Wednesday 13 – Necrophaze
Band: Wednesday 13
Titel: Necrophaze
Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 27/09/19
Genre: Horror Punk/Metal
Bewertung: 3,5/5
Seit der Gründung 2004 haben sich WEDNESDAY 13 stetig weiterentwickelt. Kein Album gleicht dem anderen, obwohl sich die Thematik der Texte kaum verändert hat. Spätestens seit Veröffentlichung von „The Dixie Dead“ 2013 wird die Tendenz von Horror Punk zu Metal hörbar. Diese Wandlung hat laut Wednesday 13 u.a. mit persönlichen Präferenzen zu tun, die sich nun mal über die Zeit verändern und dem Einfluss neuer Mitglieder, wie Troy (seit 2012) oder Kyle (seit 2015).
Für „Necrophaze“ hat sich der selbsternannte „Duke of Spook“ neben seinen treuen Ghul-Kollegen erstmals Verstärkung jenseits der heimischen Gruft geholt. Alice Cooper, Roy Mayorga, Cristina Scabbia, Jeff Clayton und Alexi Laiho steigen mit ein in den Leichenwagen und werden Teil eines neuen Horror-Albums voller mörderischem Sarkasmus, verwesenden Leichen, verfluchten Orten und anderen wunderschönen Abscheulichkeiten, die teilweise auf wahren Ereignissen von Wednesday‚s Leben beruhen.
Nach einem gelungenen Intro, das den Puls ordentlich in die Höhe treibt, geht es mit gespenstisch gestimmten Gitarren und powervollen Drums weiter, unter die sich Shock Rocker ALICE COOPER mischt. Weiter geht’s mit „Bring Your Own Blood“, das mit dröhnendem Bass beginnt und laut WEDNESDAY 13 die Stimmung einer Party eines Horrorfilms der 80er wiedergeben soll.
In „Zodiac“ geht es um den gleichnamigen Serienmörder, der in den späten 60ern in San Francisco fünf Leute ermordet hat und bis heute nicht überführt werden konnte. Das Lied bringt die angemessene Härte durch aggressiven Double Bass und brutalen Riffs. Mit eingeflossen sind Originalaufnahmen von Nachrichtensendungen, die einem den Song noch intensiver erleben lassen.
„Monster“ und „Decompose“ sind beides sehr eingängige Titel mit gewohnt makabren Lyrics. In „Monster“ wird Wednesday durch LACUNA COIL‚s Cristina Scabbia unterstützt und stellt sicher, dass der Track unter die Haut kriecht. Für noch mehr Gänsehaut sorgt die kurze Nummer „Be Warned“, in der Jeff Clayton, Mitglied der legendären Punk-Bands ANTiSEEN und GG Allin’s Murder Junkies, eine kurze Horrorgeschichte erzählt, die zugleich als Intro für „The Hearse“ fungiert, in dem es gespenstisch weitergeht und die Horrorstory weiter ausführt. Ähnlich finster und schonungslos ist „Tie Me a Noose“, das wieder die Entwicklung hin zum Horror Metal sehr gut reflektiert. Anders sieht es bei „Life Will Kill Us All“ und „Bury the Hatchet“ aus, die einerseits sehr punkig sind und Menschen mit schwarzem Humor ein böses Lächeln ins Gesicht zaubern werden.
Alexi Laiho von CHILDREN OF BODOM sorgt beim W.A.S.P Cover „Animal (Fuck Like a Beast)“ mit wundervoll markerschütternden Screams für eine ordentliche Portion Metal und ergänzt Wednesdays Stimme verdammt gut.
Fazit: Die Intention des Albums war es, eine Art Soundtrack zu kreieren, die einem Horrorstreifen der 80er würdig ist. Dass das gelungen ist, merkt man bereits bei Betrachtung des CD-Covers, das John Carpenters „The Fog“ ähnelt. Inhaltlich ist die CD eine runde Sache, musikalisch fehlt mir persönlich etwas. Manche Songs wirken langweilig, Wednesdays Stimme klingt v.a. in „Necrophaze“ eigenartig in meinen Ohren. Als langjähriger Wednesday 13-Fan hält sich die Begeisterung auch nach mehrmaligem Hören leider in Grenzen. Trotzdem kann ich die Band jedem Horror-Begeisterten empfehlen und jedem, der schwarzen Humor und abwechslungsreichen Punk und Metal mag. Darüber hinaus ist ja bald Halloween… und Wednesday 13 ist genau DIE Band, die auf KEINER ordentlichen Halloween-Party fehlen darf!
Tracklist
01. Necrophaze
02. Bring Your Own Blood
03. Zodiac
04. Monster
05. Decompose
06. Be Warned
07. The Hearse
08. Tie Me a Noose
09. Life Will Kill Us All
10. Bury the Hatchet
11. Necrophaze Main Theme (End Credits)
12. Animal (Fuck Like a Beast)
Besetzung
Wednesday 13 (Vocals)
Roman Surman (Guitars)
Jack Tankersley (Guitars)
Troy Doebbler (Bass)
Kyle Castronovo (Drums)