WELICORUSS – Siberian Heathen Horde
Band: WELICORUSS
Titel: Siberian Heathen Horde
Label: El Puerto Records
VÖ: 27/03/2020
Genre: Symphonic Black Metal
Bewertung: 5/5
WELICORUSS sind meiner Meinung nach eine der unterbewertetsten Bands im Bereich des Heathen Symphonic Black Metal Bereichs. Die Jungs aus dem weit entfernten Sibirien sind dermaßen stark auf Platte, wie desgleichen auf der Bühne, sodass sie weitaus mehr Honoration einheimsen müssten.
Oftmals versteht man gewisse Dinge nicht und dies können uneingeschränkt die Fans des Metal verändern. Meine Wenigkeit hatte bis dato schon mehrmals das Live Vergnügen und nebenbei gesagt die Scheiben gesellen sich zum ordentlichen, heidnischen abfetzen immer wieder in die Set-List des Tages.
Mit Freude darf meine Wenigkeit verkünden, die sibirischen Krieger kehren mit neuen Songs zurück. Stilecht mit dem trefflichen Namen „Siberian Heathen Horde“ begibt sich die russische Meute auf einen neuerlichen Beutezug und ziehen abermals alle Register.
Mastermind Alexey „WelicoRuss“ Boganov weiß, wo der Bartl den sogenannten Most herholt. Jene Songs, die durch seine Finger gehen bzw. er sich aus dem Hemdsärmel schüttelt, sind linde gesagt göttlich.
Die Fusion aus Symphonie, heidnischer Härte und einem eisigen Beigeschmack, wie eine starke Brise, die einem bei der Fahrt durch das Eismeer entgegen schellt gehen ordentlich unter die Haut. Brachiale Riffs an allen Ecken und Enden wurden mit fulminanter Ausprägung durch epische Orchestrierungen verfeinert. Klarerweise standen und stehen diese Russen für solche Exzesse, jedoch haben die Jungs unter dem Deckmantel der Forcierung noch etliche Scheitel nachgelegt. Der Hochofen qualmt und glüht hierbei gewaltig.
Songs, die sofort unter die Haut gehen stehen, deutlich ausschweifenderen Unterwanderungen gegenüber. Der Großteil der Songs steht für amtliches herumwüten und schweißtreibende Exzesse und das ist sprichwörtlich reinstes Ambrosia fürs Gehör. Urtypische, russische Folklore wurde hierbei genauso fachgerecht, wenngleich versteckter eingebaut, wie die göttlichen Epik-Eskapaden die den heroischen Anteil bzw. Parts der Songs bieten, bevor die russische Meute neuerlich aus der Deckung hervorsticht und mit wütenden Einlagen zum Abgehen einladen.
Trotz der Vielzahl der Orchestrierungen wirken diese zu keinem Zeitpunkt allzu klinisch. Vielmehr baut der russische Trupp auf einen warmen Klangkörper und eine erdig, teils groovige Produktion. Diese Beigaben klingen nicht nur vielversprechend, darüber hinaus entpuppt sich der Silberling als wahres Meisterwerk und absolutes Highlight im heidnisch-symphonischen Black Metal Bereich aus.
Fazit: WELICORUSS ziehen mit „Siberian Heathen Horde“ alle Register und offerieren einen brillanten Silberling im Bereich des symphonischen Black Metal Bereich.
Tracklist
01. Spellcaster
02. Siberian Heathen Horde
03. Path Of Seductions
04. Frostbounded
05. Metaphysical (feat. Rob Carson from Xaon band)
06 Tree Of Nations
07. Crossroad of Life (orchestral instrumental)
08. The Prophecy
09. Hymn Of Lost Souls
Besetzung
Alexey „WELICORUSS“ Boganov – main concept, vocals;
Ilya Tabachnik – drums;
Tomaš Magnusek – bass.