THEN COMES SILENCE – Hunger
Band: Then Comes Silence
Titel: Hunger
Label: Metropolis Records
VÖ: 01/07/22
Genre: Gothic Post-Punk
THEN COMES SILENCE haben ein Händchen für situationskonforme Alben: Während ihr letztes Werk „Machine“ zum Auftakt der Corona-Pandemie veröffentlicht wurde und apokalyptische Formen annahm, konzentriert sich „Hunger“ auf das Licht am Ende des Tunnels, das zumindest jetzt im Sommer wieder stärker zu spüren ist.
Das Ziel, uns mit „Hunger“ einen rettenden Anker zuzuwerfen, mag auf ersten Blick nicht allzu gut zu funktionieren. Gerade, wenn man sich Songtitel wie „Tickets to Funerals“, Cold from Inside“ oder „Blood Runs Cold“ durch den Kopf gehen lässt, wundert man sich, wo die lebensbejahenden Lieder bleiben. THEN COMES SILENCE kreieren eine besondere Atmosphäre, die der Düsternis der Texte gerne mit musikalischer Leichtigkeit entgegenwirkt. So werden Lieder mit melancholischem Inhalt zu mitreißenden Hits, die einen den Tag versüßen!
Auf „Hunger“ ist es der schwedischen Gothic Post-Punk-Band wieder einmal gelungen, diese zwei Kontraste in Balance zu bringen. Man hört auch sofort, dass es sich um ein Album von THEN COMES SILENCE handelt dank dem individuellen Sound der Instrumente und Alex‘ großartiger Stimme. Einflüsse von Bands wie THE CURE und THE SISTERS OF MERCY sind auch auf dieser Platte geschickt verpackt worden und begrüßen einen immer wieder.
Große Überraschungen bietet das Album allerdings nicht. „Hunger“ schließt nahtlos an den Vorgänger „Machine“ an und präsentiert eine ähnliche Songpalette. Es gibt ausgelassene Titel wie „Rise to the Bait“, melancholische wie „Close Shot“ und rockige wie „Weird Gets Strange“. Der markanteste Unterschied zum Vorgänger ist für mich der größere Rock-Anteil, was ich eindeutig begrüße.
Mit elf Songs aufgeteilt auf fast 45 Minuten ist „Hunger“ sehr abwechslungsreich gestaltet. Einige der Songs sind mir gleich beim ersten Hören im Gedächtnis geblieben und zählen mittlerweile zu meinen Favoriten, darunter „Tickets to Funerals“, „Worm“ und „Pretty Creatures“.
Aber es haben sich auch ein paar Songs reingeschlichen, die weniger packend sind. Zum Beispiel hört sich „Blood Runs Cold“ für mich insgesamt einfallslos an. In „Weird Gets Strange“ liebe ich zwar das rockige Riff vor dem Refrain, aber der Refrain selbst ist meiner Meinung nach sehr schwach. Auch die Strophen könnten dynamischer sein. Ähnlich geht es mir mit „Days and Years“, wo mir vor allem der Refrain zu eintönig ist.
Fazit: „Hunger” von THEN COMES SILENCE gibt genau den Mix aus Düsternis und Lebensfreude wieder, den wir von den schwedischen Goth-Rockern gewohnt sind.
Tracklist
01. Tickets to Funerals
02. Rise to the Bait
03. Cold from Inside
04. Worm
05. Chain
06. Weird Gets Strange
07. Days and Years
08. Blood Runs Cold
09. Pretty Creatures
10. Close Shot
11. Unkowingly Blessed
Besetzung
Alex Svenson – vocals, bass and keyboards
Jonas Fransson – drums
Mattias Ruejas Jonson – guitar, backing vocals
Hugo Zombie – guitar