SYNAPTIC – Enter The Void

cover artwork synaptic enter the void

Band: SYNAPTIC 🇩🇪
Titel: Enter The Void
Label: Lifeless Chasm Records
VÖ: 15/01/25
Genre: Technical/Melodic Death Metal

Bewertung:

3,5/5

Die aus Deutschland stammende Melodic/Technical-Death-Metal-Band SYNAPTIC wurde 2007 aus den Überresten von PREEMPTYVE STRIKE gegründet. Mit diesem Bandnamen war Mastermind Simon (Gitarre) bis 2011 mit Lukas (Bass), Martin (Schlagzeug) und Jonas (Gesang) auf neuen Pfaden, und 2008 wurde die EP »Distortion of Senses« veröffentlicht, bevor längere Zeit Schicht im Schacht war. Erst 2020 unter neuer Besetzung und zum Trio geschrumpft, hat der Mastermind mit seinen neuen Mitstreitern Kraft geschöpft. Kai den Hertog (Bass) und Mario Luca Hann (Gesang) unterstützen den Mastermind bei seinem Ziel Melodic/Technical-Death in die Welt hinauszutragen. Das nun erschienene Full Length Debüt »Enter The Void« wurde via Lifeless Chasm Records veröffentlicht und zeigt eine bestechende Musikalität und komplexes Songwriting, nach dem sich Fans des Genres sehnen.

Unerbittliche Gitarrenarbeit

Das Album beginnt mit einem rasanten Tempo, das von Simons unerbittlicher Gitarrenarbeit und Mario Luca Hanns intensiven Gesangsattacken getragen wird. Kai den Hertogs Bassarbeit ergänzt die Gitarrendynamik wunderbar. Seine Fähigkeit, sich in die melodischen Linien hinein- und wieder herauszuwinden und dabei ein solides Fundament zu schaffen, verleiht dem Album Tiefe. Die Rhythmusgruppe ist tight und treibt die Tracks mit einer Wildheit voran, die den Hörer bei der Stange hält.

Der reguläre Eröffnungstrack »Malfunctional Minds« gibt mit seinem eindringlichen Technikrhythmus den Ton an und zieht den Hörer in eine Welt voller Intrigen und Komplexität. Im weiteren Verlauf des Albums unterstreichen Tracks wie »The Lost Continent« und »Architects of the Night« die Fähigkeiten der Band, labyrinthische Gitarrenriffs und komplizierte Schlagzeugmuster zu kreieren, die für technischen Death Metal charakteristisch sind.

Melodisches Feingefühl und technische Brutalität

Während des gesamten Albums mischt SYNAPTIC mühelos melodisches Feingefühl mit technischer Brutalität und schafft so einen einzigartigen Sound, der sowohl eingängig als desgleichen anspruchsvoll ist. Simons Gitarrenarbeit ist ebenso beeindruckend, mit vertrackten Arpeggios, schwungvollen Legato-Passagen und krachenden Riffs, die das technische Können der Band unterstreichen.

Die Einbeziehung von Instrumentalstücken wie »Memories of a Forgotten Future« und »Illucid Wake« dient nicht nur als Gaumenreiniger, sondern zeigt auch die Fähigkeit der Band, eindringliche Klanglandschaften zu schaffen. Diese Zwischenspiele bieten einen Moment, um die Komplexität der vorangegangenen Tracks zu verdauen und gleichzeitig die Vorfreude auf das Kommende zu steigern.

Musikalität und Kreativität

Obwohl das Trio auf »Enter The Void« mit beeindruckender Musikalität und Kreativität aufwartet, gerät das Tempo gelegentlich ins Stocken, und einige Tracks wirken bisweilen langatmig und für meinen Geschmack oftmals verworren. Dieses kleine Manko kann die Gesamtwirkung einiger Songs beeinträchtigen, obwohl die zusammenhängenden Themen und Motive, die sich durch das Album ziehen, dazu beitragen, das Engagement aufrechtzuerhalten.

Mario Luca Hanns Gesangsleistung ist ein Highlight des Albums. Seine rauen Growls und düsteren Schreie verleihen der Erzählung eines jeden Songs Intensität, während gelegentlicher Klargesang Momente des Kontrasts schafft. Die lyrischen Themen befassen sich mit existenziellen Konzepten, passend zum Titel des Albums und dem übergreifenden Konzept. Einige Hörer könnten jedoch den Gesangsstil im Laufe des Albums als etwas eindimensional empfinden, da die Vielfalt der Darbietung noch mehr hätte erforscht werden können.

Die Produktionsqualität von »Enter The Void« ist ausgefeilt, behält aber eine raue Kante, die das Genre ergänzt. Jedes Instrument ist deutlich hörbar, was es dem Hörer ermöglicht, die komplexen Schichten, die SYNAPTIC geschaffen haben, zu schätzen. Die Gesamtatmosphäre ist düster und eindringlich, passend zu den Themen und dem Sound, den sie erreichen wollen.

Die abschließenden Tracks »City of Glass« und der Epilog »Embrace the Void« fassen den erzählerischen Bogen des Albums wunderbar zusammen und lassen den Hörer mit einem Gefühl der Selbstreflexion und dem Wunsch zurück, die gerade erlebte Klangreise noch einmal zu erleben.

Solide Erfahrung voller technischer Fähigkeiten und melodischem Reichtum

Während »Enter The Void« eine solide Erfahrung voller technischer Fähigkeiten und melodischem Reichtum bietet, kämpft es mitunter mit Tempo und Zusammenhalt. Einige Tracks wirken einigermaßen langatmig oder repetitiv, was den Gesamteindruck schmälern könnte. Nichtsdestoweniger haben sich SYNAPTIC eine eindeutige Nische in der Melodic-Death Metal-Szene geschaffen, und dieses Album ist ein Beweis für ihr Potenzial. Mit halbwegs mehr Feinschliff und Abwechslung könnten SYNAPTIC ihren Sound in zukünftigen Veröffentlichungen durchaus noch weiter verbessern. Für den Moment sichern sie sich eine lobenswerte 3,5 von 5 Punkten für diesen Versuch.

Fazit: »Enter The Void« SYNAPTIC von ist für Fans des Genres ein lohnendes Hörerlebnis, dass eine beeindruckende Mischung aus Melodie und Technik bietet.

Tracklist

01. Sleepless Dream (Intro)
02. Malfunctional Minds
03. The Lost Continent
04. Memories of a Forgotten Future
05. Architects of the Night
06. Illucid Wake (Prologue to City of Glass)
07. City of Glass
08. Embrace the Void (Epilogue to City of Glass)

 

Besetzung

Simon – Guitar
Kai den Hertog – Bass
Mario Luca Hann – Vocals

 

Internet

SYNAPTIC – Enter The Void CD Review

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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