Band: VITTRA
Titel: Blasphemy Blues
Label: Border Music
VÖ: 11/11/22
Genre: Melodic Death Metal
Die Geschichte der Melo-Death/Thrash Formation VITTRA begann im Jahr 2017. Die Schweden haben seither ordentlich an ihren Songs gearbeitet und mit „Blasphemy Blues“ steht das Debütwerk an. Der Bandname, inspiriert von Fabelwesen, die in schwedischen Volksgeschichten vorkommen, lenkt das Konzept der Truppe in etwas mystische Bahnen, als sogenannte Zugabe.
Das dunkel melodische Konzept ist nicht bloß ein Aufguss, eher im Gegenteil. Ganz viel düstere Atmosphäre wurde mit Hingabe in das Album hineingearbeitet. Klarerweise könnte der geneigte Sammler dieser dunkel-melodischen Werke einiges entdecken, was ihm bekannt vorkommt. Im Kontrast hierzu zeugen die Jungs von einer spitzfindigen Art und Weise, welche viel Abwechslung ins Geschehen bringen.
Wunderbar durchdachtes Konzept
Nicht schnödes nachfeiern, vielmehr ein wunderbar durchdachtes Konzept, welches mit vielen Erfrischungen zwischen den bekannten Rhythmen von klassischen Melodic Death/Thrash Werken aufgepeppt wurde. Im Songwriting haben VITTRA aufgrund dessen genügend Abwechslung, dass „Blasphemy Blues“ abwechslungsreich schallt und es locker mit einer Vielzahl von großen Nummern des Mischgenres aufnimmt. Atmosphärisch unterstützend eingesetzt lässt den Albumtitel zum Programm werden. Fieses Geballer und eine gehörige Schöpfkelle an groovende Rhythmusgitarren teilen sich den Raum mit melodischen Bögen.
Ein stilistisches Pendel das ordentlich ausschlägt
Überhaupt schlägt das stilistische Pendel aufgrund der gezeigten Atmosphäre in etliche Richtungen, sodass man nicht eindeutig sagen kann, von welchen Einflüssen man gerade amtlich beübt wird. Viel Göteborg Einfluss a la DARK TRANQUILLITY ist nebst einigen CHILDREN OF BODOM Affinitäten miteingepackt worden. Während andere Nachwuchstruppen allzu stark auf der Wellenlänge sich verheddern, ist es diesem schwedischen Trupp gelungen, sich schier gleichberechtigt auf eine Stufe zu stellen. VITTRA treten ordentlich aufs Gaspedal und sind flott unterwegs und lassen sich kaum aufhalten. Lediglich mit kurzen Stopps werden die Zügel angezogen, bevor auf ein Neues die Pferde mit ihnen durchgehen.
Die Schweden machen auf ihrem Debütwerk alles richtig.
Die Schweden machen auf ihrem Debütwerk alles richtig. Das Quartett lässt die glorreichen Zeiten des Melodic Death Metal wieder aufleben und legt genau an diesem Nervenendpunkt etliche Initialzündungen an, sodass die gewünschte Innovation und Abwechslung niemals geschmälert wird. Durch diesen Umstand ist es ein schönes, wohltuendes, dunkel melodisches Album geworden. Manchmal ist nicht das Neue und Unerwartete das, was man begehrt und mag, sondern eine aufgepeppte Variation, mit vielen Kraftakten.
Fazit: „Blasphemy Blues“ von VITTRA ist ein enormes Debütwerk, welches auf eine große Zukunft im melodischen Death/Thrash Metal hoffen lässt.
Tracklist
01. Colossal
02. Halls of Ancients
03. Satmara
04. Lykantropi
05. Feeding Frenzy
06. Self-Loathing
07. Temptation
08. Sommarfödd
09. Undead (Bonus Track)
Besetzung
Alex Smith – drums
David Döragrip – vocals
Gustav Svensson – bass
Johan Murmester – guitar
Lars Elofsson – guitar (live)