Band: Wretch
Titel: The Hunt
Label: Pure Steel Records
VÖ: 24. Februar 2017
Genre: US Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Daniel
Bei den ersten Klängen des Openers The Hunt (welches sich eines gerade wieder aktuellen Themas widmet) fühlt man sich doch tatsächlich an das, 22 Jahre (!!!) nach Bandgründung erschiene, Debüt Reborn erinnert.
Dieses markiert mit seinem unbändigen Rhytmus, knallharten Riffs und dem kompromisslosen Gesang von Colin Watson bis dato das US Metal Album dieses Jahrtausends.
Und siehe da, ein Blick auf den Promowaschzettel bestätigt, daß Jeff Curenton „fucking back“ ist!
Mit dabei auf dem dritten Album ist auch der vierte Sänger, somit ist jedes Album von einem anderen Sänger eingesungen. Die Wahl fiel diesmal auf Juan Ricardo, der unter anderem mit Sunless Sky glänzt und zweifellos zu den besten Könnern in diesem Genre gehört.
THE HUNT ist, um es treffend zu umschreiben, ein Schritt zurück und zwei Schritte vor. Dabei setzt man nicht auf die Wiederholung des Erstwerkes, was ohne Watson ohnehin nicht möglich wäre. Denn seine energische Darbietung ist essentieller Bestandteil des Standardwerkes.
Ähnliches muß man hier Ricardo assistieren, denn er ist ein prägender Bestandteil des Albums und schafft es, die ohnehin starken Kompositionen noch eine Stufe höher zu stellen (was man seinem direkten Vorgänger bei aller Klasse nicht nachsagen kann).
Die Kompromißlosigkeit des Debüts hat man gekonnt mit der Melodiösität des Zweitwerks verknüpft. Die
– bis auf beim Intro Sturmbringer und den Instrumentals Twilight´s End, Fortune’s Fool sowie bei der abschließenden, sehr starken Ballade She Waits –
durchweg treibenden Drums werden, neben kernigen Riffs, vor allem von großartigen Melodien flankiert, über denen Ricardo mit Leichtigkeit Herr ist.
Das oben erwähnte The Hunt sowie Once In A Lifetime bieten in der Hinsicht wirklich perfekten US Metal, der etwas an Steel Prophet in ihrer stärksten Phase erinnert.
Throne Of Poseidon eröffnet mit einem hammerharten Schlag und bedient sich zwischendurch dezent bei Iron Maidens The Prisoner, punktet aber durch die Bridge und den Refrain voll.
Das vorab veröffentlichte The Final Stand wird US Metal Fans genauso verzücken wie das gallopierende The King In Red, das grandiose (mit einem Gastspiel von Tim „The Ripper“ Owens versehene) Straight To Hell ebenso.
Das durch sein schleppendes Tempo noch härter wirkende Pierce The Veil lässt ebenfalls keine Wünsche offen.
Während nicht wenige mit dem, vor drei Jahren erschienenen, Warriors aufgrund seiner gediegeneren und melodischen Ausrichtung unzufrieden waren, sollte THE HUNT die Fans zufriedenstellen.
Bleibt zu hoffen, daß sowohl Ricardo als auch Curenton Bandleader Nick Giannakos erhalten bleiben. Denn eine meisterliche Gesangsleistung, die klare und direkte Produktion von Achim Köhler (u. a. Primal Fear, Amon Amarth) und eine in diesem Genre viel zu selten gewordene kreative Instrumentalfraktion machen THE HUNT zu einem saustarkem Stück US Metal ohne Ausfälle.
Trackliste:
01. Sturmbringer
02. The Hunt
03. Throne Of Poseidon
04. Twilight´s End
05. The Final Stand
06. Fortune’s Fool
07. The King In Red
08. Straight To Hell
09. Pierce The Veil
10. Once In A Lifetime
11. She Waits
Besetzung:
Juan Ricardo – Gesang
Nick Giannakos – Führungs- and Rhytmusgitarre
Michael “Mjölnir” Stephenson – Führungs- and Rhytmusgitarre
Tim Frederick – Bass
Jeff Curenton – Schlagzeug
Wretch im Internet:
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