VAULTWRAITH-Interview mit Esteban Walpurgis 2017
Vaultwraith haben mit ihrem Debut “Death is Proof Of Satans Power” ein kultig-atmosphärisches Stück Blackened Heavy Metal voll gekonnter Klischees und schwarzem Humor geschaffen, das geradezu nach einem Interview zur Halloween-Saison schreit. Folglich wandte ich mich direkt an die Band, um mir etwas über die weitere Zukunft der Band erzählen zu lassen, und um mir ein paar Tipps in Sachen Horrorfilme geben zu lassen…
Lex: Hallo und Gratulation zu eurem guten Album! Wie geht´s euch? Und wie waren die bisherigen Kritiken und Reaktionen auf „Death Is Proof Of Satan´s Power?“
Esteban Walpurgis: Danke für das Lob! Wir sind stolz das Album jetzt draußen zu haben und die Reaktionen sind soweit hervorragend. Da könnte ich mich echt nicht beschweren. Es hat uns ziemlich viel zeit gekostet unser Debut fertigzustellen. Die Zusammenarbeit mit unserem Label Hell´s Headbangers lief wie geschmiert: Sie haben wirklich verstanden, worum es bei der Band geht, und sind selbst absolute Horror- und Metalfans!
Lex: Erzähl doch etwas über die dunklen Machenschaften von Vaultwraith – alles hat vor einigen Jahren mit Jim Sadist von Nunslaughter angefangen, richtig?
Esteban: Jim war einer von vielen Freunden und Musikern, die in der Band spielen sollten. Das Traurige an der Sache ist, dass er starb, als wir endlich soweit waren, an einem Album zu arbeiten. Aber wir hatten eigentlich nie wirklich die Chance, mit ihm zusammenzuarbeiten: Wir haben über Jahre über verschiedene musikalische Ideen mit ihm gesprochen, es ist aber leider nie wirklich soweit gekommen. Vaultwraith hatten über die Jahre viele verschiedene Line-Ups, ohne dass dabei etwas Konkretes zustande gekommen wäre. Jim in der Band zu haben wäre – glaube ich – wegen seines Drum-Stils sehr interessant gewesen. Einfach, nichts Gekünsteltes, einfach auf den Punkt. Er hatte den perfekten Old School Drum Sound! Ich werde ihn sehr vermissen. Jim war früher ein gewaltiger Einfluss für mich; ich mochte die Tatsache, dass er niemals aufhörte neue Musik zu machen, ungeachtet der Umstände. Er scherte sich nicht darum, einen Haufen Geld zu machen oder dergleichen. Er wollte einfach Metal machen, und genau darum geht es bei Vaultwraith!
Lex: Wie würdest Du euren Sound beschreiben?
Esteban: Musikalisch sind wir vor allem durch Bands wie Mercyful Fate, King Diamond, frühe Metallica, Iron Maiden, Candlemass, Celtic Frost, und Death Metal Bands wie Autopsy, Nocturnus, Nunslaughter, Death etc. beeinflusst. Das ergibt eine ganz interessante Mischung, aber ich denke es funktioniert bei uns, weil wir es schaffen, aus all dem einen zusammenhängenden Sound zu erzeugen und es dabei gleichzeitig vermeiden, einfach nur wie eine „Retro Metal Band“ zu klingen. Auf klaren Gesang haben wir bewusst verzichtet, weil wir durchaus noch im Black/Death-Bereich bleiben wollen, der sich für uns einfach natürlich anfühlt. Wir lieben alle möglichen Arten von Metal und Musik im Allgemeinen, aber Death/Doom/Black/Heavy/Thrash Metal ist eben das Beste!
Lex: Euer Plattencover hat alles in sich, was typisch Metal ist: Dämonen, Hölle, schwarze Magie, nackte Weiber… Die Art von Artwork, für die der T-Shirt-Druck erfunden wurde. Wer hat denn das geile Artwork für „Death Is Proof Of Satan´s Power“ gemacht?
Esteban: Danke für das Kompliment! Wir haben echt hart daran gearbeitet, uns das bestmögliche Artwork für unser Debutalbum zu sichern. Wir sind ja schwer inspiriert durch die Artworks der 70er-Horrorfilm-Plakate, durch alte Horrormagazine, -comics und -romane, ebenso wie durch die Iron Maiden und natürlich King Diamond Artworks der Achtziger. Die sind immer noch die Besten! Wir haben unserem Freund Mario E. Lopez diesen Job anvertraut, mit dem wir bereits in einigen unserer früheren Bands zusammengearbeitet haben. Er macht alles noch mit Hand, ohne irgendwelchen digitalen Kram! Und er ist einfach einer der besten neueren Künstler, die man heutzutage finden kann. Wir hoffen, dass er auch weiterhin unsere Cover-Artworks machen wird. Cheers Mario!
Lex: Geht es bei “Death Is Proof Of Satan´s Power” um etwas Bestimmtes?
Esteban: Das Album ist selbstverständlich durch europäische Horror- und Okkultfilme der 70er inspiriert. Wir verehren Regisseure wie Paul Naschy, Amando de Ossorio, Jess franco, Jean Rollin, Leon Klimovsky, ebenso auch die klassischen Hammer Horror Filme der 50er, 60er und 70er. Wir lieben diese Art von Material, schaffen daraus unsere eigenen Geschichten und Songs, und verdichten es mit Einflüssen aus Büchern und sonstigen horrorrelevanten Themen die uns zusagen. Sprich Vampirismus, Hexerei, Lovecraft, Edgar Allan Poe, schwarze Magie und so weiter. Wir sind hoffnungslos süchtig nach dem Zeug, so dass wir daraus von der Musik bis ins Artwork beeinflusst werden.
Lex: Da ihr ja so auf kultige Horrorfilme steht: Was sind eure Lieblingsfilme, und gibt´s auch einige neuere, die euch gefallen?
Esteban: Ha, da könnte ich stundenlang Titel aufzählen! Einige, die wirklich ein beträchtlicher EInfluss für das Album waren, sind unter anderem “Horror Rises From the Tomb”, “Night of the Werewolf”, die „Blind Dead“-Reihe, „Dracula Has Risen From the Grave“, „Erotic Rites of Frankenstein“, „Fascination“, „Inquisition“, „The Blood Spattered Bride“, „Daughters of Darkness“, „Werewolf Shadow“ und „The Devil’s Nightmare“. Was neuere Filme angeht, sind wir alle schwer von „The Witch“ begeistert.
Lex: Gibt´s bereits Pläne für ein zweites Album?
Esteban: Oh ja! Genau daran arbeiten wir bereits, neben einer neuen Split 7“EP mit Crucified Mortals (eine echte Killer-Death/Thrash Combo) sowie einer Split EP mit Mangler aus Kanada. Das zweite Album knüpft an das Debut an, fühlt sich für mich aber bisher mehr heavy an und hat noch etwas mehr Atmosphäre. Wir nennen es „Devilcraft Metal“!
Lex: Mit wem würdet ihr gern einmal auf Tour gehen?
Esteban: Wir leben alle von Vollzeitjobs, also ist eine richtige Tour für uns noch kaum umzusetzen. Aber wir werden in der näheren Zukunft sicher ein paar Einzelgigs und Festivalauftritte machen. Das lassen wir langsam angehen – Neue Songs zu schreiben hat für uns deutlich mehr Priorität.
Lex: Was antwortest Du, wenn jemand dir sagt, dass Jesus Dich liebt?
Esteban: DEATH IS PROOF OF SATAN’S POWER!
Lex: Vielen Dank für´s Interview – die letzten Worte gehören Dir!
Esteban: Erstmal Danke fürs Interview und den Support! Wir sind alle schon längere Zeit im Metal Underground unterwegs und waren bereits in einigen Bands, aber mit Vaultwraith haben wir endlich das richtige Ventil für unsere Vorlieben gefunden. Es bedeutet uns viel, dass das Debut so gut ankommt. Ihr werdet noch einiges von uns hören – Wir haben gerade erst angefangen!