Teufelskreis – Spuren Der Vergangenheit (Re-Release)

Band: Teufelskreis
Titel: Spuren Der Vergangenheit (Re-Issue)
Label: NRT-Records
VÖ: 12.09.2014
Genre: Heavy Rock, Metal, Neue Deutsche Härte, Heavy Metal
Bewertung: 4/5
Written By: Robert

Mit Spuren Der Vergangenheit legen die Wiener Heavy-Rocker Teufelskreis, ihr 2008 im Eigenvertrieb erschienenes Debütalbum neu auf. Um es vorweg zu nehmen: Dies ist das metallischste Album der Düsterrocker, welches eine geballte Mischung aus Neuer Deutscher Härte, Heavy-Rock und Metal verkörpert und den Grundstein für all das legte, was die Band in den nächsten Jahren ausmachen sollte. Beleuchten wir nun aber zunächst einmal die Entstehung dieser Formation

Irgendwann im Jahr 2008 muss es gewesen sein, da gründete der von Sunterra bekannte Friedl Schütz eine neue Band mit dem Namen Teufelskreis. Bei der Frage nach einem geeigneten Bassisten, tat sich Friedl nicht sonderlich schwer und holte den ebenfalls bei Sunterra engagierten Bassisten Chris Schön in die Band. Mit dem Schlagzeuger Rawman und dem Madox-Sänger Ronny „Mephisto“ Platzer, wurde Teufelskreis ins Leben gerufen. 2009 erschien dann im Eigenvertrieb, dieses erste Opus der Band, welches nun über das Label NRT-Records neu aufgelegt wurde und über das Teufelskreis bereits im Frühjahr diesen Jahres ihre allseits wohlwollend aufgenommene Compilation „Eifersucht“ herausgebracht haben. Nun setzte man eins drauf und veröffentlichte die beiden Platten Spuren der Vergangenheit und Lust Frust neu auf und um erstere geht es hier in diesem Review.

Titel Nummer eins hört auf den Namen Zerrissen und verkörpert Heavy-Rock in seiner reinsten Form. Mit einem kurzen Drumsolo von Rawman fordert die Band zum Pogo-Tanz und das gelingt. Das straighte Drumming, im Zusammenspiel mit den geilen Gitarren von Friedl Schütz und dem breitbeinigen Bass von Chris Schön, macht in seiner Gesamtheit echt was her. Mit Ronny Platzer, haben Teufelskreis die Rockröhre schlecht hin am Mikro. Sein Gesang geht in Mark und Bein. Geil auch die Keyboards, die das Songwerk Düster erscheinen lassen. Selbst die Gitarrensolos von Friedl Schütz, reißen den Hörer Mit und auch die Lyrics sprechen für sich. In einer ruhigen Form schließt der Song, der zu Beginn schon einen bleibenden Eindruck hinterlassen konnte. Eine Starke Rocknummer eben.

Leben ist nicht minder leise. Ohne eine Einleitung, haut die Band sofort wieder aufs Gas. Ronny Platzer schlüpft hier in die Rolle eines Kindes, dass von seinen Eltern Missverstanden wurde. Sicher geht es vielen Menschen im alter des Heranwachsens so. Wieder einmal überzeugt der Song auf ganzer Linie durch einen geilen Refrain der Mitsing-Charakter besitzt. Super auch wieder die eingesetzten Keyboards, die das ganze nicht Dominieren, aber düster Erscheinen lassen. Guitar-Hero Friedl Schütz liefert mal wieder ein geiles Brett nach dem anderen ab und Bassist Chris Schön ist die treibende Kraft, die den Groove bestimmt. Ronny Platzer’s Gesang geht ebenfalls wieder voll und ganz auf.

Mit einem Schrei, werden wir auf Verloren vorbereitet. Hier werden wieder die metallischsten Klänge schlechthin geboten. Der Song kommt zunächst etwas schwächer rüber und will zunächst nicht so ganz zünden. Zwar sind die Lyrics gut, aber im Verse wirkt die Nummer irgendwie unfertig. Macht aber nix, denn im Refrain fängt die Band sich wieder. Und in der Mitte, wird richtig energisch aufs Gas gedrückt. Immer mehr, muss ich bei der Band an Oomph! oder Rammstein denken. Dies heißt nicht, dass Teufelskreis eine billige Kopie dieser Größen sind, Nein! Teufelskreis besitzen zwar durchaus Ähnlichkeit mit diesen Bands, ihre eigene Identität ist ihnen jedoch unabdingbar.

Eifersucht ist bisher die beste Nummer auf diesem Album. Sie beschreibt die Schattenseiten einer Beziehung mit einem Partner, dessen Selbstbewusstsein wohl doch nicht so ausgereift ist, der falschen Freunden mehr glauben schenken wollte, als derjenigen, die ihm ihr Herz geschenkt hat. musikalisch wurde hier mal wieder ganze Arbeit geleistet. Ein Song, wie er sein soll. Melodien, Riffs und Umsetzung sind von Makelloser Genialität und auch der Text erzählt eine Geschichte, wie sie vielen Menschen tatsächlich passiert. Eins ist hier endgültig Sicher. Teufelskreis schreiben Songs, die aus dem Leben erzählen, die Schattenseiten der Psyche aufzeigen und sehr sozialkritisch sind. Der Song ist Kunst, auch wenn der Text sehr Krass ist. Oder vielleicht unter anderem auch deswegen? Hier gilt jedenfalls Anhören oder Besser: gleich das Video dazu anschauen!

Gefangen scheint die Fortsetzung der Nummer zu verkörpern. Mit einem ordentlichen Heavy-Groove, geht es hier ans eingemachte. Im Verse bildet Bassist Chris Schön die treibende Kraft des Arrangements. Der Refrain ist einfach Stark. Hook hingegen, wirkt ein wenig krampfhaft, sie leitet aber den hitverdächtigen, breitbeinigen Refrain ein.  und so kann auch Gefangen sich retten, verglichen mit Eifersucht, hinkt der Song aber ein wenig hinten an. Nichts desto trotz, hat sich Friedl Schütz auch hier wieder als Songwriting Genie erwiesen und Ronny Platzer die perfekte Stimme dazu geliefert.

Beinhart und in punkto Sound sehr an Rammstein erinnernd, geht es mit der Nummer Ein Leben Lang weiter. Unglaublich geiles Songwerk wurde hier geliefert. Schon wieder ist der Songtext Fabelhaft. Auch das Arrangement und die Wahl der Melodien sind mal wieder von blinder Treffsicherheit. Im Refrain heißt es ,,Ein Leben Lang, Die Frage Nach dem Sinn, Ein Leben Lang, Wo Gehöre ich hin?“ bezieht man das auf den Song selbst, na auf sicher in die Hitparaden der Rocklandschaft. Unglaublich starker Tobak, der voll und ganz überzeugt!

Bei verlorenes Spiel, tickt die Uhr und das kann man mit fug und recht großschreiben. Denn auch wenn der Song einen gewissen Flair verströmt, wirkt er zunächst wie ein Filler, der etwas zu lange auf dem selben treibenden Riff aufgebaut ist, bis Mephistos Gesang einsetzt. Hier wird ein heikles Thema beschrieben, was die Band einfach nur glaubwürdig rüberbringt. Der Text ist zwar wirklich eine Klasse für sich, auch die Musik ist nicht von schlechten Eltern, doch will man hier zur musikalischen Umsetzung leider nicht ganz einen Bezug finden. Die Idee ist wirklich gut und der Text geil, doch die Musik wirkt ein wenig langatmig, auch wenn Friedl Schütz der Meister der Äxte ein Hammer Gitarrensolo hinlegt, kann Verlorenes Spiel hinsichtlich des Arrangements nicht punkten, im Anbetracht des Textes jedoch schon.

Eine Wunderschöne Ballade gibt es mit Im Angesicht übrigens auch. Die Nummer prangert körperliche Gewalt an Kindern, Kriege und Not an. Dies nehmen Teufelskreis aber nicht in einer peinlichen Art und Weiße in Angriff, sondern sie sprechen schlichtweg die Wahrheit aus. Im Angesicht des Lebens, kämpfen wir Verbissen da wo Gott wirklich wohnt, möchten wir gerne wissen. heißt es im Text. Die schöne seichte Seite des Tracks, muss ab Mitte des Songs der gewohnten Heavyness weichen und Ruckartig, wird die schöne Nummer zur Powerballade, die einfach Laune macht und Ohrwurmcharakter besitzt. In ruhigen Passagen macht Sänger Ronny Platzer, dessen Gesang an Dero von Oomph! erinnert, ebenso eine gute Figur, wie in den Heavy-Passagen. Zusammen mit der grandiosen Umsetzung des Songs, ist hier eine Perle entstanden, die eine Super Single geben könnte. fabelhafte Gitarren, verschmelzen mit schönen Keyboard Passagen und einem betonenden Bass. Super!

Mit Schein-Tod geben Ronny, Friedl, Chris und Rawman wieder richtig Gas und das schon wieder von einer in Mark und Bein gehenden Energie, die einem langsam nur noch auf den Tisch klopfen lässt. Mal wieder sind die Lyrics unglaublich gut. Die Gitarrenarbeit ebenso wie die Bassarbeit und die Leistung des Drummers und Sängers sind ebenfalls wieder von makelloser Genialität! Mal ernsthaft, was die Texte anbetrifft gibt es erst recht nichts zu mosern: die Band bringt das alles einfach glaubwürdig rüber.

Vorbei ist ein Song, der zum Abschluss das Ende einer Beziehung zwischen zwei Menschen beschreibt. Diese Nummer ist ein Heavy Nummer vom feinsten und auch am Text gibt es nichts zu nörgeln. Die Nummer Rockt wie Sau, was wie auch zuvor an dem einwandfreien Zusammenspiel der Vier Musiker liegt. Abschließend ist diese Nummer ein guter Ausstieg, aus dem Erstlingswerk der Wiener Combo. Doch hier wären noch im Schnell Durchgang die Bonustracks zu beachten:

Die Radio Edit von Eifersucht, ist eine etwas gekürztere Fassung des oben genannten Titels. Eine weitere, Instrumentale Version des Songs ist auch vorhanden und somit ein Nettes Bonusfeature. Der Dance Remix von ein Leben Lang, lasse ich mal so stehen. Sicher was für die Clubs.

Fazit: 4 von 5 – Teufelskreis liefern eine Solide deutschsprachige Scheibe an, die sowohl für Metalfans, Deutschrock Fans, Heavy Fans im allgemeinen und auch Freunden der Neuen Deutschen Härte zu empfehlen ist. Besonders Bands von Rammstein, Megaherz, Oomph! und in gewisserweiße auch Eisbrecher, werden mit der Band ihre Freude haben. Die wenigen schwachen Momente sind verzeihlich. Selbst die traditionellen Metalfans, sollten sich die Jungs ruhig mal anhören! Spitze!

Trackliste:

01. Zerrissen
02. Leben
03. Verloren
04. Eifersucht (Album Edit)
05. Gefangen
06. Ein Leben Lang
07. Verlorenes Spiel
08. Im Angesicht
09. Schein-Tod
10. Vorbei
11. Eifersucht (Radio Edit)
12. Eifersucht (Instrumental)
13. Ein Leben Lang (Dance Remix)

Besetzung:

Friedl „Belze“ Schütz – Gitarre
Chris „Dieselchrist“ Schön – Bass
Ronny „Mephisto“ Platzer – Gesang
Roman „Rawman“ C. – Drums

Internet:

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Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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