Im Zuge ihres kürzlich erschienenem Albums „Finis Dierum“ befindet sich Krysantemia gerade auf Promotour. Natürlich wollte sich metalunderground.at diese Gelegenheit nicht entgehen lassen und bat die sympathischen italienischen Thrash-/Deather zum Interview.
Erstmal ein großes Dankeschön, dass du (Lucio) dir die Zeit genommen hast für meine Fragen.
Lazer: Bitte beschreib doch mal für unsere Leser Krysantemia mit einem Satz:
Lucio Secchi.: Der Aufstieg des italienischen Thrash-Metals.
Lazer: Wie funktioniert das Songwriting bei Krysantemia? Wer von euch schreibt die Songs?
Lucio Secchi: Am Anfang kam das komplette Songwriting von mir und meinem Bruder (Anm.Redaktion Alessandro & Lucio Secchi). Es haben sich aber einige Dinge verändert, und mittlerweile macht Alex die ganzen Riffs und der Rest der Band kümmert sich dann um die Arrangements.
Lazer: Eure Songs sind ein gelungener Mix aus Thrash- und Death-Metal. Wer von euch ist für die Thrash-Segmente und wer für die Death-Parts zuständig?
Lucio Secchi: Ich glaube, alle unsere Riffs sind irgendwo im Thrash geboren, aber unsere Arrangements bringen dem Ganzen einen unterschiedlichen Style. Wir versuchten auch auf diesem Album unterschiedliche Melodien mit Hilfe von Siebensaitern zu kreieren.
Lazer: Ist es schwer diese beiden Richtungen zu vereinen? Gibt es da innerhalb der Band Querelen oder Diskrepanzen, so dass jemand mehr Thrash oder mehr Death spielen möchte?
Lucio Secchi: Nein, es ist überhaupt nicht schwer. Unser Sound kommt einfach auf natürlichem Wege zustande. Niemand von uns hat gesagt: „Ok, Jungs, ab nun mischen wir Thrash- mit Death-Metal. Ich denke, es ist einfach unsere Art, die Musik zu spielen, die wir lieben.
Lazer: Welchen Song eures neuen Albums mögt ihr am meisten und warum?
Lucio Secchi: Alle unsere Songs haben eine gewisse Bedeutung für uns. Wenn ich aber wählen müsste, dann wohl Finis Dierum, Alex würde wohl Not Alone wählen, Alessandro ist verrückt nach In Corpus Diaboli, Svi zum Beispiel spricht von nichts anderem als von Six Feet Away und Sadistic Possession und Mario mag Incarnation wegen des Grooves.
Lazer: Ihr seid schon aufgetreten mit Bands wie zum Beispiel Kataklysm, Grave, Brujeria oder Obituary. Gibt es da noch andere Bands oder Idole mit denen ihr unbedingt mal die Bühne teilen wollt?
Lucio Secchi: Da gibt es viele Bands die wir mögen, Ikonen des Metals die unser Leben verändert haben und uns zu dem gepusht, was wir heute sind. Ich würde auf jeden Fall gerne mal mit Slayer spielen, und At The Gates und Kreator…das könnte DAS Highlight unseres Lebens sein.
Lazer: Kannst du dich an eure allererste Show erinnern? Wie war as für dich und wo war diese Show?
Lucio Secchi: Natürlich! Unser allererstes Line Up – Ich, Alessandro, unser Cousin Dave an der Gitarre und Davide Puccini am Mikrofon. Wir spielten einen Contest in der Nähe von Reggio Emilia – wir haben ein paar unserer Songs gespielt und haben Postmortem und Raining Blood von Slayer gecovert. Von diesem Konzert gibt es sogar noch was auf Youtube. Es war fantastisch, eine großartige Zeit für uns.
Lazer: Gibt es einen Auftritt, der besonders emotional war beziehungsweise welcher war euer bester, deiner Meinung nach?
Lucio Secchi: Ich mochte das Konzert in Toliatti auf unserer Russlandtour mit Drauggard. Beide Bands haben auf der Bühne Refuse/Resist von Sepultura gecovert. Das waren großartige Momente.
Lazer: Gibt es auch Shows, an die du schlechte Erinnerungen hast?
Lucio Secchi: Oh ja…in Brescia während unserer letzten Tour mit Marduk und Belphegor. Wir hatten einige technische Probleme wie unter anderem Fußpedale ohne Strom für die Gitarren, einen verrückt spielenden Trigger von der Bassdrum, gerissene Saiten,…lauter technische Gebrechen.
Lazer: Gibt es für dich eine Lieblingslocation?
Lucio Secchi: Jede ausverkaufte Location ist die Beste!
Lazer: Geht ihr privat noch auf Konzerte? Welches war dein letztes?
Lucio Secchi: Na klar, bevor wir Musiker wurden, waren wir ja auch Fans. Ich versuche, zu so vielen Konzerten zu gehen wie nur möglich. Ich habe auch eine Liste mit meinen Favoriten. Das letzte Konzert das ich sah, ist 3 Tage her…Marduk in Nova Gorica.
Lazer: Welche Musik liegt in eurem Player, wenn ihr auf dem Weg zur Probe seid?
Lucio Secchi: Meistens unsere eigene.
Lazer: Und was läuft, wenn ihr auf dem Weg zu einer Show seid?
Lucio Secchi: Nichts bestimmtes, wir hören so vieles die ganze Zeit.
Lazer: Was ist deine Einstellung zu sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter, Instagram und so weiter? Ist es für eine Band heutzutage notwendig auf solchen Plattformen präsent zu sein und Werbung in eigener Sache zu machen?
Lucio Secchi: Eine Band sollte sich in erster Linie auf der Bühne und mit ihren Alben zeigen. Aber natürlich sind diese Plattformen heutzutage wichtig für die Promotion. Damit kannst du eine Band schon voranbringen, egal ob es jetzt richtig ist oder nicht. Klar, Nostalgiker sagen vielleicht, das ist sch***, die jüngere Generation wird bestimmt der Meinung sein, dass dies der Zukunftsweg der Musik ist. Wie auch immer – am wichtigsten ist und bleibt, die Bühne zu zerlegen.
Lazer: Lucio, nochmals Danke, für deine Zeit und deine ausführlichen Antworten.
Die letzten Worte gehören dir – sag uns, was du noch unbedingt loswerden willst.
Lucio Secchi: Ich hoffe, ihr könnt irgendetwas spezielles aus der Energie von Finis Dierum ziehen – DEM Sound, der euren Metalhead die ganze Zeit bangen lässt.