Torture Squad – Far Beyond Existence
Band: Torture Squad
Titel: Far Beyond Existence
Label: Secret Service Records
VÖ: 30.03.18
Genre: Thrash/Death Metal
Bewertung: 3/5
Written by: Robert
Torture Squad aus Brasilien gehören seit ihrem fulminanten Album „Pandemonium“ und ihrem genialen Auftritt im aufgelassenen Hallenbad in Altenmarkt zur Speerspitze in Sachen Death/Thrash Metal aus Brasilien. Gerne vergleicht der Rezensent oftmals Bands ähnlicher Färbung Bands mit den Brasilianern. Etwas aus den Augen verloren rumpelt die Death/Thrash Combo mit „Far Beyond Existence“ über den Teich an. Verwundert blickt meine Wenigkeit auf das Line Up bis auf Schlagzeuger Amílcar Christófaro (grenz-genialer Typ hinter der Schießbude) und Castor ist nichts beim Alten geblieben. Eine Frau soll den massiv überzeugenden Vitor Rodrigues ersetzten?
Skeptisch beäuge ich solche Unterfangen, wer nämlich den guten Vitor Live und auf Platte erlebt hat. Kann es sich beim besten Willen nicht vorstellen, das die Feme Fatale Mayara „Undead“ Puertas ihn ersetzen kann. Diese stimmliche Gewalt und dann noch das Auftreten dazu, sodass der Death/Thrasher fürwahr von einem Zögling des Belzebuben sprach, an solch einem Können muss sich die neue Fronterin erst messen können.
Musikalisch kann ich nichts Verwerfliches finden, denn nach wie vor ergänzt sich der Trupp sehr gut und stilsicher versiert donnern mächtige Death/Thrash Attitüden im Dauerfeuer aus den Boxen. Das allseits bekannte Exekutionskommando weiß Gunst der Stunde zu nutzen, um sich ins Gehör des Liebhabers solcher Mischhärtealben zu erspielen. Die aggressiven und technischen Death/Thrash Vibes peitschen auf hohem Niveau aus den Lautsprechern. Verfeinert mit garstigen Groove Metal Gelagen, sowie feinen Melodien gratiniert, kann der Schreiberling von einer gekonnten Weiterführung des facettenreichen, rohen und schmutzigen Death/Thrash sprechen.
Leider Gottes hat die Truppe mit der Hinzunahme der weiblichen Fronterin nicht unter allen Umständen den Glücksgriff getan. Meine Wenigkeit ist weiblichen Frontbrüllwürfeln nicht abgeneigt und könnte binnen Sekunden eine Handvoll Ladys aufzählen die sich massiv im Business tummeln. Die gute Mayara gehört nicht unbedingt dazu. Freilich ist sie keine schlechte Fronterin im herkömmlichen Sinn und dazu hat sie es außerordentlich schwer einem Ombre a la Vitor Rodrigues das Wasser zu reichen. Diese Mission kann sie leider nicht erfüllen und schließt zu keinem Zeitpunkt die Lücken in den Reihen. Trittsicher ja, nur nach einer solchen Vorzeigbrüllwand warten Torture Squad mit einer merklich dezimierten Frontwand auf. Schade, da der Sound der Truppe ist unverändert brachial und rüttelt die Nackenmuskulatur gekonnt auf.
Demgegenüber steht die Schwäche der Fronterin, welche matt gegenüber ihrem Vorgänger blass im Regen dasteht.
Fazit: Musikalisch nach wie vor die Creme de la Creme, haben Torture Squad mit dieser Verpflichtung der Fronterin nicht auf alle Fälle einen Glücksgriff getan. Dennoch ist „Far Beyond Existence“ aufgrund des Sounds ein gutes Machwerk, wenn der Hörer mit den Schwächen der Fronterin sein Auslangen hat.
Tracklist:
01. Don’t Cross My Path
02. No Fate
03. Blood Sacrifice
04. Steady Hands
05. Hate
06. Hero for the Ages
07. Far Beyond Existence
08. Cursed by Disease
09. You Must Proclaim
10. Just Got Paid
11. Torture in Progress
12. Unknown Abyss
Besetzung:
Castor (bass)
Amílcar Christófaro (drums)
Renê Simionato (guit)
Mayara “Undead” Puertas (voc)
Internet:
Torture Squad Website