Band: Trapt
Titel: No Apologies
Label: Eleven Seven Music
VÖ: 2010
Genre: Nu Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Wem neuwertige Rock/Metal Klangkunst gefällt, für den haben das Label Eleven Seven Music genau das Richtige ins Boot geholt. Die Südkalifornier Trapt bescheren uns auf dem Album „No Apologies“ eine kräftige Mixtur aus modernen Roots, dabei verwendet man auch groovige Allüren und hat dabei ein reichhaltiges, schmackhaftes Menü gezaubert welches für den Musikfreund der modernen Hartwurstszene stattlich zu recht gemacht wurde.
Dreckig und rau setzt man mit „Sound Off“ zum Angriff an. Treibende Grooves die man hierbei parat hat hämmern dermaßen das man vor Jubel laut aufschreien möchte. Shakige Rhythmen presst man immer wieder nach ruhigeren Ausläufern rein. Schlussendlich ist den Jungs hierbei eine Abgehmucke geglückt die für viel Aufsehen sorgt und man schafft locker den Hörer bis in die letzte Zehenspitze zu animieren sofort hochzuschnellen und zu dieser modernen Musikmischung abzugehen was das Zeug hergibt.
Deutlich rockiger, mit leichten Alternativen Klängen schallen beim Nachfolger „Drama Queen“ durch die Boxen. Leichte Melancholie Büschel rasiert man immer wieder durch kräftige Abgehmucke. Zwar vom Tempo her weit nicht so treibend wie beim Vorgänger, aber durchaus noch mit viel Kraft um weiterhin den Wind nicht abflauen zu lassen.
Mit viel Rotz im Gepäck schippert man nun mit „End Of My Rope“ daher. Das breitentaugliche Gewässer wird hierbei eindeutiger anvisiert. Man bewahrt sich aber vor, durch den rotzfrechen Sound und die vielen schroffen Ecken und Kanten nicht zu sehr ins kommerzielle Eck zu driften. Deutlich idyllischere Klänge als Abrundung geben dem Ganzen noch die vollendende Würze.
Grooviger Rockbolzen, mit sachten Punkschüssen, als auch ein gewisses Maß an breitentauglichen Fragmenten serviert man uns sogleich beim Nachleger „Get Up“. War man noch vorhin bestrebt etwas handsamer zu klingen, so pfeift man bei diesem Song darauf und bietet viel Partystimmung, welches man vor allem beim Refrainteil ganz stark in den Vordergrund stellt.
Wieder zurück im gemütlichen Eck kehrt man mit „No Apologies“ zurück. Diesmal noch um Ecken stärker. Sehr verträumt und romantische Klänge erschließen sich einem hier. Ballade? Tja etliches ist zwar dabei, allerdings startet man immer wieder beherzter durch. Somit kann von einer Schmalzrunde überhaupt nicht die Rede sein.
Genug den idyllischeren Klängen gefrönt. Mit „Stranger In The Mirror“ schließt man wieder durchgreifender an. Kernige Abgehmucke, welche einmal mehr mit sachten Punk Rock Allüren verfärbt wurde. Peitschenartige Rhythmen stehen etwas melodischeren immer wieder gegenüber. Ein ständiges hin und her zerren dass, das Ganze sehr interessant und auflockernd wirken lässt.
Mit einem verspielt, melodischen Start schickt man nun „Beautiful scar“ ins Rennen. Vom groovig – dreckigen Sound lässt man fast gänzlich die Hände. Vielmehr baut man hierbei auf einen sehr klaren Sound. Klanglich erinnert das Ganze etwas an eine erfrischende Bullet for my Valentine Seite. Während die Waliser immer mehr vor dem Ausverkauf stehen, präsentieren uns die amerikanischen Szenekollegen wie man zwar etwas handsamer, aber durchaus nicht zu glatt poliert klingen muss.
„Are You With Me“ wird deutlich lieblicher ins Rennen geschickt. Zwar bewahrt man sich den eigenständigen, modernen Sound auch hier, allerdings verfärbt man das Ganze etwas sogar mit traditionellen AOR Klängen. Bevor man das zu liebliche Ufer ansteuert, wird das Ruder herum gerissen und greift ständig deutlich beherzter in die Saiten. Dennoch überwiegt der romantischere Teil gegenüber den kräftigen.
„The Wind“ stimmt man mit Massentauglichen Rockklängen an. Die Fortsetzung ist aber von einer groovigen Richtung geprägt, welche durch sanftere Ausläufern gekrönt ist. Gut durcheinander gemischt kredenzt man uns eine gute Mischung die nicht wechselhafter klingen könnte. Sehr verspielt, aber dennoch nicht zu komplex.
„Overloaded“ ist an vorletzter Stelle ein kerniger Rocker, welcher mit viel Groove, als auch sachten Clear Einlagen vermischt wurde. Überladen klingt dabei Gott sei Dank überhaupt nichts. Eher im Gegenteil mit pfiffigen Einfällen schmeißen die Jungs nur so um sich. Als Endergebnis beschert man uns eine gut durchdachte, als auch durchmischte Abgehmucke die ordentlich ins Gehör geht und viel Wiedererkennungswert hinterlässt.
Mit „Storyteller“ setzt man zum letzten Schlag an. Dabei beginnt man etwas besinnlicher, als auch leicht traurig. Eine gemütliche Stimmung wird dabei erzeugt die etwas zum Zurücklehnen, entspannen, als auch träumen verleitet. Doch Vorsicht, immer wieder fühlt man uns mit rockig – treibenden Rhythmen auf den Pelz. Gute Stimmungsschwankungen die man gelungen verbunden hat und somit zum Schluss noch einmal eine perfekt durchdachte Mischung präsentiert die zu gefallen weiß.
Fazit: Die Mannschaft weiß wie moderne Rock/Metal Klangkunst klingen muss. Abgelutscht oder tausendmal verwendet klingt dabei nichts. Kräftiges Gebräu zwischen Groove, Melodie und sachteren Beilagen kommen in perfekt abgestimmter Mischung, als auch Technik daher die man aufsaugen sollte und das wirklich restlos.
Tracklist:
01. Sound Off 3:28
02. Drama Queen 3:39
03. End Of My Rope 4:00
04. Get Up 3:18
05. No Apologies 3:46
06. Stranger In The Mirror 3:24
07. Beautiful scar 3:36
08. Are You With Me 3:44
09. The Wind 4:04
10. Overloaded 3:50
11. Storyteller 4:22
Besetzung:
Chris Taylor Brown (voc & guit)
Robb Torres (guit)
Pete Charell (bas)
Aaron ‚Monty‘ Montgomery (drums)
Internet:
Trapt Website
Trapt @ MySpace