Darkfall

Darkfall sind eine sehr langlebig Death Metal Institution aus unserer Alpenrepublik. Aufgrund des Release „Raod to Redemption“, der ja bei uns eingeschlagen hat wie eine Bombe, ein wahrlich guter Grund sich die Jungs abseits vom Tourstress zu schnappen und ihnen einige Antworten zum neuen Machwerk, als auch zur Band zu entlocken.

Vielen Dank Jungs das ihr euch Zeit für uns nehmt. Sicherlich bräuchte man eine Death Metal Institution wie euch nicht mehr vorstellen, dennoch bitte ich euch eine kleine Bio inklusiver einer Vorstellung eurerseits.

Klar doch und vielen Dank für das Interview. DARKFALL sind eine 1995 gegründete Thrash/Death Metal Band aus der Steiermark und derzeit besteht die Band aus den beiden Gitarristen Sascha Ulm und Stephan Stockreiter, unserem Tieftöner Markus Seethaler, dem Taktvorgeber Thomas Kern und meiner Person, Thomas Spiwak, am Gesang. Unsere Veröffentlichungsliste umfasst einige EPs und Kompilationen und unser neues Werk Road To Redemption, welches im Mai 2013 über Noisehead Records veröffentlicht wurde.

Road to Redemption nennt sich euer neuestes Werk, nach einer längerfristigen Dursttrecke in Sachen Scheiben. Wieso habt ihr euch so lange Zeit gelassen um das neueste Werk rauszubringen.

Vieles ist in der Vergangenheit leider nicht so gelaufen wie wir uns das vorgestellt hatten und neben diversen Kleinkram gab es leider auch immer Unruhen im Line Up. Die ständigen Besetzungswechsel, egal wodurch sie nun verursacht wurden, machten ein kontinuierliches Arbeiten einfach unmöglich und an Aufnahmen und dergleichen war einfach nicht zu denken. Erst Anfang 2012 hatten wir wieder ein stabiles Line Up beisammen, dann ging es jedoch sehr schnell und ein Jahr später war Road To Redemption schließlich veröffentlicht.

Wie lange habt ihr am neuen Album gearbeitet?

Wie schon zuvor erwähnt kam die Aufnahmebesetzung erst Anfang 2012 zusammen und nach der ersten Integrationsphase begannen wir auch schon mit den Arbeiten am neuen Album. Die Songs wurden in ca. 3 Monaten fertig gestellt und teilweise noch adaptiert, bis die tatsächlichen Studioaufnahmen im Sommer 2012 beginnen konnten. Leider mussten wir die Aufnahmen aufgrund einer schwereren Erkrankung meinerseits für ein paar Monate unterbrechen, wodurch wir die Aufnahmen dann erst im Jänner 2013 abgeschlossen werden konnten. Der Mix und das Mastering wurden von Peter Fritz vom Tonstudio 66 und Andy Classen vom Stage One Studio bis März 2013 erledigt und inmitten diesem ganzen Chaos unterschrieben wir dann noch unseren Vertrag bei Noisehead Records, welcher die Veröffentlichung von Road To Redemption mit Mai 2013 schlussendlich im positiven Sinne besiegelte.

Wo wurde der Silberling aufgenommen, wie verliefen die Aufnahmen zu Eurem neuen Werk und was steht als nächstes an? Wird schon am Nachfolger gewerkelt? Gab es von irgendeiner Seite sogenannte „Schützenhilfe“?

Die Aufnahmen zu Road To Redemption absolvierten wir in Eigenregie im Helltheater und teilweise im Tonstudio 66 bei Peter Fritz, welcher auch für den Mix des Albums verantwortlich ist. Dass Mastering übernahm wie schon erwähnt Andy Classen aus dem Stage One Studio in Deutschland. Eigentlich hört sich das jetzt alles recht einfach und simpel an, bis dahin war es jedoch ein Haufen beinharter Arbeit, da uns speziell am Anfang einige Technikprobleme etliche Wutanfälle kosteten. Aber auch zwischendurch ist man vor kleineren Problemen oder Experimenten nicht gefeit und meine Hals- und Stimmbanderkrankung war dann eigentlich nur mehr das so berühmte I-Tüpfelchen. Aber schlussendlich haben wir gemeinsam mit Peter Fritz alles überstanden und einigermaßen stilvoll über die Bühne gebracht. Die Arbeiten am Nachfolger sind bereits in Planung und in wenigen Wochen werden wir mit dem Songwriting beginnen. Wir werden uns demnächst wieder zusammensetzen und über Änderungen und Verbesserungen diskutieren. Mehr kann und will jetzt aber noch nicht verraten.

Fliegt Euch das Songwriting und die Ideen regelrecht zu oder sagt ihr selbst da muss genauer gefeilt und nachstudiert werden.

Das ist meistens ganz verschieden. Manchmal läuft es runder und eine Nummer entsteht binnen weniger Stunden. Manchmal ist alles wie verhext und man studiert und grübelt und bekommt einfach nichts auf die Reihe. Eine gesunde Mischung aus Intuition und Grübelei bringt einen wohl am Ehesten dazu das perfekte Album abliefern zu können. Mal schauen wie es uns in einigen Wochen bei den nächsten Songwriting-Sessions so ergehen wird.

Wie läuft das mit dem Songwriting: demokratisch oder eher diktatorisch?

Jeder kann und bringt sich voll und ganz bei uns ein. Sozusagen läuft es eher demokratisch, wenngleich jeder einen Hauptzuständigkeitsbereich gemäß seiner Instrumentierung innehat. Von daher habe ich eben das Schlusswort beim Thema Gesangslinien oder bei den Texten und die anderen Bandmitglieder haben eben ihre Rechte bei den Themen Gitarren-, Bass- oder Schlagzeugspuren. Aber im Endeffekt war Road To Redemption ein absolutes Gemeinschaftsprodukt und jeder steht voll und ganz hinter diesem Album.

Wie und wo kommt ihr auf die Texte, was soll mit den Lyrics gesagt werden, aus welchem Bereich stammen die Lyrics; sind sie eher fiktiv oder autobiografisch?

Die Texte entstehen meistens nach der Fertigstellung des jeweiligen Songs und man versucht die Stimmung desselbigen einzufangen. Die Texte auf Road To Redemption obliegen diesmal einem Konzept über Leben und Tod, wenngleich alle Songs in sich geschlossen sind. Der Albumtitel soll das Leben als eine Straße zur Erlösung in Form des Todes beschreiben und schon das Intro obliegt diesem Konzept. Die Texte der Songs führen diese Thematik schließlich zumeist fiktiv mit leichten autobiographischen Tendenzen fort und beschäftigen sich mit dem Tod in seinen verschiedensten Variationen.

Was man so liest quer bei den Zine Kollegen wird die Scheibe hochgelobt hättet ihr solch eine mehr als nur positive Resonanz erwartet?

Momentan läuft es ganz und bis auf wenige Ausreißer sind die Reaktionen seitens der Presse durchwegs positiv. Konstruktive Kritik ist bei uns auch jederzeit willkommen, da man dadurch auch als Band und Musiker wachsen kann. Manche Pressegötter übertreiben es leider aber auch manchmal und gehen schon mal unter die Gürtellinie um einfach deren Quote für den Verriss des Monats zu erfüllen. Solche Meldungen versuchen wir so gut es geht zu ignorieren und jedem kann und will man es aber auch nicht recht machen. Es ist aber natürlich eine feine Sache, wenn die Reaktionen wie zu Road To Redemption mehrheitlich positiv ausfallen und die harte Arbeit auf diese Weise etwas Bestätigung oder Resonanz erfährt. Dennoch sind definitiv noch nicht am Ende angelangt und wollen uns aufgrund diverser Kritikpunkte noch weiter steigern und verbessern.

Wie läuft das bei Euch, trifft man sich regelmäßig im Proberaum und jammt oder schiebt man sich Ideen und Files via Internet zu und trifft sich später um alles fertig einzuspielen?

Hier macht es wieder die Mischung. Natürlich treffen wir uns auf der einen Seite regelmäßig im Proberaum um die Songs einzustudieren, aber auf der anderen Seite nutzen wir natürlich auch die technischen Möglichkeiten der Gegenwart um schneller und effizienter arbeiten zu können. Beides hat seine Vor- und Nachteile und lässt sich im richtigen Ausmaß perfekt ergänzen.

Das Album hat ja bei uns nicht unbegründet die volle Punkteanzahl bekommen. Beschreibt das Eisen was erwartet einen, der es eben noch nicht kennt.

Grob würde ich das Album als einen fetten Bastard aus Thrash und Death Metal bezeichnen, wobei auch eine gut dosierte Breitseite an Melodien Verwendung fand. Auf Road To Redemption findet man sowohl bangertaugliche Midtempo-Nummern, als auch Nummern bei denen das Gaspedal auch schon mal durchgedrückt wird. Und mit Kill The Need MMXIII befindet sich quasi auch eine „Ballade“ auf dem Album. Für Abwechslung ist also gesorgt und der geneigte Fan sollte etwas für sich entdecken können.

Welche Nummer würdet ihr den Fans ganz besonders ans Herz legen oder welches ist euer absoluter Favorit aus dem neuen Repertoire?

Nun ja, unser erstes Lyric-Video haben wir zum Song Fading Away gemacht, von daher könnte man sich diesen durchaus mal als Referenz auf YouTube reinziehen. Aber das Album ist abwechslungsreich genug und es gibt noch viel mehr gute Songs auf Road To Redemption zu entdecken. Zum Beispiel kann man sich ja auf Amazon die jeweils 30-sekündigen Sequenzen mal zu Gemüte führen.

Ihr seid zwar schon lange in der Metalszene Österreichs unterwegs aber was waren die Einflüsse, Eure Intention mit dem Death Metal zu beginnen?

Die Intention war ganz einfach die persönliche Vorliebe für diese Art des Metals. Wir wollten einfach die Musik, die wir selber vermehrt hören auch selbst spielen. Man fand geeignete Mitstreiter, kaufte sich passendes Equipment, fand den richtigen Bandnamen und der Rest ist Geschichte.

Wie sehen Eure Pläne für die nächste Zeit aus, sind schon kommende Gigs für ´ne Tour/Festivals und ähnliches gebucht?

Nach unserer Promo-Tour quer durch Österreich werden wir noch am 04. Juli eine Supportshow für Exhumed im Grazer Club Q spielen und Anfang August auf dem Metal Invasion Open Air in Spital am Semmering. Die Planungen für das zweite Halbjahr 2013 und auch 2014 laufen aber bereits auf Hochtouren und ich hoffe, dass wir demnächst weitere Termine veröffentlichen können.

Einige meiner ewigen Lieblingsfragen die nicht oft gern beantwortet werden: Eure Meinung zu den Themen: Downloads, illegale Downloads, Filesharing, Internet, Plattenfirmen, Merchandise, Social Networks…?

– Downloads: nicht unbedingt mein Ding, ich stehe da eher noch auf Endprodukte wie CD oder Platten mit Cover, Booklet und dem ganzen Drumherum. Aber solange sie legal sind, spricht absolut nichts dagegen.
– Illegale Downloads: was soll man als Musiker schon davon halten? Begrüßen kann man so eine Entwicklung natürlich nicht, aber prinzipiell sind einem selbst die Hände gebunden. Fakt ist jedoch, dass illegale Downloads ihren Teil zum Niedergang der Musikindustrie aufgrund der senkenden Verkaufszahlen beitragen und sich der Musikkonsument somit selbst ins Knie schießt. Nur ein Beispiel zum Nachdenken. Verdienen die Bands nicht mehr genug an den Verkäufen, muss das Geld eben anderweitig, von mir aus über die Konzertgagen reinkommen. Und diese Erhöhungen bekommt eben der geneigte Veranstalter zu spüren und ist gezwungen dies mit einer Anhebung der Ticketpreise an den Endkonsumenten weiterzugeben. Von daher beißt sich die Katze selbst in den Schwanz. Man mag sich zwar den Kauf des Albums sparen, aber man büßt für diese Sünde beim Kauf eines Konzerttickets. Aber im Prinzip ist diese Entwicklung nicht mehr aufzuhalten und man hat sich darauf einzustellen. Schade, aber so läuft es nun mal.
– Internet: vieles des alten Spirits ist zwar durch das Internet verloren gegangen, aber die Kommunikation ist natürlich um ein Vielfaches einfacher geworden. Wenngleich durch das Internet mit Dingen wie eben den illegalen Downloads auch einiges verrutscht ist.
– Plattenfirmen: man hört hier von allen Seiten die abenteuerlichsten Geschichten und an manchen durften wir selbst auch schon teilhaben. Aber wie dem auch sei, eine seriöse Plattenfirma hat mit Sicherheit ihre Vorteile in puncto Promotion und bis dato läuft es mit unserem Label Noisehead Records sehr gut. Von daher alles im grünen Bereich.
– Merchandise: ein geschmeidiges Shirt zu verkaufen bzw. zu kaufen hat noch keiner Band oder keinem Fan geschadet. Natürlich darf da ein fesches Darkfall-Shirt auch nicht fehlen.
– Social Networks: ein notwendiges Übel unserer Zeit, aber auch recht praktisch um Informationen günstig und schnell an den Fan zu bringen. Passt schon so wie es ist.

Ein für euch rundum gelungener Abend beginnt für euch mit?

Einer Bestätigung als Vorband von Slayer auf ihrer nächsten Welttournee und Plattenverkäufen im siebenstelligen Bereich. Oder einfach nur der Weltherrschaft. Ja, dann geht was weiter.

Habt Ihr vielleicht noch etwas unseren Lesern mitzuteilen?

Vielen Dank für euer Interesse an Darkfall und für die Unterstützung in den letzten Monaten. Wir hoffen, dass euch unser neues Album Road To Redemption für die lange Wartezeit entschädigen wird und vielleicht sehen wir uns ja demnächst auf einem unserer Konzerte.

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Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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