Band: Suzie Cries for Help
Titel: Scars of Memory
Label: Terrasound Records
VÖ: 2009
Genre: Alternative Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert
Mit 29.06.09 ist es nun endlich soweit, die österreichische Formation Suzie Cries for Help steht mit dem ersten Langeisen in den Startlöchern. In den legendären Räumlichkeiten des Hinterhof Studios wurde das Machwerk eingespielt. Mit dem Label Terrasound Records gestärkt wird man nun „Scars of Memory“ nun an den Mann/Frau bringen. Die Band selbst gibt es bereits seit 1998 und setzt sich aus Michael S. (g voc & guit), Christoph S. (guit), Bernd G. (drums) und Trojan B. (bass) zusammen. Viel Zeit hat man damit verbracht die Songs in Szene zu setzten und so ist das erste reguläre Lebenszeichen erst jetzt in trockenen Tüchern und reiht sich nahtlos in die Riege der qualitativ hochwertigen Bands aus unserer Alpenrepublik. Rock/Metal/Alternative nennen sie ihre Stilrichtung. Well beim ersten Reinhören werde ich nicht so recht fündig was die Betitelung Alternative wieder spiegelt. Gut vielleicht meint man eine Alternative zu herkömmlichen Power Metal/Rock Bands vielleicht, denn für meinen Eindruck spielen die Wiener Herrschaften streckenweise sehr erdigen Power Metal mit sägenden Gitarrenriffs, als auch groovenden Elementen.
Erstplatzierter Track des Silberlings ist „First Blood“ und von Beginn an offeriert das Quartett eine druckvolle Nummer im Power Metal Bereich. Stimmlich fungiert hier Michael astrein und der Bursche versucht erst gar nicht in ganz hohe Lagen vorzustoßen. Passt auch zu der Nummer besser, wenn er mit seiner eher rauen Stimme in Mikro röhrt. Trotz etlichen Power Metal Trademarks kommt viel Charme auf der das Ganze etwas moderner klingen lässt. Dennoch wird der Bogen nicht überspannt und man hat eine gute Schnittmenge im modernen, als auch traditionellen Soundgewässer gefunden. Im schönsten erdigen Rockgewand wurde nun „The Game“ an die zweite Stelle platziert. Zwar rückt man den Rhythmus an und ab in einen flotteren Bereich, wobei aber die als Eröffnung verwendete Rock – Stampf Adaption deutlich dominierend weiter verfolgt wird. Gerade deswegen kommt viel Groove auf, weiters sind einige gefühlvolle Einschübe verarbeitet worden die den Song sehr breitentauglich machen. Gute Mischung die hier durch die Boxen dröhnt und sich im Gehörgang festsetzt. Sehr einfühlsam schiebt man nun „Between“ nach. Einem verträumten Stück mit etlichen balladesken Soundelementen die, die Rhythmusfraktion sanft zum Besten gibt. Auch der Frontmann beweist dass seine Stimme auch im sanften Eck gut überzeugen kann. Liebevolles Stück das man bestens in entspannter Lage genießen kann, auch die raueren Ausbrüche ändern daran nichts. Die Fortsetzung hat man nun wieder etwas temporeicher mit „Stalker“ auf den Punkt gebracht. Wobei man hier aber den stampfenden Midtempobereich nur für kurze Ausflüge verlässt. Dadurch rotzt die Nummer deutlich mehr und der Rockfaktor der schnelleren Art kommt hier zum Einsatz. Dennoch zum Bangen ist der Song allemal geschaffen, wenn auch im besonnenen Bereich. Im Mittelteil gibt es noch einige Soli Spielereien und genau bei diesen verläst man die erdige Ausrichtung und serviert uns klare Melodiehappen zum herkömmlichen Menü. Die emotionelle Trasse wird nun mit „Deadly First Century“ weiter gefahren, wobei man hier aber nicht unbedingt im Balladenbereich sich nieder gelassen hat. Nein dies nicht, zwar ist der Track ebenfalls sehr sanft, dennoch wird hier zügiger gezockt. Zum Ende hin rockt die Truppe ordentlich flott das Haus und hat dadurch einen sehr guten Ausklang gefunden, der die Anpassung zum farbenbunten Soundklang dick unterstreicht. Nahtlos tischt man uns noch einmal eine ruhige Nummer auf, die sich „Time for Angels“ nennt. Hier allerdings zeigt man sich eindeutiger im besonnenen Bereich und lässt nur an und ab einige Gefühlsausbrüche vom Stapel, bevor man zu den balladesken Geleisen zurückkehrt. Weiter geht es mit dem erdigen Rockkracher „Inside“, bei dem man die erdigen und klaren Strukturen quer durchs Gemüsebeet stark verbindet. Kurze Stopps nutzt man immer wieder um im flotten, erdigen Rockbereich durchzustarten. Vor allem bei diesen Schüben kann man ordentlich aufrütteln. Deutlich mehr zum Shaken ist dieser Song gedacht, wobei man zu den Klängen aber ordentlich abtanzen kann. Mit „Dark Portion of your Life“ ist ihnen im wahrsten Sinne des Wortes eine Rockhymne gelungen. Vor allem die Gitarrenarbeit verleiht dem Ganzen noch einen Schuss in den Hymnenbereich. Zwar ist das Tempo ebenfalls eher im ruhigeren Gewässer angesiedelt, dennoch versprüht man durch die abwechslungsreiche Arbeit viel Hymnenecharakter und der dröhnt amtlich aus den Boxen. Mit „Borderline“ knallt man uns wieder einen schönen Nackenbrecher vor den Latz. Flottes Power Rock/Metal Stück und genau in diesem Genrestyle wechselt man immer wieder hin und her. Die Mischung hat man passgenau auf einen Konsens gebracht. Somit ist hier die Fusion von Rock als auch Metal Klängen sehr gut gelungen und die Chorvocals erinnern mich ein wenig an einige amerikanische, als auch europäische Szene Kollegen. Beendet wird das Machwerk mit „99Reasons“ wieder etwas ruhiger. Keine Ballade, aber etwas sanfter wird hier zum Ende hin noch einmal musiziert. Wobei man aber immer wieder flotter durchbricht. Schöne Abrundung für ein sauber produziertes Album.
Fazit: Schöne Mischung aus Österreich die uns hier von Suzie Cries for Help geboten wird. Mit selbiger kann man sich binnen kurzer Zeit, so bin ich sicher auch bei vielen Fans ins Herz spielen. Superbes erstes Lebenszeichen das muss man den Herrschaften lassen.
Tracklist:
01 First Blood
02 The Game
03 Between
04 Stalker
05 Deadly First Century
06 Time for Angels
07 Inside
08 Dark Portion of your Life
09 Borderline
10 99Reasons
Besetzung:
Michael S.(g voc & guit)
Christoph S. (guit)
Bernd G. (drums)
Trojan B. (bass)
Internet:
Suzie Cries for Help Website
Suzie Cries for Help @ MySpace