Band: Thy Art Is Murder
Titel: Dear Desolation
Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 11.08.17
Genre: Deathcore
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert
Die fünfköpfige, seit 2005 agierende Deathcore/Death-Metal-Band aus Sydney, Thy Art Is Murder, setzt zum neuen Rundumschlag an. „Dear Desolation“ nennt sich die Nachfolge des 2015 erschienen Werks „Holy War“. Wer die Aussis kennt, ihrer Art der Deathcore Umsetzung ist nichts für Weicheier, bekanntlich stand und steht Aggressivität immer noch dick auf ihrem Banner. Nihilismus und einen allumfassenden Drang zur aggressiven Ballerei kann schon Nerven raubend sein. Nicht, wenn es sich um die Aussi Deathcore Recken handelt. Ihre Prügelei ist von einem anderen Kaliber und wird sinnvoll, mit vielen technisch perfekten Interpretationen zu Protokoll gebracht. Da könnte man erwarten, nun die Band wärmt vieles auf. Nichts dergleichen mit frischen, sowie Blut geleckten Vibes wird die Fanmeute auf Teufel komm raus ausgepeitscht.
Das nenne ich mal ein Prügelprogramm der besonderen Art und Weise. Den Fuß einmal am Gaspedal wird selbiges bis zum Anschlag gedrückt und man hechtet wie eine wild gewordene Bestie über den Liebhaber solcher Unterfangen hinweg. Thy Art Is Murder sind als Breakdown-Maestros bekannt und diese Pikass Karte spielen sie ohne Umschweife sofort aus. Man hält keine Reserven zurück, eher im Gegenteil, vom Start weg will man keine Gefangenen machen und pfeift auf jegliche Kompromisse. Prügeln und dies im allerhöchsten Stil wird dauerhaft zu einem strapazierenden Programm. Durchhalten sind sie zu scharf, bist du zu weich. Und als Weichei will man ja nicht bezeichnet werden stimmt’s?
Die dynamische Verschiebung ballert man mürrisch raus, die Band hat sich laut meiner Ansicht nach exponentiell übertroffen und lässt nichts unversucht dies noch darüber hinaus zu steigern. Die Kombination aus klassischen und authentischen Death Metal-Elementen ist noch erkennbar, wenngleich die Core Anleihen merklich-dominant tonangebend sind. Totalen Verweigerern solcher Unterfangen zuwider, kommt dies aus der Feder der Australier außergewöhnlich gut vermischt dem Hörer mit Core Elementen als brachialer Begeisterungssturm entgegen. Da braucht man nicht lange warten, denn das Endergebnis ist ein Hörer, welcher bis zum Exzess durch die Wohnung donnert und alles niederreißt, was sich selbigen in dem Weg stellt.
Es gibt entschieden viele Bands aus dem Deathcore Lager, doch keine mit einem dermaßen gut abgeschmeckten Erscheinungsbild wie Thy Art Is Murder. Diese bauen auf authentischen Sound und vermischen in Detail-genauer Arbeit Elemente diabolischer Melodieherkunft dazu. Dabei wird auf eine Ausgewogenheit geachtet, sodass man nicht überladen klingt. Fette Breaks oder Rifflawinen werden dabei abgetreten und dagegen gönnt man sich hier und da kleineren Pausen, bevor man alle Barrikaden wieder komplett niederreißt. Besonders das diabolisch perfekte Dunkeldüsterepos „Death Dealer“ wäre hier zu nennen, welches einem nach einer ruhenden Eingangsphase einen eiskalten Sturm in todesverachtender Manier ins Gesicht bläst. Wechsel und viele Facetten sind querfeldein prächtig eingebaut worden und bescheinigen einen weiteren Anstieg seitens der Truppe aus Land Down Under!
Ein verschmolzener Brachial-Koloss bahnt sich seinen Weg und ist von nichts und niemanden aufzuhalten. Deathcore Fans, die äußerst verwöhnt sind von stets aufgewärmten Releases, sollten hier schleunigst ihre Bestellung tun.
Fazit: Ein brachiales Todeskommando, dass auf einer Ebene sich hinabgesetzt hat, wo sie nur unschwer zu erreichen sind. Brutal, technisch perfekt und dennoch mit vielen Klangfacetten abgestimmt.
Tracklist:
01. Slaves Beyond Death 3:44
02. The Son of Misery 4:18
03. Puppet Master 3:15
04. Dear Desolation 3:21
05. Death Dealer 4:08
06. Man is The Enemy 3:28
07. The Skin of The Serpent 3:58
08. Fire in The Sky 4:10
09. Into Chaos We Climb 4:05
10. The Final Curtain 3:49
Besetzung:
CJ McMahon (voc)
Andy Marsh (guit)
Sean Delander (guit)
Kevin Butler (bass)
Lee Stanton (drums)
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