Band: Tarabas
Titel: Das neue Land
Label: TrollZorn Records
VÖ: 2010
Spielart: Melodic Pagan/Death Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Melodischer Pagan Metal mit einem Spritzer Death Metal wird uns im Februar von den Magdeburgern Tarabas gegönnt. Die Sachsen Anhalter gibt es bereits seit 2004 gelten aber in hiesigen Gefilden noch eher als Geheimtipp. Dennoch mit dem Nachfolger von „Aus alter Zeit“ aus dem Jahr 2007 werden es Alexander May (voc & guit), Karl-Ludwig Stephan (voc & guit), Azalon (bass)und Cassian Heim (drums) schaffen Wikinger in hiesigen Gefilden zur Hörer bzw. Fanschaar hinzuzugewinnen. Das neueste Machwerk nennt sich „Das neue Land“ und wird Ende Februar via Trollzorn in den Ladenregalen stehen, also wieder einmal heißt es Rüstung zu recht kramen und Helme polieren es geht wieder zur Schlacht.
Das Titelstück „Das neue Land“ steht gleich zu Beginn an und wird sehr verhalten vom Stapel gelassen. Sehr melodisch und herb wird gleich im Anschluss der Angriff gestartet. Sehr stark wird das gemacht und dann folgt die komplette Schlacht und das neue Land wird gehörig ausgebeutet. Sehr treibende Rhythmik wird uns hier mit viel Hass und Wut um die Ohren gepfeffert und gleich im Anhang versucht man uns wieder mit satten Melodien zu umgarnen. Gutes Gebräu das hier das Blut zum Brodeln bringt.
„Weiße Pferde“ steht genau was der Titel aussagt, flotte galoppierende Rhythmik die es auf die Nackenmuskulatur abgesehen hat. Wer hier nein sagt kann nicht ganz dich sein, denn es wird dermaßen wild gezockt das es ordentlich aufwühlt und aufstachelt das faule Hinterteil hoch zu bekommen und abzugehen. Als Zwischenmahlzeit gönnt man uns einmal mehr sehr gut durchdachte Melodien die bis in die treibenden Tempos verstrickt wurden. Vor allem der immer wieder schallende heroische Gesang ist ein weiter Zusatz der Freizeitkriegern gewiss gefallen wird.
Mit viel Hass und Wut wird nun beim darauf folgenden „Der Niedergang“ dahin geschrettert. Dem Namen entsprechend zockt man erneut ein wildes Programm runter und dennoch weiß man aus simplen Strukturen gekonnt auszubrechen. Hier allerdings wird das eher dezenter vollzogen und somit steht eher Black Metal lastiges Geschretter sehr schönen, als auch heroischen Melodien gegenüber. Gut stimmt man diese Aufeinander ab und dennoch hat das wildere Gemetzel deutlich die Oberhand, also Nacken einölen und Abbangen bis zum Exzess.
Eine ruhige Gitarrenline als Einklang bietet man uns nun bei „Lost belief“. Vorerst wird ruhiger und besonnen musiziert, doch lange braucht man auf einen Wutausbruch auch hier nicht warten und den bekommen wir alsbald geboten. Das Tempo wurde merklich gedrosselt und somit mischt man hier hasserfüllte Klänge mit sehr melancholischem Melodiespiel. Gute Mischung die ein weiteres Mal einen Ausbruch aus simplen Strukturen zulässt.
Die Drachenschifffahrt geht nun mit dem sehr melodischen Happen „Hinter den Toren“ weiter. Die Geschwindigkeit wurde hier wesentlich gesteigert und immer wieder gibt es von der ansonsten schallenden, eher im stampfenden Bereich angesiedelten Rhythmik abgesehen etliche Blitze im Speedigen Bereich. Ein sehr orchestraler Mittelteil erweitert das Ganze noch und dies vollzieht man mit vielen hymnischen Beilagen, bevor man noch einmal zum Angriff ins Horn bläst und bis zum Ende hin weiter schrettert bis die Finger bluten.
Mit Kriegstrommeln uns sehr nordischen Bathory lastigem Gitarrenspiel setzt man uns nun „Intermezzo“ vor. Als eine weitere, gute Idee zeigen sich die hier verarbeiteten Streicher als auch Flamenco Gitarren. Wenn man auch nicht der unbedingte Fan von Instrumental Stücken ist, hier wird man einer, denn dieser Track geht ordentlich unter die Haut und das unterstreicht das Können der Truppe.
„Das neue Land (Teil 2)“ steht nun an und hier wird uns ein Gemisch aus heroischem, pathetischem Soundklang und weitläufigen Melodien geboten. Immer wieder bricht man aus diesem Grundsound flotter und bretternder aus und dabei spielt man sich viel wutentbranntem Tempo die Finger wund. Bangen bis die Nackenschmerzen ist hier angesagt und zwischendurch dürfen immer wieder die Schwerter und Methörner gehoben werden. Schön eingebettet und durchdacht das muss man neidlos zugeben.
Mit dem Titel „Bruderschaft“ und dem dahinter stehenden Stück hat man genau das geschaffen was man erwartet. Ein breites heroisches Brett mit vielen scharfen Ecken und Kanten und satten Mitgrölparts, als hier heißt es auf die Tische füllt die Hörner und abgehen bis man nicht mehr kann. Hier bietet man einen Track der eben durch viele starke und schroffe Breaks einen guten Partysong bietet zu dem Getanzt aber auch infernal gebangt werden darf.
Sehr verhalten und dunkel läutet man nun im eher doomigen Spiel „Reason why“ ein. Schroffe, kantige Riffs werden von einem dominanten Bassspiel begleitet und vorerst wirkt das Ganze eher stampfen. Auch wird es wesentlich Death Metal lastiger was man mit vielen tiefen Growls verstärkt. Dennoch kommt es immer wieder zu einigen Wechseln in die Pagan Ecke, wenngleich hier der Death Metal sehr stark das Geschehen dominiert. Unterstütz wird das Ganze noch von vielen satten Melodieschüben, diese kommen aber nur an und ab zum Einsatz und so herrscht hier ein wütender, eisiger Wind vor.
„2012“ ist nun wesentlich melodischer eingespielt worden und auch hier beherrscht das Geschehen eher typischer Death Metal und dieses Feeling wird nur durch viele hasserfüllte, harsche Shouts unterbrochen. Somit steht an zehnter Stelle erneut eine eher fast schon reinrassiger Melodic Death Metal Happen am Programm. Macht auch nichts, denn das ganze klingt weiterhin eher nordischer angehaucht.
Back to Pagan buisness heißt es nun mit „Die Geißel der Erde“. Bei diesem Song kreischt der Fronter auch wie ein Sadist ins Mikro und sein grunzender Kollege unterstützt dies sehr kräftig. Die beiden Geiseltreiber wissen wie man uns aufwiegelt und dabei hilft die Rhythmusfraktion natürlich tatkräftig. Gemeinsam wird ein sehr eisiges Programm abgehalten das uns wie bei eine Flipperkugel hin und her buchsiert. Gutes Wechselspiel mit vielen treibenden Tempowechseln die zum Abgehen einladen.
Was zählt ist die „Erinnerung“ und die leitet uns nun aus dem Silberling raus. Sehr folkige Klänge hat man hier als Einführung parat und das sehr fröhliche Flötenspiel lässt es bereits erahnen das man hier noch einmal mit gefletschten Zähnen weiter machen wird. So ist es dann auch und hier geben Tarabas noch einmal eine breite Mischung aus Pagan und Death Metal mit viel Melodie im Blut zum Besten.
Fazit: Wem simpler Pagan Metal zu wieder ist der ist hier genau richtig. Die Jungs zelebrieren ein sehr vielschichtiges Programm und werden sich mit Sicherheit in kurzer Zeit eine breite Fanschaar erspielen. Pagan meets Death Metal Fans most welcome!!!
Tracklist:
01. Das neue Land 6:43
02. Weiße Pferde 6:08
03. Der Niedergang 6:10
04. Lost belief 6:09
05. Hinter den Toren 6:19
06. Intermezzo 3:34
07. Das neue Land (Teil 2) 5:25
08. Bruderschaft 7:04
09. Reason why 4:15
10. 2012 7:26
11. Die Geißel der Erde 9:14
12. Erinnerung 6:30
Besetzung:
Alexander May (voc & guit)
Karl-Ludwig Stephan (voc & guit)
Azalon (bass)
Cassian Heim (drums)
Internet:
Tarabas @ Last FM
Tarabas @ MySpace