Black Space Riders – Interview

Wie falsch man doch liegen kann…
Die BLACK SPACE RIDERS kommen doch aus dem Outer Rim um der Menschheit u.a. zu erklären, was genau „The New Wave Of Heavy Psychadelic Spacerrock“ ist, bzw. wie es klingt, das Politik in den Texten steckt aber dabei eher Empathie sowie der Spaß mit der Musik im Vordergrund steht und was eine „woman-man-Black-Thrash-Sludge-Band“ ist, erklären uns SEB & JE…

Hallo Freunde der elektronischen-progressiven Rockmusik (kann man das im Groben und Ganzen so nennen?)!

SEB: Elektronisch-progressiv ? Hm … also eigentlich haben wir ja „nur“ ein wenig mit Sequenzern und Loops experimentiert und zwei Remixes von Freunden von uns bekommen. Aber: ja! Klar sind wir Freunde von elektronisch-progressiver Rockmusik. Aber unsere Musik würde ich jetzt nicht unbedingt so bezeichnen.

Wer seid ihr, woher kommt ihr, was treibt ihr noch so musikalisch (gibt es oder gab es auch Engagements in anderen Bands?)?

SEB: Wir sind die BLACK SPACE RIDERS, kommen vom „outer rim“ und haben vor unserer Gründung in 2008 schon in unterschiedlichen Bands gespielt.

JE: Einige von uns können auch wohl heute noch den Hals nicht voll bekommen und spielen auch zur Zeit noch in anderen Bands oder Projekten. Mit allerdings ganz anderen musikalischen Ausrichtungen.

Seid Ihr zufrieden, mit dem bereits im letzten Jahr erschienen Album, mit der aktuellen EP, die ja doch etwas anders klingt, aber doch hörbar ihr seid, mit den Resonanzen weltweit?
Seid ihr zufrieden mit euch?
Wenn ja, worauf besonders, wenn nein: warum nicht?

SEB: Tja, also „zufrieden“ hört sich immer auch ein bisschen nach „Frieden“ und Zeitpunkt, den es heißt, zu bewahren, an. Es ist mehr ein glücklich sein darüber, wie sich die Band weiter entwickelt. Und natürlich freut es uns sehr und macht uns auch „glücklich“, wenn es alten und neuen Fans gefällt.

JE: Besonders glücklich bin ich darüber, dass aus dem Einfach-Mal-Entspannt-Musik-Machen gemeinsam mit ein paar Freunden so eine, darf man das sagen, ich tue es einfach, „Institution“ erwachsen ist und unsere Musik anscheinend inzwischen immerhin einigen Menschen auf der ganzen Welt auch was bedeutet.

Habt ihr es euch als Maxime gesetzt, politisches Tagesgeschäft musikalisch und thematisch umzusetzen, bzw. auch mit den Finger darauf zu zeigen und Probleme beim Namen zu nennen? Seid ihr eine politische Band?

SEB: Wir sind keine politisch aktive Band. Nur kam es schon in 2014 während unserer Proben immer wieder zu Gesprächen, die die Flüchtlingsthematik (Lampedusa) und anderes betrafen. In dieser Zeit kam von C.RIP (Drums) auch der (nicht weiter und tiefer gehend diskutierte) Wunsch, auf dem nächsten Album sich politisch klarer zu positionieren.

Gegen Ende 2014, als JE und ich konkret Thema und Lyrics des Albums ausgearbeitet haben, kam neben den aufkommenden PEGIDA-Demonstrationen und gefühlten, sich aufbäumenden rassistischen Stimmungen auf unserem Kontinent, auch dieser Wunsch wieder ins Bewusstsein. So war es relativ schnell klar, dass die BLACK SPACE RIDERS für das Album 2015 sich dieses konkrete Thema vornehmen würden.

Die „Beyond REFUGEEUM EP“ schließt dieses Kapitel nun ab – die BLACK SPACE RIDERS werden weiter reisen.

Oder findet ihr es (auch) unpassend zu eurer anspruchsvollen Musik über Sex, Drugs, Rock´n´Roll & Drachentöter zu texten?

SEB: Quatsch !! Einen Songtext über einen völlig bekifften Rock’n’Roll-Star, der während des Geschlechtsaktes mit 3 Orks den Drachen vor der Burg tötet und anstürmende UFOs mittels Fender-Phaser in die Flucht schlägt, um zum Schluss mit der Prinzessin (Drums) eine woman-man-Black-Thrash-Sludge-Band zu gründen? Könnte ich mir durchaus vorstellen ….

JE: Ich finde übrigens schon, dass es anspruchsvollen Rock’n’Roll, anspruchsvolle Drogen und auch anspruchsvollen Sex gibt. Und politische Texte sind anders herum nicht automatisch anspruchsvoll. Wobei wir eh aus meiner Sicht keine politischen Texte verfassen, sondern Geschichten über menschliche Schicksale erzählen.

Wie entsteht bei den Black Space Riders ein Song, eine EP, ein Album?
Wird die Musik um den Text gebaut oder steht ein musikalisches Gerüst, um zeitnahe Themen lyrisch zu verewigen? Steht zuerst die Musik oder der Text, bzw. die Thematik?

SEB: Zuerst steht die Musik, denn sie transportiert schon ganz ohne Text ein Gefühl oder eine Stimmung. Hier entsteht im ersten Schritt viel aus unseren Jam-Sessions. C.RIP ist dabei unser „Master of Arrangement“ und strukturiert im Nachhinein die aufgenommenen Ideen. Damit geht es dann in die 2. Welle usw. usw., bis der Song ein BSR-Song ist.

Wenn dann die Thematik des Albums feststeht, lassen JE und ich uns weiter und tiefer auf den Song ein und überlegen, welchen Aspekt bzw. welches Gefühl er im vorgegebenen Rahmen einnehmen und ausdrücken könnte. Da wir beide bei den Jam-Sessions auch schon mitsingen, teils ohne inhaltliche Bedeutung aber oft mit klarer klanglicher Ausrichtung und Ausdruck, fließt auch dies letztendlich in den geschriebenen Text mit ein. Ganz schön kompliziert, was?

Habt ihr keine Sorge, dass man euch u.U. als reine „linkspolitische Gutmenschenband“ abstempelt und ihr dadurch in eine Schublade rutscht, die nur von dem kleinen Teil mitdenkenden Bürgern geöffnet wird, nur weil ihr dramatische, aber doch wahre Geschichten erzählt, besingt?

SEB: Das soll denken wer will. Wer jedoch nur ein kleines bisschen nachdenkt und sich auf das Album einlässt sollte merken, dass es uns weniger um die politische Ansage geht, sondern vielmehr darum, einen Hauch Empathie in seinen Überlegungen, Sorgen und Ängsten mit einfließen zu lassen. Die „Gefahr“ war uns bewusst, schert uns aber nicht.

JE: Mit „linkspolitisch“ hat das ohnehin nix zu tun (jetzt doch mal´nen kurzes Einschwenken auf Deine Lockfragen zu unserer politischen Identität), SOLLTE es zumindest nicht, denn ein „Gutmensch“ zu sein ist doch was Schönes unabhängig davon wo du politisch Zuhause bist. Menschen, die von weit her aus Notsituationen kommen, würdevoll und freundlich zu behandeln, sollte eine Selbstverständlichkeit sein, selbst wenn es so sein sollte, dass nicht alle diese Menschen auf Dauer hier bleiben können. „Gut“ zu sein ist doch kein Privileg der Linken. Und glaubt eigentlich irgendwer, dass es cool ist, ein „Schlechtmensch“ zu sein? … Oder dass sich irgendwelche verzweifelte Menschen davon aufhalten lassen, dass sich hier Leute wie Arschlöcher benehmen? Die Flüchtlinge haben da wo sie herkommen ganz andere Sorgen! Übrigens gibt es auch „linkspolitische“ Arschlöcher …. leider.

Gibt es eine praktikable Idee, wie man die Ungerechtigkeiten politisch aus dem Weg schafft, denn in eurem Fall wird man mit Musik (böse rebellische sündige Rockmusik) besonders in den islamischen Ländern nicht viel weiterkommen…?

SEB: Die eine Idee, die alles Böse stoppt und die Erde zu einem friedvollen Ort macht? Die wird nicht reichen. Unser „Einfluss“ schon mal gar nicht. Aber darum geht es uns ja auch nicht. Wir haben ein Album gemacht, dass uns wichtig war. Und dass das Thema kein ausschließlich aktuelles ist zeigt bereits das Cover….

JE: …. Abgebildet ist ein Flüchtlingscamp auf dem Sinai. Das Foto ist von 1946. die deutsche Wehrmacht hatte Jugoslawische Menschen vertrieben, die erst auf der anderen Seite des Mittelmeers in Zelte eingepfercht aufgenommen wurden.

Was erhofft ihr euch letztendlich von Outputs wie euren, die sich mit der verfehlten Welt-Politik auseinandersetzen? Seid ihr (wie ich auch) sog. „weltverbessernde Spinner“?
Seht ihr eine Chance darin, mit eurer Musik dem einen und anderen die Augen zu öffnen?

SEB: Wenn uns das auch bei nur einem gelingt, toll. Aber primär wollen wir mit unserer Musik uns, unsere Fans und hoffentlich auch neue Hörer begeistern.

Warum nun eine EP? Sind das „Resteverwertungen“ aus den Album-Sessions, die es aus welchen Gründen auch immer nicht auf´s Album geschafft haben oder war von vornherein bereits klar, dass diese EP unbedingt folgen muss und auch wird?

SEB: Bevor wir ins Studio gegangen sind war uns bereits bewusst, dass diese 4 Songs sich von den anderen in irgendeiner Art und Weise abheben. Dieser Eindruck verstärkte sich dann noch deutlich, als wir soweit alles „im Kasten“ hatten und die Idee entstand, eine LP mit einer eher emotionalen Schwere und Tiefe zu machen; und danach eine EP folgen zu lassen, auf der die Musik schriller und etwas bunter sein wird.

Woher kommen die Soundspielereien? Irgendwie klingt es anders, irgendwie aber auch nicht (sieht man an dieser Stelle mal von den Remixen ab)…Selbst ohne die Remixe, juckt es mich, das „Tanzbein“ zu schwingen. Ist das eigentlich eher euer Faible?

SEB: Bewegung ist unser Ding. Wenn ich bei den Live-Konzerten mal einen Blick ins Publikum gewinnen kann und sehe, wie sich Frauen und Männer bewegen, tanzend, pogend, kopfnickend oder auch wild bangend, dann erfreut mich das ungemein.

JE: Unsere Musik hat immer schon viel Groove gehabt. Das ist uns wichtig. Schon richtig, dass da jetzt auf der EP ein bisschen mehr Elektronik als früher dabei ist. Und ne Orgel. Und ein paar Beats. Und nen Sequenzer. Das hat sich so ergeben. Wir fanden das bei diesen Songs und an diesen Stellen spannend und schlüssig. Das heißt aber nicht automatisch, dass wir das in Zukunft jetzt immer so machen.

Warum Remixe und nicht doch noch 1-2 neue Songs? Ich las in einigen Reviews, dass sich einige (engstirnige) Schreiberlinge negativ äußerten (im Sinne von: „…braucht niemand“, etc). Steht die Band geschlossen hinter den „Beinahe-Dance-Tracks“ und wer hat die Songs so gemixt?

SEB: Da die 4 Songs aus der gleichen Aufnahme-Session stammen wäre es blöd gewesen, noch etwas weiteres, neues hinzuzufügen, da es definitiv nicht mehr aus dem „Refugeeum“-Kosmos gekommen wäre. Die Remixe passen gut dazu – aber uns war schon klar, dass sie nicht jedem gefallen werden. Muss aber auch nicht. Auch wer die EP nicht mag kann und darf gerne bis zum nächsten Album warten und einen neuen Versuch starten.

JE: Und wen jetzt nur die beiden Remixe verstören oder nerven, der kann ja gut zu den vier ersten Songs abrocken.

Ich habe justament keine genaue Übersicht, wie und wo ihr erfolgreich das Album an den Mann / die Frau bringen konntet, ob ihr gar Charts geentert habt, usw! Aber „Refugeeum“ ist ja nicht nur von Presse-Seite durch die Decke gegangen. Gibt das ein bißchen Hoffnung, dass sich die Menschen doch mit euren Texten auseinandersetzen / identifizieren oder liegt es doch nur an der Musik?

JE: Wir sind ja keine „kommerzielle Band“, also, wenn das irgendwie mit den Charts mal passieren sollte: schöne Sache, kurz innehalten, abfeiern, umdrehen und wieder weitermachen … aber das ist nicht der Grund, weswegen wir das tun.

Ich weiß, dass andere Menschen sich mit unseren Texten auseinandersetzen und das macht mich auch stolz, das war übrigens schon beim dritten Album, D:REI, so. Aber wenn jetzt jemand total auf unsere Musik abfährt und dabei überhaupt nicht auf die Texte achtet, ist das auch völlig o. k. für mich. Ich meine, wir schreiben ja keine Gedichtbände!

Eure musikalische Darbietung macht es mir nicht leicht zu erkennen, wer eure Einflüsse sind, ob ihr euch sogar an jemanden orientiert. Wer oder was sind die Wurzeln eures Sound?

JE: Wir selbst als zusammen spielende Musiker sind die Wurzel unsere Sounds. Und wir haben natürlich als Fans von frühauf jede Menge Musik inhaliert und all das kannst du bei uns raushören, wenn du aufmerksam bist, weil wir es alles inzwischen zulassen, wenn es dem Song, der Musik, dem Gefühl, der Atmosphäre dient. Das fängt mit 60ies/70ies Hardrock und Psychedelic an, führt die 80ies mit New Wave und Heavy Metal fort. Spielt mit 90ies Alternative und Indie. Und mag auch zeitgenössische elektronische Musik.

Bitte erzählt uns was zu den einzelnen Songs auf der EP!
„Stellung nehmen“, etwas zum Inhalt und zur Entstehung sagen! Und wird das eine reine digitale Veröffentlichung oder wird sich der Jäger und Sammler auch über einen physischen Release erfreuen können?

SEB: „Willkommen“ ist unser erstes Instrumental. Für mich der ideale Opener der EP, da er Album und EP wundervoll verbindet.

JE: „Freedom at first sight“ ist eingängig, könnte auf ´ner Alternative-Party laufen, hat irgendwie aber auch alten 80er NWOBHM- und Gothic-Vibe. „Droneland“ beginnt wie Jean Michel Jarre auf nem Bad Trip und endet dann als furioses Rhythmus-Monster. „Starglue Sniffer“ ist funky, sexy, tanzbar. Und ja! es gibt sowohl eine CD als auch eine ganz coole Vinyl-Version (180g), der sogar die CD beiliegt.

Könnt ihr inzwischen (als sehr fleißige Musiker, muss man ja auch mal lobend erwähnen 😉 !) von eurer Musik leben oder lebt ihr eher für die Musik (und / oder die Familie) und geht noch diversen Jobs nach?

JE: Wir sind im Besten aber auch Härtesten aller Sinne „Independent“. Wir leben für und nicht von der Musik und können deswegen letztendlich tun oder sein lassen, was wir wollen….So wie diese EP.

Euer Stil wird oft „Spacerock“, „Stonerrock“ betitelt! Seht ihr das ähnlich? Ich bin da nämlich anderer Meinung, bei mir seid ihr in der „Schublade“ elektronischer Progressive Rock gelandet, gern auch mit dem Untertitel sphärisch… Wie bezeichnet ihr euch selbst, was ist eurer Meinung nach eine treffende Bezeichnung für die Musik, die ihr kreiert?
Wie erklärt ihr einem völlig uninformierten Menschen, welche Art Musik ihr zelebriert (Ich weiß das Schubladen nerven, aber sie helfen so einigen Menschen euch irgendwie einsortieren zu können…zu verstehen, was ihr macht, wenn man euch nicht kennt und nur Plakate sieht)?

JE: Schubladen helfen bei der Musik so wenig wie bei der Flüchtlingsdebatte oder der Politik im Allgemeinen, siehe oben. Wir akzeptieren aber, dass es halt irgendwie dazugehört, deswegen haben wir unsere eigene Schublade geschaffen: wir sind die „New Wave of Heavy Psychedelic Space Rock“.

Black Space Riders, Black Star Riders…gab es da schon mal ein Echo oder sogar Ärger mit den „dünnen Lieseln“

SEB: Ärger können sie gerne haben, wenn sie wollen • Wir würden dann einfach auf die Gründungsdaten verweisen und es entspannt abwarten. Wir haben uns allerdings schon mal bei den Black Star Riders gemeldet und ihnen gesagt, dass der Kosmos groß genug sei für zwei „Black Riders“ und sie sich ja mal melden könnten. Kam aber nix.

Wie geht ihr mit dem Medium Internet um?
Mir geht es dabei um eure Meinung zu illegalen Downloads und ob es Sinn macht, Down- und / oder Uploader strafrechtlich zu verfolgen?
Ich las von zig Tausenden illegalen Downloads des Album „Refugeeum“; unter „normalen“ Umständen hätte also jeder von euch jetzt sein eigenes Haus mit Pool, Fahrzeugsammlung in der Garage, usw.! Ärgert das einen nicht so richtig?
Und ich las, dass eure Musik auf allen gängigen (offiziellen) Downloadportale zu erhalten ist. Seht ihr das als Aussterben der physischen Tonträger und wie „stinkt man besten dagegen an“?
Sind CD´s letztendlich doch nur vertonte Flyer um die Leute auf Konzerte zu holen, wo man dann mit dem Merch ein bißchen reinholen kann?
Wie seht ihr diesen Vinyl-Trend, den ja nicht nur alte nostalgische Säcke folgen sondern auch immer mehr junge Menschen regelrecht hinterher hechten. Ist es letztendlich nur so ein „Prestige-Ding“?

SEB: Ich denke, dass ich das relativ kurz zusammenfassen kann: wer Musik „downloaded“, will kurze Ablenkung/Entspannung oder eine schnelle Reizbefriedigung. Wer sich die CD kauft, möchte neben dem auditiven Erlebnis noch was „in der Hand“ haben, etwas, was die gehörten Eindrücke noch verstärkt. Und das Auspacken, Auflegen und Betrachten des Vinyl-Albums ist dann die oberste Erlebnisstufe. Das sieht man den Leuten übrigens auch an, wenn sie unseren Merch-Stand bei Konzerten verlassen. CD-Käufer sind glücklich, Vinyl-Käufer selig. Wir machen Alben für das Gesamterlebnis – wer darauf per Download aufmerksam wird, tut gut daran, sich auf die nächste Stufe zu begeben.

JE: Wir haben sogar zum Teil Häuser, mit ehrlicher, harte Arbeit verdient. Und Pools oder Fahrzeugsammlungen braucht glaube ich keiner von uns. Also: alles gut! Gibt keinen Grund, vergangenen, angeblich goldenen Tagen hinterher zu jammern.

Wo stehen für euch Plattenfirmen in der Zukunft, was habt ihr für einen „Deal“ (wenn man fragen darf!)?

SEB: Wir haben den Deal „größtmögliche Freiheit“ gewählt, in dem wir unser eigenes Label betreiben.

Wer ist denn bei euch für´s Songwriting zuständig, funktioniert das als Konglomerat oder kümmert sich der eine darum, der andere darum, der nächste darum, usw?

JE: Das hat sich im Laufe der letzten Jahre immer mehr zu einem gemeinsamen Ding entwickelt. Grundsätzliche Ideen sind oft vorhanden, aber was sich daraus entwickelt, entscheidet sich beim gemeinsamen Spielen. Wir nehmen grundsätzlich jede Probe auf und können so die Ideen von Probe zur Probe weiter bis zum finalen Song und Arrangement entwickeln.

Mögt ihr das Spiel mit der kleinen Geheimniskrämerei (keine Pix von euch, nur Namenskürzel)?

SEB: Also Bilder von uns gibt’s ja nun genug in der vernetzten Welt. Und für kosmische Weltraumreisende sind irdische Namen einfach zu klein, als dass sie irgendetwas beitragen könnten.

Ihr macht Musik, die sich (besonders ältere) Cannabis-Konsumenten gern ins Kleinhirn dudeln lassen. Habt ihr selbst auch bereits die eine und andere Erfahrung gemacht und wie steht ihr zu der Verteufelungshaltung der Bundesregierung, während sich andererseits Tausende Menschen (jung und alt) regelrecht blödsaufen?

SEB: Neben anderen Giften wie Alkohol und Nikotin ist auch Cannabis nicht ungefährlich. Das muss jeder wissen. Allerdings führt die Kriminalisierung von Konsumenten zu teilweise bedauernswerten Schicksalen. Wenn man im Alter von 17 Jahren mit´nem Joint erwischt wird und das ganze aktenkundig gemacht wird, stehen dir für deine berufliche Zukunft schon längst nicht mehr alle Türen offen. Das ist nicht nur tragisch, sondern gänzlich ungerecht.

Wie sehen eure Pläne für die nächsten Monde aus? Gigs? Touren? Festivals?

JE: Zur Zeit sind wir gerade auf Tour: Releaseshows für die EP. Im Sommer freuen wir uns auf unseren tollen Slot beim Burg Herzberg Festival. Im Herbst gibt’s dann die nächsten Shows und irgendwann werden wir dann unsere nächste Platte einspielen, wir haben schon wieder jede Menge spannende Ideen beisammen.

Totti vom Metal Underground Webzine Austria bedankt sich ganz herzlich für die Zeit, die ihr euch genommen habt, meine seltsamen Fragen zu beantworten. Habt ihr noch ein paar abschließende Worte für unsere Leser und Follower?

JE: Nachdenken. Mitfühlen. Verstehen. Mensch bleiben. Und dann auch einfach mal entspannen und genießen.

Lazer
Lazerhttps://www.metalunderground.at
It's not about Satan, it's about Pussy and Poop. In Grind we trust!

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