VREDEHAMMER – Viperous
Band: Vredehammer
Titel: Viperous
Label: Indie Recordings
VÖ: 06/03/20
Genre: Extreme Metal
Bewertung: 4/5
Wer auf Blastbeats in jeglicher Variante und Tempo steht und das in möglichst hohem Ausmaß ist hier an der richtigen Adresse. „Viperous“ knallt von Anfang bis Ende ordentlich rein. Dass die Norweger wissen, wie extremer Metal funktioniert, stellen VREDEHAMMER erneut unter Beweis.
Die Mischung aus Death und Black Metal, wobei Death Metal klar überwiegt, und dazu die melodischen, weniger chaotischen Passagen, passen einfach perfekt zusammen. Dazu kommt Per Vallas charakteristischer Gesang, der sich kaum in der Tonlage verändert. So etwas wie plötzliche clean vocals gibt es nicht. Das alles hört sich nicht wirklich einzigartig an. Einzigartig wird Vredehammers Stil durch das „80’s Horror Keyboard“, das immer wieder in den Liedern auftaucht. Es sorgt für eine ganz andere Stimmung und Atmosphäre und passt erstaunlich gut zum Rest, ohne dabei die Härte und Brutalität der Musik zu reduzieren.
„Winds of Dysphoria“ startet zum Beispiel sofort mit einem Keyboard-Intro. Wenn man die Band zuvor noch nicht gehört hat, fragt man sich schon, was zur Hölle jetzt los ist. Es passt extrem gut zum Rest, ohne Überhand zu nehmen. „Aggressor“ ist eines der melodischeren Lieder auf „Viperous“. Es gibt immer wieder ruhigere und langsamere Passagen. Genau das macht es aber umso eingängiger.
„Suffocate All Light“ bietet einem kaum Zeit durchzuatmen. Es ist eine wahre Blastbeat-Orgie, die nur kurz gegen Ende unterbrochen wird. Das gleichnamige Lied „Viperous“ ist ähnlich erbarmungslos. Im Hintergrund hört man ständig diese Melodie, die toll zu einem Sci-Fi-Streifen passen würde. Das verleiht dem Song etwas ganz Einzigartiges und sorgt dafür, dass man vom fast permanenten Getrommel nicht erschlagen wird.
„Skinwalker“ hat einen richtig genialen Mittelpart, der wieder dem Keyboard geschuldet ist. Allerdings ändert sich auch das Riff und das Schlagzeug tritt für eine Weile etwas in den Hintergrund. „In Shadow“ ist meines Erachtens der abwechslungsreichste Song. Er sticht durch eine charakteristische Hintergrundmelodie heraus, ähnlich wie „Viperous“. „Wounds“ ist etwa gleich aufgebaut wie „Suffocate All Light“. Gegen Ende kann man kurz durchatmen bis das Lied wieder eskaliert.
„Any Place But Home“ ist eines der weniger brutalen Lieder. Es gibt ruhigere Passagen und die Blastbeats sind minimal weniger dominant. Hier sorgt erneut das Keyboard für Einzigartigkeit. „From a Spark to a Withering Flame” startet mit düsterer Black Metal-Atmosphäre, die mich an BELPHEGOR erinnert. Die Hintergrundmelodie erinnert mich an das Geräusch in Tropfsteinhöhlen, wenn die Wassertropfen runterprasseln.
Fazit: „Viperous“ sollte insbesondere Death Metal-Fans zufriedenstellen, die die atmosphärische Wirkung von Keyboards schätzen und scharf auf Blastbeats sind.
Tracklist
01. Winds of Dysphoria
02. Aggressor
03. Suffocate All Light
04. Viperous
05. Skinwalker
06. In Shadow
07. Wounds
08. Any Place But Home
09. From a Spark to a Withering Flame
Besetzung
Per Valla (Vocals, Guitar, Keyboards, Bass)
Kristoffer Hansen (Guitar)
Kai Speidel (Drums)