen Breitseite hin und her. Der Stilrichtung entsprechend tendiert man vom Soundgefühl her in Richtung Freundschaft, Drogen, Depression und den Schattenseiten des Lebens. Somit ist das Album ein großer Anstoß für Junge Fans sich das Album zu zulegen. Dennoch könnten man durchaus ältere Musikliebhaber begeistern können und das liegt an der sehr spritzigen, herrlich rotzigen Spielweise mit der sie uns 15 Kracher vor den Bug feuern.
„Dizzy Stupe“ rotiert gleich mit einer sehr treibenden Geschwindigkeit daher. Leicht flockige Züge vermengt man gekonnt mit rotzigen Passagen. Der Punk Einfluss ist sehr stark an modernere Spieltechniken angelehnt. Sicher von vielen anderen verwendet, haben die Österreicher aber eine Mischung drauf, die weder abgelutscht noch langweilig klingt. Eher im Gegenteil sehr tolles Stück zu dem man ordentlich Abhotten kann. Kurzzeitig wird an und ab abgebremst, doch schon schöpft man wieder unvermindert aus den Vollen. Abgehmucke Par Excellence schnappt euch euren Kumpel oder ein Mädel und fetzt mit ihnen ordentlich um, genau für solche Party Allüren ist der Track genau zu recht gestutzt.
Merklich hat man bei „Big-City-Shuffle“ die Geschwindigkeit zurück geschraubt. Vielmehr baut man auf fröhliche, teilweise hymnischere Züge. Vor allem viele Chorshouts steigern dieses Gefühl ungemein. Leicht verdaulich musiziert der Trupp sehr locker und unbeschwert dahin. Der Rhythmus verleiht den Füßen ein zucken und man kann einfach nicht anders als sich auf zu raufen und herum zu hüpfen. Mit dieser Art von Hüpfmusik setzt man genau dort an wo man uns mit dem Vorgänger hinterlassen hat. Zwar mit gemäßigteren Tempo aber dennoch noch so viel Fahrt um zum Mitmachen zu animieren.
Gefühlsbetonter wird mit „Start To Listen“ weiter gemacht. Streckenweise klingt der Song sehr anklagend und belehrend. Was zu Beginn noch etwas gemütlicher gestartet wurde endet in einer weiteren Abgehrunde. Mit diesem Song fördert man den rebellischen Spirit musikalisch zu Tage unter dem Motto mach kaputt was dich kaputt macht (und bitte jetzt nicht gleich die nächste Telefonzelle in Brand stecken ist ironisch gemeint). Ein wenig aufmucken und rebellisches Verhalten darf schon sein J
Mit viel Rotz donnert man mit „Stay In The Light“ voran. Fetzige Rhythmen feuert das Dreigestirn dabei ab, doch auch sanftere Züge wurden eingearbeitet. Auch wen man uns recht ruckartig in diese Passagen befördert macht das Ganze viel Sinn. Eine ordentliche Portion Punk n‘ Roll kredenzt man uns in einem mächtigen Soundklang. Sehr wechselhaftes Stück das zu begeistern weiß.
Langsam und zäh wird „Ride The Sky“ angestimmt und sofort wird nachgerüstet, was heißt das es etwas gefühlsbetonter, als auch trauriger weiter geht. Sehr nachdenklich stimmender, wankelmütiger Track der durch seine melancholischen – traurigen Züge ordentlich runter zieht. Immer wieder rüttelt man uns mit etlichen, druck volleren Breaks wach. Was bei vielen schmalzig und zu kitschig wirkt, kommt in diesem Fall musikalisch sehr toll rüber.
Eine klare, shakige, als auch deutlich breitentauglichere Runde serviert man uns im Anschluss mit „What About Us“. Eine breite Schicht des Punk Rock Klientel wird mit diesem Stück bedient. Könnte mir locker vorstellen das man diesen Song auch bei unseren sinnlosen Radiosendern spielt. Wird zwar eher nicht der Fall sein, leider. Tja mag zwar jetzt klingen als hätte man die kommerzielle Ecke erreicht, sind sicher einige leichte Züge dabei, dennoch stehen die Jungs nicht vor dem Ausverkauf!!
Dem Titel entsprechend wird „Halloween“ gestartet. Leichtes Horror Feeling pur, welches man uns mit einem leichten Augenzwinkern schmackhaft macht. Nach der Einleitung greift der Trupp beherzt in die Saiten und rattert in einem sehr rauen – kantigen Spiel weiter. Gut vermengt man Punk und Rock Einflüsse zu einer herrlich erfrischenden Mixtur.
Eine kurze, ruhige Unterbrechung der akustischen, leidenden Art bietet man mit „Through My Veins“. Traurig und sehr nachdenklich stimmend eine kurze Runde die durch das Soundgefühl welches man wiederspiegelt ordentlich unter die Haut geht.
Wieder hoch reißt man uns aus dem gefühlsbetonteren Eck mit „Here To Blame“. Eine rollende Rhythmik läutet den Song ein, dennoch wandelt man eher auf punkigen Pfaden, welche sehr rotzfrech und unbeschwert uns in den Gehörgang gehämmert wird. Auch das gewisse Maß an Alternative Rock Einflüssen kommt zum Tragen und schließt den Kreis sehr gut. Vermehrt zum Abgehen ausgerichtet kann man locker wie wild herum hopsen, doch auch kurze gefühlsbetonte Breaks sind als Zusatz in Massen vertreten.
Leicht beschwingend wird nun „Mercy Lifetime“ vom Stapel gelassen. Vorerst regieren gefühlsbetontere Klänge das Geschehen. Sehr gemütlich einerseits, doch mit einem weiteren anklagenden Beigeschmack. Sehr klasse sind vor allem die wutentbrannten Durchstarter, wo man sogar etwas an Bullet for my Valentine erinnert.
Herber rockend schreite die Mannschaft nun mit „Shadowboy“ voran. Klare Passagen stehen immer wieder Rotzfrechen gegenüber. Gut hat man beide aufeinander abgestimmt und ein leichtes Punksoundkleid darüber gelegt. Sehr annehmlich und der Sound geht sofort und unvermindert ins Gehör.
Der kürzere Übergang „Funeral For A Hero“ ist absolut nicht mein Fall. Zu schmalzig und kommerziell klingt der kurze Track.
Nahtlos mündet die Überleitung ins folgende „The Sound Of Destruction“, welches zwar auf den Vorgänger aufbaut, aber man etwas nachjustiert hat. Zwar gibt es Massentaugliche Vibes, dennoch gehen diese den Jungs locker von der Hand. Man bezaubert mit einer simplen Rhythmik zum mit Klatschen.
Beherzter greift man auf ein Neues mit „Destination Nowhere“ an. Zwar steigert die Truppe die Geschwindigkeit nur um Nuancen, aber vom Midtempobereich hat man sich verabschiedet. Auch gibt es rotzfreche Abwechslungen die das Gesamtbild sehr gut erweitern.
Mit Aufmarschsound und einer ruhigen Linie wird der abschließende Track „The Last Show“ gestartet. Erst ab gut einer Minute bewegt man sich aus diesem Ecke heraus. Zwar verbleibt man im eher gemächlicheren Eck, aber man achtet davon dass keine Schmuseromantik aufkommt. Sehr löblich sind die satten Chorgesänge die etwas hymnisches Flair aufkommen lassen.
Fazit: Zwischen Alternative Rock-, Punkrockfans bedient man eine breite Masse an Musikliebhabern. Gute ambitionierter Sound den uns das österreichische Trio auf ihrem Debüt unter die Nase reibt. Weiters kann man auch locker Schwermetall Fans reizen, natürlich Gesetz dem Falle das selbige etwas über den Tellerrand hinausblicken. Die Jungs sind meiner Meinung nach ein großer Hoffnungsträger in der österreichischen Musiklandschaft. Da darf man gespannt sein was von dem Dreigestirn noch folgen wird.
Tracklist:
01 Dizzy Stupe 3:34
02 Big-City-Shuffle 3:14
03 Start To Listen 3:33
04 Stay In The Light 2:59
05 Ride The Sky 4:01
06 What About Us 3:44
07 Halloween 3:42
08 Through My Veins 0:59
09 Here To Blame 3:27
10 Mercy Lifetime 4:12
11 Shadowboy 4:24
12 Funeral For A Hero 1:12
13 The Sound Of Destruction 2:42
14 Destination Nowhere 3:55
15 The Last Show 3:22
Besetzung:
Sebastian Seidl (voc & bass)
Rupert Huber (drums)
Markus Kraus (guit & voc)
Internet:
Stupe – It Website
Stupe – It @ MySpace