ELUVEITIE, AMORPHIS, DARK TRANQUILLITY & NAILED TO OBSCURITY, 07.12.2022, Gasometer Wien
Die Co-Headliner-Tour von AMORPHIS und ELUVEITIE hat am 7. Dezember einen Zwischenstopp in Wien eingelegt. Als Unterstützung waren DARK TRANQUILITY und NAILED TO OBSCURITY mit dabei.
Nailed to Obscurity
Mit melancholischem, aber äußerst kraftvollem Death Metal ging es an diesem Abend los. Black Metal-Elemente waren auch dabei und haben die Stimmung noch dunkler gefärbt. „Clouded Frame“ durfte ich in voller Länge erleben – es hat mich richtig gefesselt.
Der Sänger von NAILED TO OBSCURITY war mit vollem Elan dabei und hat die Stimmungen mit seiner Performance genau widergegeben. Der Rest der Band war weniger dynamisch unterwegs, bis auf den Schlagzeuger, der auch gut dabei war. Allerdings waren Lieder auch eher melancholisch, da stört einem weniger Herumgelaufe auf der Bühne nicht.
Leute waren zu dem Zeitpunkt noch nicht allzu viele im Gasometer. Die Atmosphäre war gemütlich, fast ZU gemütlich für meinen Geschmack, denn das „make some noise for Eluveitie, Amorphis und Dark Tranquility“ fiel sehr mau aus. Dafür kam das „Vielen Dank, Wien. Ihr wart der Hammer“ besser an beim Publikum.
Setlist
- Black Frost
- Protean
- Liquid Mourning
- Clouded Frame
- Desolate Ruin
Dark Tranquillity
Eingestimmt haben die Schweden ihr Set mit „Iron Man“ von BLACK SABBATH. Kaum war das Lied zu Ende, stürmten DARK TRANQUILLITY auch schon die Bühne und starteten mit „Identical to None“. Der Sänger sprühte vor Energie und Lebensfreude und stand keine zehn Sekunden lang still. Auch der Rest der Band hat Vollgas gegeben und bewegte sich schnellen Schrittes vom einen zum anderen Ende der Bühne.
Im Hintergrund gab es keinen Backdrop, sondern eine Leinwand, auf der von Song zu Song andere Animationen abgespielt wurden, die das Spektakel zusätzlich in Szene setzten.
Im Publikum hatten sich bereits viele Fans versammelt und gingen anständig ab. Es befanden sich wahrscheinlich doppelt so viele Leute, wenn nicht mehr im Gasometer als zuvor bei NAILED TO OBSCURITY.
Setlist
- Identical to None
- Lost to Apathy
- What Only You Know
- Atoma
- Cathode Ray Sunshine
- The Dark Unbroken
- Hours Passed in Exile
- Phantom Days
- Misery’s Crown
Amorphis
Rückblickend hätten AMOPRHIS an jenem Abend Headliner sein können, denn die meisten Besucher waren bei ihrem Auftritt anwesend. Nach ihrem Gig dürften sogar Leute nachhause gegangen sein, denn bei ELUVEITIE war es weniger voll im Gasometer.
AMORPHIS haben das Publikum von der ersten bis zur letzten Sekunde gepackt und in ihren Bann gezogen. Die neuen Lieder vom 2022 erschienen „Halo“ sind super angekommen – vor allem „Seven Roads Come Together“ und „Northwards“. Fans durften sich auch über ältere Songs freuen, wie „Black Winter Day“, das Sänger Tomi als Schmankerl für Liebhaber von Melodic Death Metal der 90er ankündigte.
Den krönenden Abschluss machte schließlich „House of Sleep“, wo das Publikum zum Mitsingen motiviert wurde und auch brav den Anweisungen von Tomi folgte. Der Auftritt hätte ruhig noch länger dauern können, denn es war ein Genuss, der Band beim Performen zuzusehen und sich ihre Musik in toller Soundqualität live anzuhören. Vor allem Tomi hat mich vom Hocker gerissen mit seiner unglaublichen Stimme!
Setlist
1. Northwards
2. On the Dark Waters
3. Death of a King
4. Silver Bride
5. Into Hiding
6. Wrong Direction
7. The Moon
8. Seven Roads Come Together
9. Black Winter Day
10. My Kantele
11. The Bee
12. House of Sleep
Eluveitie
Während die Besucherzahl nach AMORPHIS‘ Auftritt etwas geschrumpft ist, ist die Anzahl an Männer und Frauen auf der Bühne danach signifikant in die Höhe gestiegen: ELUVEITIE bestehen aus neun Mitgliedern, die nicht nur E-Gitarren, E-Bass und ein Schlagzeug bedienen, sondern auch eine Harfe, eine Violine, Flöten und andere volkstümliche Instrumente. Mit ihrem Folk Metal, der viele Elemente von melodischem Death Metal enthält, hat sich die Schweizer Band in zwanzig Jahren Bandgeschichte international einen Namen gemacht.
Ihr letztes Album „Ategnatos“ ist mittlerweile schon drei Jahre alt. Zeit, um sich die neuen Lieder zu Gemüte zu führen war also reichlich vorhanden. Da schreckte es einen auch nicht, dass gleich vier Lieder von „Ategnatos“ auf der Setlist zu finden waren. Allerdings haben ELUVEITIE bereits an neuem Material weitergearbeitet. Mit der brandneuen Single „Exile of the Gods“ haben sie sogar ihren Auftritt eingeläutet. Der Song ist eingeschlagen wie eine Bombe!
Für mich war es das erste Konzert von ELUVEITIE. Deswegen hatte ich keine Ahnung, dass es für „The Call of the Mountains“, eines ihrer Toplieder, eine schweizerdeutsche Version gab, die sie gerne live spielten. „De Ruf vo de Bärge“ fand ich absolut schrecklich, da wär mir die englische Version lieber gewesen. Die Leute um mich herum fanden’s aber scheinbar voll geil.
Ansonsten fand ich den Auftritt von ELUVEITIE sehr stark. Der Sound war bombastisch und die Stimmung ausgelassen. Mosh Pits gab es – soweit ich das mitbekommen habe – keine, dafür wurde viel mitgetanzt, gesungen, gehüpft und geheadbangt.
Setlist
1. Exile of the Gods
2. Nil
3. Deathwalker
4. Epona
5. Anu
6. A Rose for Epona
7. Thousandfold
8. Ambiramus
9. King
10. Breathe
11. De Ruef vo de Bärge
12. Aidus
13. Ategnatos
14. Inis Mona