Band: Sündflut
Titel: Tage des Zorns
Label: MetalSpiesser Records
VÖ: 24. Februar 2017
Genre: Deutschrock/ Punkrock
Bewertung: 3,5/5
Written by: Daniel
Die aus Metzingen stammende Band SÜNDFLUT legen mit ihrem dritten Album TAGE DES ZORNS ein musikalisch durchaus passables Werk hin.
Die Mischung aus Metal, Deutschrock und punkigem Spirit klingt frisch und hat auch dank der etwas rauhen Produktion wenig mainstreamaffines.
Orientieren tut man sich dabei haupsächlich an den großen drei der Deutschrockszene (Böhse Onkelz, Frei.Wild, Die Ärzte), aber auch „Punk“bands wie Dritte Wahl und Bums (aka Fluchtpunkt Terror) scheinen musikalisch ihren Samen beim Quartett hinterlassen zu haben.
Dieses Manko in der Originalität macht man mit der eigensinnigen Mixtur dieser Zutaten und wechselndem Gesang allerdings wieder etwas wett. Daß dabei sowohl Sängerin Stephanie als auch Sänger Manu nicht immer zu den perfektesten Stimmakrobaten zu zählen sind, ist für das Genre zwar nicht so erheblich, soll aber zumindest einmal erwähnt sein.
Textlich sieht es da mit den oben genannten Einflüssen gottlob etwas anders aus. Das Intro und der Titeltrack verdeutlichen, daß Deutschland mittlerweile in die Weimarer Endzeit zurückfällt („Wenn wir nicht wieder aufstehen, beginnt die Scheiße von vorn!“) und die Masse orwellschen Stigma („was links ist, daß ist rechts, was rechts ist, ist Verräter“) viel zu leicht beeinflußbar ist.
Zudem lassen die (oder der, oder doch das?) MännerInnen (sic!) ebenso in Vertretung der femininen Vokalistin (ohne *,# @ und Schwanz) bei Wo sind all die Typen hin kein gutes Haar an den Feminazis, um die Band zu zitieren.
Die düstere Sinfonie des Untergangs spielt sowohl mit der Angst vor einer eventuellen Zukunft und übt Kritik an den Ausführenden dieser Misere, beim abschließenden Die Welt brennt zieht man ein durchaus korrektes Fazit.
Man wagt es gar in Euer Himmel ist leer die Religion als solches in Frage zu stellen und fordert in Befreie Dich dazu auf, einfach mal die Vogelperspektive einzunehemen und selber nachzudenken.
Natürlich gibt es unter anderem mit Danke dafür, Weil wir zusammenstehen und Bund aus Brüdern standardmäßig auch die Selbstbeweihräucherungskoile. Aber mit Wie die Axt im Walde ist unter diesem Themenkomplex auch eine besonders starke Nummer, die voll an Breslau (die Metalpioniere mit Jutta Weinhold am Mikro) erinnert.
Und auch die Balladen Mit Würde gegangen und Letzter Blick gehen voll in Ordnung, auch wenn sie jetzt nicht neue Maßstäbe setzen.
Insgesamt also ein abwechslungsreiches Album mit sehr guten Texten, erfüllter Frauenquote und jenseits dieser teile und herrsche Ideologie, das sich jeder Genrefan zulegen kann.
Trackliste:
01. Dies irae
02. Tage des Zorns
03. Euer Himmel ist leer
04. Befreie dich
05. Sinfonie des Untergangs
06. Letzter Blick
07. Danke dafür
08. Wie die Axt im Walde
09. Mit Würde gegangen
10.Wo sind all die Typen hin
11.Bund aus Brüdern
12.Weil wir zusammenstehen
13.Die Welt brennt
Besetzung:
Mitglieder
Manu – Gesang,Gitarre
Stephie – Gesang
Marci – Gitarre, Gesang
Johannes – Schlagzeug
Sündflut im Internet:
Homepage