Band: WORLD TRADE
Titel: Unify
Label: Frontiers Music s.r.l.
VÖ: 04.08.17
Genre: Progressive Rock
Bewertung: 1,5/5
Written by: Robert
Na da hat sich ja jemand ordentlich Zeit gelassen, denn nach einer 22-jährigen kehren World Trade mit „Unify“ zurück. Wer die Band kannte weiß ihre Variation des melodischen progressiven Rockstatus zu schätzen. 1989 von Gitarristen Bruce Gowdy und dem allgegenwärtigen Musiker und Produzenten Billy Sherwood (Yes, Asia, Yoso…) gegründet markiert das dritte Album der Band, vereint im Original-Line-Up die Rückkehr dieser Combo. Für die hybride Verschmelzung ist der Mastermind bekannt und vorab sollte man sich einen Überblick verschaffen, da allein das nachträgliche hinzulegen der ersten Alben sich mehr als auszahlt. Demzufolge müsste der neueste Streich ein Geniestreich und eine Blindkaufempfehlung sein oder? Leider nein, dadurch das man an die alten Glanztaten von „World Trade“ (PolyGram Records, 1989) und „Euphoria“ (Magna Carta Records, 1995) mit diesem Werk nicht anknüpfen kann.
Des Weiteren klingt der neueste Reigen zu stark nach einer auffallend progressiven avancierten Ablegekopie von Asia. Gesanglich ebenfalls Parallelen bestätigen Meinerseits diese Befürchtung, dass man einen zweiten Frühling feiern will, allerdings aus dem Schatten der genannten Truppe nicht ausbrechen kann.
Schade, erfahrungsgemäß hat man gutes Potential und den Verstand was das progressive Songwriting betrifft will ich dem Mastermind und seinen Mannen nicht abstreiten. Weiters ist die zu poppige Untermalung etlicher Songs einfach zusehends schmalzig ausgefallen, was dem kernigen Anteil solcher Scheiben merklich den Wind aus den Segeln nimmt.
Das Album ist somit äußerst gedämpft, subtil und fast schon zu mild/brav ausgefallen. Stets komme ich mir vor als befinde ich mich in einem Kaufhaus, wo solche Unterfangen zur Kaufsteigerung abgespielt werden. Schlussendlich kommt dann das Wort Aufzugsmusik ins Gedächtnis und mehr und mehr bestätigen zu belanglose, ausufernde Melodien dieses Gefühl.
Songwriting und die bekannte Musikalität dieser Truppe haben bei mir eher eine Enttäuschung hervorgerufen, weil mit dieser vorliegenden Scheiblette hat man sich, als daneben uns keinen Gefallen getan. Langeweile pur kommt immer mehr auf, bekanntermaßen kommt man nicht herum sie stets mit den fulminanten Erstlingswerken zu vergleichen, wo man ein gehöriges Potential komplett zur Schau gestellt hatte.
Mit diesen Songs, wird man Maximum das Kaufhaus oder den Aufzug beschallen können, sollte aber nicht damit rechnen, dass man mit dieser Art und Weise einen Blumentopf reißen kann.
Fazit: Schade, diese Wiederkehr unterstreicht leider das Gefühl, dass man nicht wirklich Fuß fassen kann und wird.
Tracklist:
01. The New Norm 4:30
02. Where We’re Going 6:47
03. Pandora’s Box 4:00
04. On Target On Time 4:11
05. Gone All The Way 5:18
06. Unify 5:35
07. For The Fallen 4:30
08. Life Force 4:30
09. Same Old Song 5:19
10. Again 4:53
Besetzung:
Billy Sherwood (voc & bass)
Bruce Gowdy (guit)
Guy Allison (keys)
Mark T. Williams (drums)