Interview mit Steel Arctus (Nash G.) (2020)

Interview mit Steel Arctus (Nash G.) (2020)

steel arctus - bandlogo

Irgendwas muss bei den Griechen im Wasser sein, oder vielleicht ist es auch das spartanische Blut im Erbgut? Wie auch immer, aus irgendeinem Grund kommt aus Griechenland jedenfalls beständig großartiger klassischer Metal-Stoff. Und damit sind wir bei STEEL ARCTUS, einer weiteren vielversprechenden neuen Band aus Thessaloniki, die am 30. Oktober 2020 ihr episches, Feinde zermalmendes Debüt veröffentlicht. Wer seinen Heavy/Power Metal mit kräftigen Riffs, erinnerungswürdigen Melodien, starkem Gesang und heroischen Texten mag, sollte beiFire And Blood reinhören und dieses Interview mit Songwriter und Band-Mastermind Nash G. lesen…

Hallo Nash! Wie ich schon in unserem Review gesagt habe – euer erstes Album „Fire And Blood“ ist ein ziemlich starkes Debüt. Es hat alle Zutaten, die man als Genre-Fan sucht. Gleichzeitig habt ihr mit Steel Arctus bereits einen recht spezifischen Sound, der euch von anderen abhebt. Ich schätze mal, ihr seid jetzt zurecht stolz und (hoffentlich) leicht gestresst, weil haufenweise Vorbestellungen zu bearbeiten sind?

Hallo Lex! Erst mal würde ich Dir gerne für die Unterstützung danken, die du für unser Album zeigst. Ja, wir sind ziemlich stolz auf das Ergebnis. Der Entstehungsprozess verlief übrigens ganz natürlich. Ich habe so vor Weihnachten 2019 mit dem Schreiben des Materials begonnen. Als ich die Songs im Kern fertig hatte, kontaktierte ich Taso Lazaris, einer der spannendsten neuen Sänger Griechenlands. Als ich seine Gesangsspuren zurückgeschickt bekam, dachte ich mir „Heilige Scheiße, das ist großartig!“. Die Drums spielte Xines aus Portugal, einer der besten Drummer. Das Mixing und Mastering erledigte Stratos ‘Strutter’ Karagiannidis (u.a. Gus G., Wardrum, Silvernite). Das Albumcover stammt von Manos Lagouvardos. Das Logo ist von Condour Productions. All diese Leute haben richtig Blut und Schweiß investiert, und das Ergebnis ist purer Heavy Metal.
Und jawohl, die Vorbestellungen laufen bereits über unsere Bandcampseite. Wir hoffen möglichst viele Metalheads da draußen glücklich zu machen.

Irgendwas scheint in Griechenland ja traditionellen Metal wie Unkraut wachsen zu lassen. Wenn ich mir Steel Arctus so anhöre, scheint da aber auch eine ordentliche Portion deutscher Power Metal durchzuklingen. Wie würdest Du euren Sound beschreiben? Was treibt euch an, diesen Sound zu spielen?

Also, was den deutschen Power Metal und Heavy Metal allgemein angeht, hast du recht, denn: Ich wuchs auf mit Running Wild, Helloween, Accept, Stormwitch und vielen mehr. Allerdings liegen mir auch Gruppen wie Judas Priest, Savatage oder Manowar im Blut, all diese Einflüsse finden sich ebenfalls in unserem Sound. Allgemein will ich Songs schreiben, die Du leicht singen kannst.
Die treibende Motivatio ist vor allem, genau die Musik zu spielen die wir selber lieben, und die Freude am ganzen Schaffensprozess. Wie wollen schlicht gern Musik und Fantasy-Geschichten schrieben, das ist einfach Teil unseres Lebens.

steel arctus - bandphoto 2020
Photo Credit: Band

Eure Texte drehen sich ja um euren Helden Steel Arctus und seine Abenteuer und Schlachten im alten Griechenland. Ich schätze mal, der Kerl wird sich fein als Bandmaskottchen auf Shirts und Patches machen. Kannst Du uns was über ihn erzählen?

Ich hatte von Beginn an dieses Konzept über einen Krieger, der gegen böse Mächte kämpft. Die Geschichten spielen in einer Welt, die zum Teil aus der alten griechischen Sagenwelt stammt, zum anderen neuere Fiktion beinhaltet. Als ich jünger war, las ich Bücher über „Elric von Melnibone“, den „Herrn der Ringe“ oder „Die Legende von Drizzt“.
Die Idee für Steel Arctus kam mir durch eine Region in Nordgriechenland mit Bergen und Wäldern, welche die Pindosberge genannt werden. Dort findet man auch Bären (Arktus ist das lateinische Wort für Bär, Arktos die griechische Bezeichnung).
Unser Held ist also ein harter Kerl, der in einer primitiven Gegend mit Bären aufwuchs. Er hält jedoch auch die Macht der griechischen Götter in seinen Händen. Seine Liebe ist die Arcadian Lady, diese etherische rothaarige Frau auf dem Cover. Die Songs auf dem Album handeln, neben der Schlacht von Steel Arctus gegen die dunklen Mächte, also auch eine Liebesgeschichte, davon wie er seine Geliebte verliert und vermisst.
Seine größte Kraft liegt allerdings nicht in seinen übermenschlichen Fähigkeiten, sondern in seiner Willensstärke – einer Kraft also, die jeder Mensch besitzt und zum Erreichen großer Ziele nutzen kann.

Es ist ja nach wie vor nur schwer bis gar nicht möglich, Live Shows zu veranstalten. Hast Du überlegt, deswegen die Veröffentlichung des Albums hinauszuschieben?

Mein Hauptziel war von Anfang an, einfach neue Musik zu machen und das Album vor Weihnachten veröffentlichen zu können. Das habe ich geschafft. Als nächstes will ich am zweiten Album arbeiten und hoffentlich bereits nächstes Jahr wieder etwas Neues veröffentlichen.
Live Shows sind, auch ohne die Pandemie, schon deshalb schwierig, weil die Bandmitglieder aus unterschiedlichen Regionen stammen. Aber sag niemals nie!
In Thessaloniki ist es im Moment etwas schwierig für die Musikindustrie als Ganzes. Wir hoffen dass es bald wieder besser wird.

“Fire And Blood” wird digital und auf CD veröffentlicht. Mich freut die CD-Veröffentlichung, denn ich bin mit dem Sammeln von CDs aufgewachsen und sammle sie auch immer noch. Manche sagen ja leider, dass die CD ein sterbendes Medium ist. Was glaubst Du?

Ich wollte das Album unbedingt zuerst auf CD rausbringen, obwohl ich weiß, dass die meisten Leute heutzutage keine CDs hören. Aber auch bin auch mit CDs aufgewachsen und habe ebenfalls meine Sammlung in diesem Format. Es geht doch nichts drüber, eine neue CD laufen zu lassen und dazu ein kühles Bier zu trinken.
Ich glaube auch, dass ein Fan das ganze künstlerische Konzept besser versteht und visualisieren kann, wenn er die Musik auch in physischer Form hat. Das Bild von einem Fan, der die CD abspielt, sich ins Booklet vertieft, die Texte und Bandinfos liest, das hat schon was Nostalgisches an sich.

steel arctus - fire and blood - album coverEuer Cover-Artwork würde sich hervorragend als Motiv für Patches machen – wird es da was geben?

In der Zukunft wird es sicher auch Merch geben. Wir befinden uns ja gerade erst am Anfang unserer Karriere und wollten erstmal alles in kleinen Schritten angehen. Mir würde auf jeden Fall ein Steel Arctus-Bier gefallen!

Zum Abschluss wünsche ich Dir und Steel Arctus das Beste, jede Menge feindzerschmetternde und wie wie frische Semmeln weggehende Alben, sowie ausverkaufte Konzerte und eine glorreiche Metal-Zukunft. Die letzten Worte gehören Dir, vielen Dank für das Interview!

Ich möchte mich für die guten Fragen bedanken, die zeigen, dass Du Dich richtig mit uns auseinandergesetzt hast. Ich möchte auch alle eure Leser grüßen und hoffe, dass ihnen unsere Musik gefällt! Es gibt bereits Pläne für neue Musik, mit der wir jeden Metalhead heftig zum Headbangen bringen wollen. Cheers!

Interview mit Steel Arctus (Nash G.) (2020)

Lex J.Oven
Lex J.Ovenhttps://www.metalunderground.at
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