VEDERKAST – Northern Gothic

Band: VEDERKAST
Titel: Northern Gothic
Label: Selfreleased
VÖ: 2015
Genre: Progressive Rock
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Wer Vederkast noch nicht kennt, sollte sich den Namen gleich mal dick und rot anstreichen. Zumindest wenn er auf eine ordentliche Portion des norwegischen Progressive Rock steht. Das aus Tromso stammenden Trio legt hier mit dem Debüt ein ordentliches Masterpiece vor. „Northern Gothic“ ist keine Wirrung, sodass dann doch Gothic Rock oder Metal kommt. Vielmehr bauen die Jungs tatsächlich auf die progressive Rockkunst, wohl demgegenüber unter dem Deckmantel vieler Elemente anderer Landsmänner, welche eher dem Stoner Rock zugetan sind. Das Gemisch bohrt sich außerordentlich trocken aber mit viel Schwung ins Gehör. Eine bittersüße Medizin, welche bereits beim Opener für viel Spannung sorgt. Eben weil man es versteht eine Vielzahl von Fragmenten gut unter einen Deckmantel zu packen. Klassische Genretreue Vibes, wie eben etliche Querschläge machen das Gemisch zu einer vorrangig eigenständigen Linie. Was ferner bedeutet, dass die Norweger auf eine breite Palette an Innovationen baut. Viel Qualität und eine starke Schöpfkelle aus dem Groove Bereich animieren dazu, seinen Körper sofort hochzureißen und gekonnt mitzuschunkeln, was schlussendlich in einem schweißtreibenden, ekstatischen Tanz mündet.

Die ausdrucksstarke, ausgezeichnet rauchige Stimme des Fronters passt hier dazu, wie die Faust aufs Auge. Die Vermischung der verschiedenen Stilrichtungen zu solch einem facettenreichen Klang, bekommen nur wenige Bands hin. Vor allem schon bei einem Debütwerk, das setzt dem Ganzen noch den Deckel auf. Wunderbare, innig weitreichende Rock orientierte Klänge, werden unterwandert von ausgeklügelten Wechseln. Dazu noch dieser infernale Groove Klang einfach grandios und man kann sich kaum satt hören an dem, was die Norweger hier auf einen Silberling gebannt haben. Die Spucke vor Staunen bleibt einem da echt weg. Desgleichen vor üppig gestalteten Melodien macht man nicht Halt.

Manchmal aggressiv, mal melodisch und dazwischen noch einmal sehr proggig, hat man ein Konzept geschaffen, das anziehend nicht lockerlässt. Soll es desgleichen nicht und man kommt niemals in die Verlegenheit, dass man etwas einen Song nach vorne skippt. Eher im Gegenteil, nach etlichen Durchläufen kommt man sogar in den Versuch, jeden Song gleich zweimal abzuspielen, gerade weil man so begeistert mitgerissen wird. Die beeindruckenden Rhythmussektionen von Aronson und Tornensis geben hier immer wiederkehrend den Anstoß für den aggressiven Part. Demgegenüber stehen kurze Breaks der klaren Art und Weise, bevor man von vorn zu einer mächtig vorantreibenden Maschinerie wird, welche zu Höchsttouren läuft. Mal wütend schnaubend, mal wieder leichter melancholisch. Völlig egal, dass was die Norweger hier anpacken ist brillanter Hörstoff, für eine Vielzahl von Fans des modernen Progressive Bereichs. Auch Groove Metal Freaks, wie der Stoner Fan können nichts falsch machen. Mit viel Farbenvielfalt wurde ein Meisterwerk geschaffen, welches nicht bloß einen tollen Wiedererkennungswert hat, nein dazu abgöttisch langanhaltend, begeisterungswürdig den Silberling abermals abspielen lässt.

Fazit: Die Norweger haben sich hier mit dem Debüt selbst einen Meilenstein gesetzt, welchen man nahezu schwerlich übertreffen kann.

Tracklist:

01. Skirmish 05:36
02. The View 04:49
03. Malison 04:14
04. My Burden 07:06
05. Leave Them Behind 04:28
06. Into The Unknown 04:29
07. Forget Me Not 05:37
08. Meliora 05:25
09. Remain 08:44

Besetzung:

Paul-Rene Aronsen (voc & bass)
Finn Fodstad (guit)
Sindre Bakland (guit)
Magnus Tornensis (drums)

Internet:

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Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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