WAYWARD DAWN – Haven of Lies
Band: Wayward Dawn
Titel: Haven of Lies
Label: Mighty Music
VÖ: 10/04/20
Genre: Death Metal
Bewertung: 4/5
„For fans of CANNIBAL CORPSE, OBITUARY & MORBID ANGEL” heißt es im Pressetext der neuen Scheibe „Haven of Lies” von den dänischen Newcomern WAYWARD DAWN. Zum Glück kümmern mich solche Vergleiche wenig. Tatsächlich mag und höre ich keine dieser drei Bands und trotzdem finde ich Gefallen an „Haven of Lies“.
WAYWARD DAWN haben 2018 ihr Debut „Soil Organic Matter“ rausgebracht und über 40 Shows in Dänemark und Deutschland gespielt. In dieser kurzen Zeit haben sie bereits einen mächtigen Eindruck hinterlassen. Man munkelt, dass aus dieser Band noch richtig was werden könnte…
Was ich gleich betonen muss, ist der hervorragende Klang der CD. Soundqualität ist mir extrem wichtig. Wenn der Sound nicht passt, kann mir das gleich die ganze Freude an dem Album nehmen, daher gibt’s hierfür schon mal einen Pluspunkt.
„Haven of Lies“ bietet definitiv Abwechslung. Der erste Titel, „Misery“, ist sehr ruhig, melodisch und atmosphärisch – ein typischer Intro-Song eben. Bis zur Mitte des Albums kann man kaum von Ruhe oder Melodik sprechen. Purer, rauer Death Metal ohne Gnade, ohne Erbarmen. Die Vocals sind unmenschlich, teuflisch und ein bisschen Grindcore hat sich auch in die Stimme geschlichen. Die Instrumente sind sehr gut aufeinander abgestimmt. Man hört den Bass richtig gut raus, das Schlagzeug ist nicht zu laut, die Gitarren nehmen genügend Raum ein – wie gesagt, Sound-mäßig ein Ohrenschmaus.
Obwohl sich WAYWARD DAWN für mich doch von vielen Death Metal-Bands abheben, gefallen mir manche Passagen oder Songs (wie etwa „Upheaval of Earth“) nicht so besonders. Meistens ist es das Schlagzeug, das in meinen Augen die Riffs nicht immer passend unterstreicht, besonders in den Strophen. Vom Text versteht man halt so gut wie gar nix – ich weiß, es ist Death Metal! Aber ich habe das Gefühl, dass die Lyrics ziemlich gut sind, ein paar Wortfetzen schnappt man ja doch auf.
Überraschungen gibt es auch, wie das Ende von „Rotten Sphere“, das eine kurze melodische Verschnaufpause einläutet. Es läuft in den nächsten Titel, „Bliss“, hinein und dauert dann noch ca. zwei Minuten. Danach geht es erbarmungslos weiter bis zum bitteren Ende.
Fazit: „Haven of Lies“ ist ein kaltes und brutales Death Metal-Werk mit Grindcore-Einschlag und einem Hauch von Melodik.
Tracklist
01. Misery
02. Upheaval of Earth
03. Sophomania
04. Rotten Sphere
05. Bliss
06. Abhorrent Ignorance
07. Ridicule
08. Apathy
09. Slaves of the Self
Besetzung
Rasmus Johansen (Guitar/Vocals)
Kasper Szupienko Petersen (Bass/Vocals)
Jakob Kristensen (Guitar)
Lukas Nysted (Drums)