EMIL BULLS & THE BLACK PROTEUS: „Love Will Fix It“-Tour – Live-Bericht
EMIL BULLS besuchten am 20. Jänner anlässlich ihrer „Love Will Fix It“-Tour die Wiener Szene. Mit dabei waren THE BLACK PROTEUS. FLASH FORWARD mussten krankheitsbedingt leider absagen. Alle Fotos vom Abend gibt es hier!
The Black Proteus
Die Türen der Wiener Szene wurden an jenem Samstagabend etwas verspätet geöffnet. THE BLACK PROTEUS fingen trotzdem zeitgemäß an und so verpasste ich leider das erste Lied der österreichischen 8-Bit-Rockband. Ausgerüstet mit Kamera und Ohrenstöpsel kämpfte ich mich in den Fotograben, der besonders schmal war, denn wie sich später herausstellte, war das Konzert ausverkauft.
THE BLACK PROTEUS versprühten positive Energie mit ihrer Ausstrahlung und ihren Kostümen. Sie erinnerten mich an einen fleischgewordenen, atmenden, musikmachenden Commodore 64 – also im Grunde genau das, was man mit 8-Bit-Rock verbinden würde. Das anwesende Publikum war teilweise aber vielleicht sogar zu jung, um den Witz dahinter zu verstehen. Anspielungen an die Anfänge des Videospiel-Zeitalters fand man in Form von Bühnendekoration und in Details der Kostüme wieder.
Die Riffs waren groovig und die Soundeffekte weckten nostalgische Erinnerungen. THE BLACK PROTEUS untermalten ihren heiteren Rock mit dynamischer Performance und Sympathie. Die drei Herren nutzten den Raum auf der Bühne aus, so gut wie es ging. Auch der Schlagzeuger war mit voller Energie dabei und fiel mir durch seine belebte Mimik wiederholt ins Auge.
Zwischendurch wurde das Publikum immer wieder zum Mitklatschen und -springen animiert. Schließlich sollten wir ordentlich aufgewärmt sein für EMIL BULLS! Die Stimmung war gut. THE BLACK PROTEUS konnten mit ihrer lockeren, positiven Art überzeugen und sorgten für einen kurzweiligen Auftakt.
Emil Bulls
Da FLASH FORWARD krankheitsbedingt absagen mussten, war es dann auch schon Zeit für EMIL BULLS. Um das Warten aufregender zu machen, wurde ein Banner aufgespannt, der die Bühne vor neugierigen Blicken abschirmte. Mit Einsatz des Schlagzeugs in „The Devil Made Me Do It“ fiel der Banner zu Boden und die Band hieß uns mit voller Wucht willkommen. Die Szene war zu diesem Zeitpunkt bereits vollgestopft und es war schwierig, sich durch die Menge zu kämpfen. Sänger Christoph entpuppte sich schnell als rastloser Entertainer, der nicht nur die gesamte Größe der Bühne ausnutzte, sondern auch immer wieder die Nähe zu den Fans suchte.
Rundherum sah man Leute, die sich zur Musik bewegten, die mitsangen und den Moment genossen. Die Temperatur und der Bewegungsdrang des Publikums stiegen von Nummer zu Nummer an. In „Hearteater“, dem sechsten Song in der Setlist, gab es den ersten Mosh Pit. Von da an waren endgültig alle Hemmungen beim Teufel und die Stimmung kletterte immer weiter in Richtung Höhepunkt. Die positive Rückmeldung des Publikums übertrug sich 1:1 auf die Band, welche energiegeladen ablieferte und pure Freude ausstrahlte.
Zwischen den Songs nahmen sich Gitarrist Stephan und Sänger Christoph gerne Zeit, uns zu unterhalten. Witzige Kommentare über die eigentümliche Beziehung zwischen Österreich und Deutschland durften da nicht fehlen. Das lustigste war aber die Einleitung zu „Whirlwind of Doom“. Um es kurz wiederzugeben: Christoph erzählte uns eine Furz-Anekdote, die dem Song jegliche Boshaftigkeit entzog und den Refrain umso amüsanter machte.
Während dem a-ha Cover von „Take on Me“ dachte ich, dass wir nun beim letzten Song angelangt waren aber nachdem wir gefragt wurden: „Wien, schafft ihr noch einen?“, war klar, dass das große Finale noch bevor stand. EMIL BULLS verabschiedeten sich mit „Worlds Apart“ von uns und hinterließen ein strahlend fröhliches Publikum.
Wir wurden übrigens darüber informiert, dass EMIL BULLS dieses Jahr am Donauinselfest spielen werden. Wer also dieses Konzert verpasst hat oder die Band bald nochmal live in Österreich erleben will, fühle sich angesprochen!
Setlist
1. The Devil Made Me Do It
2. The Age of Revolution
3. Euphoria
4. Happy Birthday You Are Dead To Me
5. Not Tonight Josephine
6. Hearteater
7. Levitate
8. Here Comes the Fire
9. The Most Evil Spell
10. Smells Like Rock ’n‘ Roll
11. Whirlwind Of Doom
12. Nothing in This World
13. When God Was Sleeping
14. Winterblood (The Sequel)
15. you should see me in a crown (Billie Eilish cover)
16. Love Will Fix It
17. Sick
18. Man or Mouse
19. The Ninth Wave
20. The Jaws of Oblivion
21. Take On Me (a‐ha cover)
22. Worlds Apart