Während die Sonne über der Ära des Thrash-Metal-Revivals untergeht, stürmen WARBRINGER mit ihrem neuesten Werk »Wrath And Ruin« vor, einem grimmigen Zeugnis des unerbittlichen Geistes des Genres. Mit ihrem siebten Studioalbum erkundet die Band neue klangliche Territorien, bleiben indessen ihren Thrash-Wurzeln treu und zeigt ihre Entwicklung als Musiker.
Das Album wird mit »The Sword and the Cross« eröffnet, einem Stück, das mit seinem rasanten Tempo und den schneidenden Texten den Ton angibt. WARBRINGER schrecken nicht davor zurück, Themen wie Kampf und Rebellion anzusprechen, was im Thrash-Bereich großen Anklang findet.
Thrash-Energie spürbar
Vom ersten Track an ist die Energie spürbar. John Kevills souveräner Gesang durchdringt die vielschichtigen Arrangements und bietet eine Kombination aus Aggression und thematischer Tiefe, die die Fans erwarten. Die Texte befassen sich mit Konzepten von Zerstörung und Vergeltung, die sich gut in die Thrash-Tradition einordnen lassen, aber mit einem modernen Gefühl vorgetragen werden, das dieses Album auszeichnet. Die Gitarristen Adam Carroll und Chase Becker entfesseln eine Flut von Riffs, die sowohl kompliziert als auch wild sind. Während des gesamten Albums erzeugt das Zusammenspiel ihrer Gitarren eine Klangwand, die an Klassiker erinnert, gleichwohl mit einer modernen Note versehen ist.
Präzision und Geschwindigkeit
Carlos Cruz am Schlagzeug verleiht der Platte eine unerbittliche Energie. Seine Präzision und Geschwindigkeit treiben das Tempo voran und sorgen für dynamische Fills, die das Gesamterlebnis verbessern. Die Rhythmusgruppe, unterstützt durch Chase Bryants donnernde Bassarbeit, legt ein solides Fundament, das es den Gitarren erlaubt, sich zu entfalten, und zusammen schaffen sie einen Puls, der sowohl hypnotisch sowie aggressiv ist.
»A Better World« führt den Hörer auf einen melodischeren Pfad, mit atmosphärischer Gitarrenarbeit, die einen schönen Kontrast zum aggressiven Gesang von Kevill bildet. Die Gegenüberstellung von Melodie und Aggression setzt sich in »Neuromancer« fort, einem Stück, das nahtlos technische Fertigkeiten mit zugänglichem Songwriting verbindet.
»The Jackhammer« ist ein hervorstechendes Stück, das die unerbittliche Energie der Band verdeutlicht und Cruz’ donnerndes Schlagzeugspiel sowie die Doppelgitarrenattacken von Carroll und Becker zur Geltung bringt.
Ausgefeilter und doch roher Sound
Was die Produktion angeht, kommt Mark Lewis’ Expertise voll zur Geltung. Das Album bietet einen ausgefeilten und doch rohen Sound, der die Essenz des Live-Thrash einfängt und gleichzeitig sicherstellt, dass jede Note klar und definiert ist. Das Mastering von Justin Shturtz geht noch einen Schritt weiter und führt zu einer klanglich starken Veröffentlichung, die es mit den Besten des Genres aufnehmen kann.
»Strike from the Sky« liefert geradlinigen Thrash, der die Fans in kürzester Zeit zum Headbangen und Moshen bringt, während »Through a Glass, Darkly« in tiefere lyrische Themen eintaucht und eine ausgefeilte Erzählung verwendet, die sowohl zum Nachdenken anregt, als desgleichen einnehmend ist.
»Wrath And Ruin« bietet daneben experimentelle Momente, die WARBRINGER’s Wachstum unterstreichen. Tracks wie »Cage of Air« führen Black-Metal Elemente ein, ohne die grundlegende Aggressivität und Grundessenz des Thrash zu verlieren. Diese Momente bilden einen erfrischenden Kontrast zum unerbittlichen Tempo des Albums und laden den Hörer dazu ein, etwas über die bekannten Gestade hinauszublicken.
Das abschließende »The Last of My Kind« schwingt mit einem emotionalen Gewicht mit, das die thematischen Elemente des Albums – Überleben und Widerstand gegen überwältigende Widerstände – widerspiegelt. Die Struktur des Songs ermöglicht ein großartiges, theatralisches Ende, das WARBRINGERs Platz im Thrash-Pantheon festigt. Es dient als emotionaler Höhepunkt des Albums und verbindet vertrackte Riffs mit einer eindringlichen Melodie, bevor es in ein kathartisches Finale mündet.
Intensität und Kreativität
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass »Wrath And Ruin« eine starke Ergänzung der WARBRINGER-Diskografie ist und die Intensität und Kreativität verkörpert, die der Thrash-Metal verdient. Mit atemberaubender Musikalität, aufrüttelnden Texten und hervorragender Produktion festigt dieses Album nicht nur WARBRINGERS Platz in der modernen Metal-Landschaft, sondern bekräftigt darüber hinaus ihr Engagement, kompromisslosen Metal für eingefleischte Fans und Neulinge gleichermaßen zu liefern. Bereiten Sie sich auf eine Reise durch Chaos und Vergeltung vor; WARBRINGER sind zurück, und sie sind hier, um zu erobern.
Fazit: »Wrath And Ruin« ist eine kühne Thrash-Aussage von WARBRINGER. Es verkörpert die rohe Energie und Raffinesse, die ihre Karriere definiert hat, und erkundet gleichzeitig neue thematische und musikalische Territorien.
Tracklist
01. The Sword and the Cross
02. A better World
03. Neuromancer
04. The Jackhammer
05. Through a Glass, darkly
06. Strike from the Sky
07. Cage of Air
08. The last of my Kind
Besetzung
John Kevill – Vocals
Adam Carroll – Guitar
Carlos Cruz – Drums
Chase Becker – Guitar
Chase Bryant – Bass