Tiles – Pretending 2 Run

Band: Tiles
Titel: Pretending 2 Run
Label: Laser´s Edge/Alive
VÖ: 15.03.16
Genre: Progressive Rock/Metal
Bewertung: 5/5
Written by: Totti

Oh My God…
Schon ewig lange nix mehr gehört von TILES, einer amerikanischen Prog-Band, die ewig im Schatten ihrer Vorbilder „rumdümpelte“, aber nie wirklich ein schlechtes Album veröffentlichte. Ich verfolg(t)e den Werdegang der Band von Anfang an und war immer begeistert von dem, was die Jungs von sich hören ließen.

Doch nun soll es endlich so weit sein und weil ein einfaches Album nicht von der Länge standhielt, entschied sich die Band noch ein paar weitere Monde hart zu arbeiten um nun 2 x knapp 50 Minuten lang feinsten Prog-Rock mit (nicht nur) metallischem Schlag zu präsentieren.

Und vom ersten Durchgang an muss ich lobend sagen:
Sie sind endlich in Dream Theater´sche Sphären gestoßen, als Dream Theater noch spannende Musik kredenzte. Auch deren aktuellen Dreher habe ich liebgewonnen, doch ist es nicht das, wofür die Band in den ersten Jahren stand. An der Stelle setzen TILES nun mit „Pretending 2 Run“ an, ohne die Kollegen nachahmen zu müssen denn die Band hat bereits seit Jahren ihren eigenen Stil für sich gefunden.

Nun aber übertrafen sie sich selbst und entstand ein Doppelalbum, welches zu keiner Zeit zu anstrengend, ermüdend oder gar langweilig klingt! Kein Weltmeister-Gitarren-Break-Gewichse sondern klar erkennbare Linien und Melodien beherrschen das Album, welches für mich jetzt bereits eins der progressiven Highlights in diesem Jahr darstellt.

Sehr virtuos spaziert man durch in mal symphonische, mal klassische, auch jazzige, elektronische aber auch folkige Elemente des Heavy Prog, ohne den rockigen Pfad zu verlassen.

Obwohl ein Konzept vorliegt (miese Erfahrungen einer Person die aus ihrer Isolation ausbrechen möchte), funktioniert beinahe jeder Song auch eigenständig. Das macht aus meiner Sicht ein gutes Prog-Werk aus; von der Art her vllt. doch mit Rush zu vergleichen, ohne aber die Musik hier jetzt als Vergleich hervorzuheben! Da sind frühere Werke Dream Theaters eher angebracht doch dieser Vergleich hinkt sehr schnell, wenn man sich das Album wieder und wieder gibt, denn es macht viel Spaß auch zu erkennen, wie hart und konzentriert die Band zu Werke gegangen ist, um ihr biografisches, bzw. diskografisches Highlight zu präsentieren.

Die bedeutend größere Stilbreite ist u.a. auch auf die vielen Gastmusikern zurückzuführen, denn die Gästeliste liest sich ein wenig wie das „Who Is Who“ des Prog. Als Beispiele seien jetzt mal Adam Holzmann (Steven Wilson Band), Mike Portnoy (der ja sowieso überall irgendwo mitmischt) und Mike Stern (Miles Davis), Kim Mitchell (Max Webster), Ian Anderson (Jethro Tull), und und und, genannt.

Großartiges Kopf- und Gehörkino, welches definitiv eine längere Halbwertzeit hat, als die aktuellen Werke der sog. großen Helden! Gut durchdachte Instrumentalpassagen lassen gar Ausflüge in Richtung Popgefilde oder Weltmusik zu, ohne anbiedernd oder „trendy“ klingen zu müssen / wollen.

Volle Punktzahl für eine Band die es endlich geschafft hat, musikalisch dem Olymp näher zu kommen, an diversen Throne rüttelt und mit exzellenten Kompositionen zu überraschen / gefallen weiß!
Die Produktion ist diesem Vorzeigealbum bestens angepasst!

Tracklist:

Disc 1
01. Pretending to Run
02. Shelter in Place
03. Stonewall
04. Voir Dire
05. Drops of Rain
06. Taken by Surprise
07. Refugium
08. Small Fire Burning

Disc 2
01. Midwinter
02. Weightless
03. Friend or Foe
04. Battle Weary
05. Meditatio
06. Other Arrangements
07. The Disappearing Floor
08. Fait Accompli
09. Pretending to Run (Reprise 1)
10. Uneasy Truce 04:19
11. Pretending to Run (Reprise 2)
12. The View from Here
13. Backsliding

Besetzung:

Jeff Whittle (bass & keys)
Kevin Chown (bass)
Paul Rarick (guit)
Matthew Parmenter (guit)
Chris Herin (guit & keys)
Kim Mitchell (guit)
Mike Stern (keys)
Matt Cross (keys)
Adam Holzman (keys)
Colin (keys)
Edwin (keys)
Mark Mikel (keys)
Mark Evans (drums)
Mike Portnoy (drums)
Max Portnoy (drums)

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