Band: Suicidal Angels
Titel: Dead Again
Label: Noise Art Records
VÖ: 2010
Genre: Thrash Metal
Bewertung: 3/5
Written by: Robert
Die griechischen Newcomer Suicidal Angels konnten ja im letzten Jahr mit einem Senkrechtstart von sich reden machen. Von vielen gehasst, von vielen hochverehrt ist man knapp nach einem Jahr mit dem nächsten Streich „Dead Again“ zurück um die Thrash Szene aufzuwühlen. Erneut kredenzt man uns eine Thrash Runde, die vor allem die Old School Fraktion a la Slayer, Kreator und Konsorten anspricht.
Sehr tiefgründig und dunkel angehaucht stimmt man das Album mit dem Intro „Damnation“ an. Guter Wegbereiter und Stimmungsmacher der nicht gelungener ausfallen hätte können.
Rotzig und kernig greift man sogleich mit „Reborn In Violence“. Mit kräftigen – stampfenden Klängen schreitet man voran und dabei hinterlässt man einen guten Eindruck. Die immer wieder gezückten Thrash Messerattacken sind zwar stattlich aber leider schon tausendmal durchgekaut worden. Sicher nicht schlecht, aber von einer Vollendung weit entfernt. Auch der Sound wird viel zu glatt geschliffen eingesetzt, da konnte man mit dem Sound zu Beginn des Stücks weit besser überzeugen.
„Bleeding Holocaust“ ist eine speedige Abrissbirne für Freunde des Moshpits. Kraftvolle, peitschende Attacken hageln hierbei auf uns hernieder. Besonders geschmackvolle finde ich persönlich die raueren Ecken und Kanten. Genau die fehlten leider dem Vorgänger und kommen hierbei nicht zu knapp zum Einsatz. Geile Abgehnummer zu der man seine Birne weich kloppen kann.
Mehr in die Exodus Ecke driftet man mit „The Trial“. Besonders reizvoll sind die galoppierenden Soundattacken ausgefallen die sich wie ein Virus festsetzen und viel Freude bescheren. Weiterhin baut man auf einen raueren Sound, welchen man durch viele rotzige Beigaben gelungen verstärkt. Im Mittelteil agiert Nick wie der kleine Bruder von Tom Araya. Rhythmisch verbleibt man aber eher im Eck der genannten Szeneveteranen.
Wie eine wilde Bestie jagt man nun mit „Suicide Solution“ auf uns los. Vom amerikanischen Sektor hat man sich hierbei fast komplett verabschiedet. Zwar sind noch einige Eckpfeiler vorhanden, doch der Hauptbestandteil des Stücks ist eine Old School lastige Fetzerei die etwas ans Sodom Lager erinnert. Gelungen, erfrischende Mischung die weiterhin die Wirkung nicht verfehlt und zum schweißtreibenden Abgehen animiert.
Punkiges Thrashkraftfutter steht zu Beginn von „Beggar Of Scorn“ im Vordergrund. Nach der treibenden Attacke als Fortsetzung bremst man sich sofort und stark ein. In dieser Passage lässt man es langgezogener klingen. Auch ein reichhaltiger Schuss an Melodiebeigaben kommt dabei nicht zu kurz. Bei dieser Nummer zeigen sich die Griechen von einer guten, facettenreichen Seite. Vor allem die Bretterattacken hinterlassen einen bemerkenswerten Eindruck. Diese Duettparts der Axtschwinger hämmern ordentlich und rufen erneut auf seine Rübe etwas gemäßigter rotieren zu lassen.
Blitzendes Melodiesoli läutet nun „Victimized“ ein. Wildes Thrash Gemetzel der deutlich klareren Art serviert man uns als Nachfolge. Kurzes, hymnisches Riff und schon attackiert man uns mit Slayer lastigen Klängen. Auch gesanglich deutet alles auf die Szenegötter hin. Man hält am altbewährten fest und bietet dabei eine leichte Verjüngungskur des gewohnten Sounds.
Auch beim folgenden „Violent Abuse“ eifert man Araya und Kollegen ganz stark nach. Speedige, straighte Rakete, bei der man komplett von null auf hundert durchstartet. Kurz bremst man zwar ab, hierbei aber nur um etwas melodischere Klänge ins Rennen zu schicken. Doch schon hat man das Gaspedal wieder gefunden und drückt selbiges bis zum Anschlag.
Hymnisch – melodisch wird nun „The Lies Of Resurrection“ angestimmt. Klingt für mich wie das Seasons in the Abyss nur halt die Version von Suicidal Angels. Tja Ähnlichkeiten oder nicht mir gefällt die Nummer und das obwohl man erneut den amerikanischen Kollegen hinterherjagt was das Zeug hergibt.
Deutlich eigenständiger beginnt man „Search For Recreation“ und auch bei der Fortsetzung achtet man darauf, gänzlich dem Damoklesschwert auszuweichen gelingt ihnen aber auch hier nicht. Speedige Moshattacken sind bei dieser Nummer schon vorprogrammiert und man sollte sich schon mal die Nummer für den Notarzt bereit halten, denn durch peitschende Klänge hinterlässt man beim Hörer mit Gewissheit eine Genickstarre.
Mit kraftschnaubender Manier schließen die Helenen mit „Dead Again“ an. Nach dem etwas groovigen Eingang tritt man uns aber wieder ins Hinterteil und jagt uns mit auspeitschenden Rhythmen voran. Straight und eingängig geißelt man uns und obwohl mit simplen Attacken, vermag man locker zu überzeugen und das an allen Fronten.
Ein kurzes Bass Solo zu Beginn von „Final Dawn“ und schon fühlt man uns mit speedig – sadistischen Attacken auf den Zahn. Dreckig und räudig gibt man zum Schluss des Albums noch einmal alles. Vor allem durch den ungeschliffenen, rohen Sound kann man einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Meiner Meinung nach steht dieser Sound den Griechen, gegenüber den klaren, glatt geschliffenen Nummern am Besten.
Fazit: Seien wir ehrlich, Suicidal Angels werden die Thrash Welt nicht revolutionieren, müssen sie ja auch nicht. Neuerungen sucht man vergebens und diese sind ja bekanntlich dem Old School Fan doch eher ein Graus. Spaß wird Thrash Metal mit diesem Album auf alle Fälle haben, so viel ist gewiss.
Tracklist:
01. Damnation 1:21
02. Reborn In Violence 4:18
03. Bleeding Holocaust 2:54
04. The Trial 3:36
05. Suicide Solution 2:33
06. Beggar Of Scorn 5:21
07. Victimized 4:13
08. Violent Abuse 2:35
09. The Lies Of Resurrection 4:18
10. Search For Recreation 2:51
11. Dead Again 3:02
12. Final Dawn 2:58
Besetzung:
Nick (voc & guit)
Panos (guit)
Angel (bass)
Orfeas (drums)
Internet:
Suicidal Angels Website
Suicidal Angels @ MySpace
Suicidal Angels @ Reverbnation