Band: Zero Hour
Titel: Dark Deceiver
Label: Sensory Records
VÖ: 2008
Genre: Progressive Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert
Wenn Zwillinge sich auf ein Packet hauen und eine Metal Band Gründen was kommt dabei raus. Nun viele Bands, sprich Zwillinge die in einer Metal Band gemeinsam zocken gibt es eh nicht! Zero Hours Jason (bass) und Troy Tipton (guit) gehören zu der seltenen Spezies der Zwillingsmetaller. Mit Chris Salinas (voc) und Mike Guy (drums) haben sie sich verstärkt und zusammen haben die Jungs die Scheiblette
„Dark Deceiver“ eingespielt. Das Cover ist ja sehr düster ausgefallen mal hören wie die Cd klingt. Also rein mit dem Teil und ab geht die Post.
Recht düster ist auch der Sound der Herrschaften. Davon kann man sich gleich am Beginn bei
„Power to Believe“ überzeugen. Nein keine Angst es handelt sich hier nicht um eine weitere Black Metal, Dark Metal oder Doom Metal Band. Eher sind die Jungs dem progressive Power Metal der Marke Evergrey angetan. Lediglich schneller als die Kollegen aus dem Norden. Streckenweise erinnert mich das Material an die letzten Alleingänge eines gewissen Bruce Dickinson. Der Fronter macht eine gute Figur und wechselt immer wieder von hohen Tönen hinunter in äußerst doomig, schaurige Parts. Das Gitarrenfrickelgewitter ist einfach nur göttlich. Zwar laufen gewisse progressive Power Metal Bands immer Gefahr, sich zu sehr aus dem Fenster zu lehnen und ihr Material klingt oft sehr verfahren. Nicht so bei dieser Formation die ein gutes Händchen für schräge Melodien hat, aber sie bestens umsetzt das man zu keinem Zeitpunkt überladen klingt. „Dark Deceiver“ kracht amtlich und deutlich schneller aus den Boxen. Eine geile Headbangernummer mit Düstersound. Da bleibt einem nur eines übrig, den Kopf zu schütteln. Nein, nein es ist keine reine Power Metal Nummer, die Burschen wechseln immer wieder zurück in die progressive Ecke. Die ausgewählten Strukturen sind sehr gut hörbar und nerven nicht. Etwas Schizophren geht es bei „Inner Spirit“ weiter. Wilde Strukturen gibt es am Anfang, aber die Burschen überspannen den Bogen nicht, sodass man sicher nicht von einer geisteskranken Band sprechen kann. Lediglich wird die Vorliebe für Schizoparts mehr ausgelebt, was aber weiter nicht tragisch ist, denn was die Jungs anpacken klingt schlicht und einfach erklärt, Saugeil. Ähnlich wie der Vorgänger ausgerichtet ist die nächste Nummer. „Resurrection“ ist ein weiteres progressive Metal Highlight auf dieser Platte. Zwar geht man es eher langsamer und gefühlvoller an, was aber den Song beiweiten nicht zu einer Ballade macht. Eine nette Midtemponummer mit viel Gefühl und satten Melodien. Nettes gesprochenes Intro kleiner Mann. „Tendonitis“ ist nach der Ansprache eines kleinen Kerl ein Bassinstrumental. Welche Töne hier Jason hier seinem Bass entlockt ist unglaublich. Weg vom Instrumental, hin wieder zu satten kraftvollen Songs. „The Temple Within“ steht an sechster Stelle und knallt wieder amtlich aus den Lautsprechern. Eine gute Midtemponummer mit vielen gefühlvollen Vocals und einem traumhaften Gitarrensound. Schnellere Ausbrecher machen die Nummer farbenfroher und somit hat man einmal mehr einen Wahnsinnstrack auf diese Cd gebannt. Düster und rau galoppiert nun „Lies“ daher. Rotzig, raue Nummer die an allen Ecken und Ende viel Charme versprüht. Vor allem der Wechsel zu den doomigen Vocals steht der Nummer gut zu Gesicht. An vorletzter Stelle fetzt nun „The Passion of Words“. Das Stückchen erinnert von den Rhythmen her an die Kanadier Into Eternety. Genau diese Band versteht es auch so einen geilen Frickelgitarrensound zu zaubern wie Zero Hour. „Served Angel“ steht zum Schluss und beginnt mit einem etwas eigenartigen Intro. Hier leben die Burschen einmal noch richtig alles aus. Die Gitarren klingen wie eine Maschinengewehrsalve nach der anderen. Ein richtig geisteskranker Track der ohne Vocals auskommt und zum Schluss kurz langsam ausklingen will, bevor er wieder durch die Maschinengewehrsalven der Äxtemänner unterbrochen wird und somit einen Schlussstrich unter dieses Album zieht.
Fazit: Recht eigenwillige Scheibe die, die Bursche hier zusammengeschustert haben, ohne Zweifel etwas gewöhnungsbedürftiger, aber wer mit Frickelsound leben kann wird hier seine helle Freude haben. Bei mir rotiert das Scheibchen schon eine weile im Player und wird niemals fad, oder man könnte nie in die Verlegenheit kommen zu sagen: „Geht mir auf den Geist“. Wer auf verspielten progressive Metal steht ist hier genau richtig.
Tracklist:
01. Power to Believe (7:07)
02. Dark Deceiver (3:56)
03. Inner Spirit (12:18)
04. Resurrection (3:18)
05. Tendonitis (1:19)
06. The Temple Within (6:13)
07. Lies (3:20)
08. The Passion of Words (4:32)
09. Severed Angel (2:37)
Besetzung:
Jasun Tipton (guit)
Troy Tipton (bass)
Mike Guy (drums & percussion)
Chris Salinas (voc)
Internet:
Zero Hour Webiste
Zero Hour @ MySpace