Band: Sucking Leech
Titel: Common Sense
Label: Selfreleased
VÖ: 15.08.15
Genre: Grindcore
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert
Sucking Leech gehören wohl zu den Vorreitern des Grind im bayrischen Raum. Gut das könnte nun bedeuten dass die sympathischen Spaßvögel eher eine lokale Größe sind. Eigentlich nicht und wenn man sich die Voralben anhört bzw. sich Live Auftritt der Vergangenheit in Erinnerung ruft, so wird man feststellen, dass man deutlich mehr auf dem Kasten hat. Persönlich betrachte ich die Jungs als sehr ausgereifte Mischung im eben genannten Genre. Es sind aber auch Death, sowie Brutal Death Elemente im Spiel, sodass man durchaus von einer sehr guten, ausgefeilten Mischung sprechen kann.
Durch die Jahre ließ man sich nie beirren und hat vehement an dem fest gehalten, was man selbst am liebsten hört und mag. Es ist nichts Schlechtes oder verwerfliches wenn man seine eigene Musik mag. Solange man die Diva Allüren dabei im Keller lässt ist dies überhaupt kein Problem. Das gute an diesen Bayern ist, das sie stets auf dem Boden der Realität geblieben sind. Somit kommen viele knackige Underground Fragmente ins Geschehen, aber man ist so über die Jahre mit sich selbst gewachsen, sodass man eine sehr gut aufpolierte, technische Breitseite im Sound hat. War dies schon beim Vorgänger der Fall, so hat man diesen Boden weiter sehr gut ausgebaut.
Die harte, grausame Realität stets im Blickfeld gibt es aber keine Klamotten die man abstauben muss. Nein wenn man sich Songs, wie auch Lyrics durchließt, so stellt man fest, dass die Bayern stets dies immer mit einem leichten Augenzwinkern macht. Wer schreibt schon einen Song über einen überfahrenen Igel der im Mülleimer landet und den Gedanken, der könnte doch als Zombie zurückkehren (Bsp. „Roadkilled – Hedgehogs Last Turn“).
Der Sound ist abermals sehr druckvoll ausgefallen, stets mit dem Gesichtspunkt, dass man stets die Waage hält. Also nicht zu poliert und auch nicht einen Garagensound. Das macht einfach den Anstoß des Gedanken an, mit welchem die Burschen ans Songwriting gehen. Das Gespür macht es eben aus und davon zehren Sucking Leech enorm. Hier wird zwar ordentlich die Keulte geschwungen, aber die Vermischung aus vielen Elementen und kleineren, technischen Einlagen sind ein sattes Mahl für die eingangs genannten Genrefans. Hier bekommt man ordentlich was fürs feinfühlige Gehör. Nämlich ordentliche Splatter Romantik (Achtung Sarkasmus) und eine gute Schöpfkelle aus dem gut aussortierten Death Bereich. Dies macht einfach eine gut gereifte Truppe aus. Wenn schon Keulenschwingen dann mit Stil und das ist den Burschen abermals sehr gelungen. Die teils prolligen Einlagen dazu haben sogar leichte Punk Einlagen mit im Gepäck, bevor man wie ein Dämon über seinem Opfer kniet und es ausweidet. Dieses ausgefeilte Wechselspiel ist das Non plus Ultra bei den bayrischen Rabauken.
Diese Grindcore-Band hat es einfach verstanden wie man sich zwar vielen Vorreitern widmet, aber es durch die Bank schafft eigene Innovationen walten zu lassen.
Sucking Leech sind noch lange nicht am Zenit angelangt, aber meiner Meinung nach am besten Weg dazu. Ausgefeilte Mixturen, sowie kleinere technische Einlagen machen diesen Rundling zu einem facettenreichen Album im Grind, Death und Brutal Death Metal.
Fazit: Das nenne ich wahrlich einen gut ausgefeilten Grind Schlag. Ob Melodien, Groove, sowie die pure Härte, durch die Bank haben Sucking Leech die passende, schlagkräftige Antwort parat.
racklist:
01. Chuck The Dog Is Dead
02. Heretic Freedom (Tipp)
03. E.B.O.L.A. (Tipp)
04. Mindleech
05. Social Brain Circus
06. Don’t Forget Your Roots
07. Disillusion Of Sick Illusions
08. Common Sense
09. Sit And Wait Is Not An Option
10. Doubts
11. Own Balls Therapy
12. Roadkilled – Hedgehogs Last Turn
13. Shitstorm
14. Global Killer
15. Landscape In Minor
Besetzung:
Sick Hanson (guit & voc)
Ecker Stephan (voc)
Reicheneder Christian (drums)
Fellner Reinhard (bass)
Christina Earlymorn (guit)
Internet:
Sucking Leech Website
Sucking Leech @ MySpace