Bands: Ensiferum, Insomnium, Omnium Gatherum Date: 13.03.15 Venue: Backstage Werk, München
Finnland ist nicht nur das Land der 1000 Seen, es ist auch ein Land, das wirklich viele großartige Metalbands herausgebracht hat. Aus dieser ewig langen Liste muss man nur einmal die Namen Nightwish, Amorphis oder Children Of Bodom erwähnen und man weiß, wie wichtig das Land für die Metalszene ist. Wenn sich dann auch noch ein Triplepack der Suomis zusammen auf Tour ankündigt, bleibt einem gar nicht viel anderes übrig, als wieder einmal den Weg nach München, genauer gesagt ins Backstage Werk, zu wagen um dem starken Lineup Ensiferum, Insomnium und Omnium Gatherum einen Besuch abzustatten. Am Anfang war ich doch ein wenig skeptisch, das Backstage Werk ist doch etwas überdimensioniert für Ensiferum, aber ich wurde eines besseren belehrt. Bereits vor dem ersten Support, Omnium Gatherum, war es bereits richtig voll, vor der Türe stand eine lange Schlange, immer mehr Leute wollten in den Saal, nicht einmal beim ausverkauften Hammerfall-Konzert vor 2 Wochen war es gefühlt so voll.
Die 1996 gegründeten Melodic-Deather Omnium Gatherum um den (später auch bei Insomnium auf der Bühne stehenden) Gitarristen Markus Vanhala durften den Abend eröffnen und konzentrierten sich auf die letzten beiden Alben Beyond und New World Shadows. Auch wenn der Sound nicht so klar und druckvoll wie von vielen gewünscht aus den Boxen dröhnt zeigen die Jungs um Fronter Jukka Pelkonen von Beginn an, wie hoch das Niveau im skandinavischen Metalbereich ist. Auch wenn die Songs manchmal eintönig sind und auch Jukka’s Stimme auf Dauer etwas langweilig ist, verstecken müssen sich Omnium Gatherum vor niemandem. Ein wenig mehr Einsatz der Clean-Vocals von Joonas Koto würde vielleicht noch ein bisschen Schwung in den Sound der Finnen bringen, aber als Opener eignet sich die Band auf alle Fälle.
Setlist:
01. New Dynamic
02. Soul Journeys
03. The Sonic Sign
04. The Unknowing
05. New World Shadows
06. Everfields
Mehr als nur ein Geheimtipp sind inzwischen Insomnium. Die auch schon seit 1997 durch die Lande ziehenden Finnen sind mit ihrem hochgelobten letzten Output Shadows Of The Dying Sun leicht geschwächt unterwegs (Gitarrist und Sänger Ville Friman sitzt die Tour aus und wird durch Kari Olli, der normalerweise bei die der finnischen Progressive Metal Band Preasure Points Gitarre und Gesang übernimmt ersetzt), zeigen jedoch von Beginn an, dass sie für viele Besucher der heimliche Headliner sind. While We Sleep, The Promethean Song oder auch Ephemeral machen ebenso viel Spaß wie ältere Songs wie Weighed Down With Sorrow oder Drawn To Black. Instrumental sitzt bei Insomnium alles, Markus Vanhala zeigt sich auch zum zweiten Mal am Abend von seiner besten Seite, Kari Olli ist ein würdiger Ersatz und die Rhythmusfraktion um Niilo Sevänen und Markus Hirvonen lässt auch nichts anbrennen. Einzig Kari Olli’s Clean Vocals sind doch einige Male ziemlich neben der Spur, wenn man jedoch bedenkt, dass der Herr nur Ersatz ist kann man ihm jetzt auch nichts vorwerfen. Besonders positiv: eine Vorband die eine ganze Stunde Spielzeit erhält, das findet man nicht allzu oft.
Setlist:
01. The Killjoy
02. While We Sleep
03. Every Hour Wounds
04. Daughter of the Moon
05. Black Heart Rebellion
06. Where The Last Wave Broke
07. The Promethean Song
08. Drawn to Black
09. Ephemeral
10. Weighed Down With Sorrow
Der wirkliche Headliner des Abends ist aber Ensiferum. Pünktlich zur Veröffentlichung ihres aktuellen Albums One Man Army (immerhin Platz 1 der finnischen Albumcharts und auch Top 20 in Deutschland) und noch dazu zum 20. Jubiläum ihrer Gründung kehren die Mannen (mit weiblicher Unterstützung) um Petri Lindroos zurück auf die deutschen Bühnen und sorgen von Beginn an für großartige Stimmung. Auch wenn man ein neues Album im Gepäck hat wird die Show zu einem großartigen Überblick über die Geschichte der Band, so dürfen Klassiker wie Little Dreamer oder Into Battle ebenso wenig fehlen wie neue Songs wie Warrior Without a War oder auch One Man Army. Das Publikum kocht, die Band ist motiviert, der Sound drückt, ein paar gute Argumente für einen gelungenen Konzertabend. Der Victory Song darf dann ebenso wenig fehlen wie ein Judas Priest Cover und die abschließenden Must-Have Songs Token Of Time und Iron, die nochmal das allerletzte aus dem Publikum herausholen.
Setlist:
01. Axe of Judgement
02. Heathen Horde
03. Into Battle
04. Little Dreamer (Väinämöinen, Part II)
05. Warrior Without a War
06. Ahti
07. Smoking Ruins
08. Two of Spades
09. Unsung Heroes
10. Burning Leaves
11. One Man Army
12. Victory Song
Zugabe:
13. Breaking the Law (Judas Priest cover)
14. From Afar
15. Token of Time
16. Iron
Was bleibt vom finnischen Triplepack noch hängen? Eine großartige Bandauswahl mit starken Auftritten zu einem überraschend günstigen Preis von 27 € bei der Abendkasse. Da hat man schon für deutlich mehr Geld viel weniger erhalten. Noch dazu kommt es nicht allzu oft vor, dass auch Support-Bands eine anständige Spieldauer erhalten.