Band: Troll
Titel: Neo-Satanic Supremacy
Label: Napalm Records
VÖ: 2010
Spielart: Industrial Black Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Sie sind wieder die die Schwarzheimer Troll aus Norwegen. Die Burschen gehören wohl und das ist allgemein bekannt zu den Wegbereitern vieler Schwarzwurzel Kapellen im traditionellen Stil. Die Norweger haben sich 1992 als Projekt gegründet und sorgten in der Pandabären Szene für viel Furore. Auch heute noch gibt es viele Fans, die auf die Frage Bands der ersten Stunde, wie aus der Pistole geschossen neben vielen anderen Kultbands die Jungs von Troll nennen. Nach einer längeren Schaffensphase sind die Herrschaften in der Besetzung Nagash (voc & guit), Tlaloc (guit), Vold (bass), Exilis (keys) und Ygg (drums) zurück und offerieren uns ihre Art des True Black Metal mit einem Reinheitsgebot den man nur selten heutzutage bekommt. „Neo-Satanic Supremacy“für alle Freaks des Black Metal ab 29.01.2010 via Napalm Records zu haben.
Mit dem Beginn von „Til Helvete Med Alt“ schafft man schon einmal eine schön schwarz gefärbte Stimmung allererster Güte. Zwar beginnt es etwas bombastisch, doch schon rücken die Burschen ins Rampenlicht und blasen uns mit astreinem Blast Beat Gewitter um die Ohren. Dies vollzieht man mit einer eisigen Brise. Zwar wurden kleinere theatralisch,- bombastische Arrangements verwerkt, diese sind aber nur ganz hauchzart zu erkennen und somit bewahrt man das Reinheitsgebot.
Die wilde Jagd der Heidenburschen geht mit „Alt for Satan“ weiter. Ein ordentliches Geschretter und Gebretter wird geboten und man kann einfach nicht drum herum seine Rübe zu den herben Rhythmen kreisen zu lassen. Vor allem viele Thrash Metal der Marke Legion of the Damned kommen hier zum Vorschein und das weiß durchaus zu begeistern. Auch Verfechtern dieser Mischung wird man hier den Wind aus den Segeln nehmen. Die Mixtur ist nämlich gewaltig und mit viel Wut und Hass knallt man uns dies vor den Latz.
Sehr theatralisch und hymnisch ist die Eröffnung von „Ga til Krig“ ausgefallen. Doch auch hier dienen die bombastischen Einfädelungen nur als kleinerer Einfluss, die dezent im Hintergrund gehalten werden. Das Programm wird hier mit einem sadistischen Grinsen weiter verfolgt und man schrettert im Blast Beat Stil dahin das man auch hier nicht einfach dasitzen kann seine Rübe vehement durchzuschütteln. Kürzere Breaks dienen als Vorbereitung auf eine immer wieder folgende Initialzündung und dabei wird noch mehr Tempo hinzugefügt.
Sehr thrashig uns nun „Burn the Witch“ in den Rachen gestopft. Die Black Metal Heros fahren hier enorme Geschütze auf. Vor allem die gut durchdachte Mischung aus Melodie, Symphonie und thrashiges Riffgewitter weis zu besonders zu begeistern. Kein Element wird hier vernachlässigt bzw. bevorzugt. Dadurch wurde eine gut in Szene gesetzte Mischung geschaffen die sich im Gehörgang wie ein Brandmal rein brennt.
Ein klassisches Klavierspiel verschafft dem Song „Morkets Skoger“ nur kurzzeitig einen besonnenen Eindruck, denn bereits nach etlichen Sekunden jagt man die Fanschaar mit viel Tempo wieder hoch und tritt der Zielgruppe wieder gehörig ins Hinterteil, um zu den speedigen Klängen abzugehen. Wie ein Hagelsturm prasselt man hier auf den Hörer hernieder und dies beeindruckt vor allem durch das angesetzte Timing mit dem man uns hier die Rübe weg säbelt. Eine Nackenfräße so wie sie im Buche steht.
Eine etwas längere Ruhephase wird uns nun beim darauf folgenden „Hvor Taken Ligger Sa Trist Og Gra“ geboten. Auch die Weiterführung ist weit nichts so Speed lastig wie man es uns bis dato geboten hat. Sehr schwermütige Riffs schaffen hier erst einmal ein Feeling das eine Gänsehaut auf den Rücken zauber. Weiter wird aber auch nicht mehr so viel Blast Beat geboten. Zwar hat man ein gutes Tempo drauf, dieses ist aber eher grooviger und thrashiger ausgefallen. Ein sehr durchdachter, farbenbunter Black Metal Song der es hier aufs Album geschaffen hat. Dennoch, trotz oder vor allem wegen dieser Mischung ist dieses Stück etwas ganz besonderes und weiß auf seine Art die Gehörgänge zu verwöhnen.
Wie ein Artilleriefeuer steht nun „Neo-Satanic Supremacy“ als Ablöse parat. Thrashige Elemente sind auch hier auszumachen, diese verbindet man aber gekonnt mit Black Metal Blast Beats der ersten Stunde. Als besonderer Zusatz wird es an und ab etwas melodischer und das rabenschwarze Gebräu zauber einem ein zufriedenes Grinsen ins Gesicht und verschafft einem einen Hörorgasmus.
Knackig, rockend erschallen die ersten Töne von „At the Gates of Hell“, diese etwas rockgiere Einleitung verfolgt man erst einmal weiter, bevor man nach etwa 40 Sekunden auf die Schretterschiene zurück findet. Kurzer, solider Nackenbrecher, der nur an und ab durch kleinere Bombastschübe unterbrochen wird.
Deutlich bombastischer ist da schon „Smertens Rike“ eingespielt worden. Klingt wie alte Glanztaten von Dimmu Borgir. Mag für Traditionalisten etwas ungewöhnlich und abstoßend klingen, ist es aber nicht. Die Norweger schaffen es nämlich mit Leichtigkeit dieses Element mit knackigen Riffs und Blast Beats des Schwarzwurzel Metal zu verbinden.
Recht groovig wird nun der Rausschmeißer „Age of Satan“ ins Gefecht geschickt. Auch einer kleinere Humpa Rhythmik ist auszumachen. Hier werden noch einmal alle Einflüsse bzw. Geschütze aufgefahren, um den finalen Todesstoß zu setzen. Schafft man mit einer gut gelungenen Spielweise, in der man alle Einflüsse und Elemente auf einen Nenner bringt. Superbe Beendigung eines gewaltigen Black Metal Albums der Extraklasse.
Fazit: Hämmernder Black Metal so wie er im Buche steht. Langeweile kommt aber hier nicht auf, denn durch vielerlei Sounderweiterungen schafft man eine Stimmung die laut aufhorchen lässt.
Tracklist:
01. Til Helvete Med Alt 4:11
02. Alt for Satan 3:17
03. Ga til Krig 4:21
04. Burn the Witch 4:52
05. Morkets Skoger 5:39
06. Hvor Taken Ligger Sa Trist Og Gra 6:10
07. Neo-Satanic Supremacy 2:29
08. At the Gates of Hell 2:54
09. Smertens Rike 3:38
10. Age of Satan 3:43
Besetzung:
Nagash (voc & guit)
Tlaloc (guit)
Vold (bass)
Exilis (keys)
Ygg (drums)
Internet:
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