The Order Of Apollyon – The Sword And The Dagger

Band: The Order Of Apollyon
Titel: The Sword And The Dagger
VÖ: 13.02.2015
Label: Listenable Records
Genre: Black/Death Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Daniel

Willkommen zum Kampf des Monats: Im Ring stehen die Musikkritiker mit ihrer Meinungen bildenden Machtposition und an Allwissenheit gewachsenen Ego. Auf der anderen Seite schickt seine Unheiligkeit als seine Abgesandten die Franzosen The Order Of Apollyon in die Schlacht. Diese Formation hat nach einem durchwachsenen Debüt auch diesmal wieder keinen Übersong am Start, erschafft aber in einer guten dreiviertel Stunde einen finsteren Kosmos, in dem man sich verliert:

Die Aosoth Mitglieder Sébastien Tuvi und Saroth (auch Cruxifiction) laden mit ihrer Band zur schwarzen Messe und scheinen, nach einigen Umbesetzungen, auf ihrem Zweitling  ihr Konzept gefunden zu haben.

So steigt man, nach einem kurzen Intro, bitterböse  mit Hatred Over Will hinab in die Hölle. Fiese Riffs  wechseln in bitterböse Raserei, da lassen Mayhem grüßen. Aber auch ältere Dimmu Borgir und selbst Hypocrisy scheint der Höllenbrut zu gefallen, denn Our Flowers Are the Sword and the Dagger bietet eben beide Trademarks und vereint grandios Death und Black Metal ohne die finstere Atmosphäre zu verlieren. Die Gitarrenmelodien, die hier abgeliefert werden, sorgen für Gänsehaut. Die ersten drei Runden dürften somit an die Hölle gehen.

Orientalisch geht es mit Al3ankabout weiter, doch schon nach einigen Sekunden wird diese Melodie mittels elektrischer Gitarre in finstere Abgründe geführt bevor man sie dann per Orientexpress gen Norden schickt. Ein unerwarteter Schwinger auf die Nieren, jedoch kein Tiefschlag, wie einige reklamieren.
Marduk mäßig gut geht dann Hold Not Thy Peace, O God of My Praise in Runde fünf des Kampfes zwischen Himmel und Hölle, wobei die Hölle den Vorsprung phänomenal ausbauen kann. Nachdem die Chants of Purification verstummen (eine sehr gelungene Führhand) bietet The Curse Is Poured Upon Them ebenfalls erhabenes und bitterböses Futter zwischen Immortal und Marduk. Der Haken sitzt!

Leicht angeknockt darf sich der Rezensent zu den Chorälen von By Your Command We Return to Dust erholen. Doch darauf bekommt er in Form von Eight Pillars eine echt fiese, knackige – zwischen Death, Black und dunkler Epic schwingende – Rechte verpasst.
Ob da mit dem straighten Banger The Hand That Became Weak ein Nachtreten fair ist, das muss der Fan entscheiden. Auf jeden Fall wird auch Runde 10 überstanden und wankend, kaum noch bei Bewusstsein folgt in der letzten Runde der Knockout in Gestalt des alle Trademarks, die man am Black Metal so verehrt, vereinenden Longtracks Omnis Honor Et Gloria.

Nein, ein Meisterwerk haben The Order Of Apollyon nicht erschaffen. Und ja, The Sword And The Dagger fehlt sicher „der Song“. ABER alle Tracks (inclusive Instrumentals) erschaffen eine finstere Stimmung, die einen durchweg fesselt. Zudem zeigen die Franzosen auf, wie man symphonisch klingen kann ohne auf Orchester und Keyboard zurück greifen zu müssen! Ein durchweg starkes Album, das alle Stärken des Black Metal widerspiegelt sollte jedem ein Antesten wert sein.

Trackliste:

01. Own the Youth
02. Hatred Over Will
03. Our Flowers Are the Sword and the Dagger
04. Al3ankabout
05. Hold Not Thy Peace, O God of My Praise
06. Chants of Purification
07. The Curse Is Poured Upon Them
08. By Your Command We Return to Dust
09. Eight Pillars
10. The Hand That Became Weak
11. Omnis Honor Et Gloria

Besetzung:

B.S.T. – vocals, guitars
S.R. – guitars, vocals
F.D. – bass, vocals
S.K. – drums

The Order Of Apollyon im Internet:

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