Bands: Sakrileg, Welicoruss, Artas, Vader, Dead Knowledge, Under Destruction, Traitor, Infest, U.G.F, Heathen Foray, Wolves Den, Saille, Holy Moses Date: 28.08. – 29.08.15 Venue: Suben
Suben, sollte man dieses kleine Städtchen im nördlichen Oberösterreich eigentlich kennen? Nun prinzipiell unbedeutend auf der Landkarte. Eigentlich, denn als Soldat habe ich wohl in den letzten 20 Jahren wohl einige Stippvisiten dort abgehalten. Somit war mir auch Suben bekannt. Warum es einen dann aufgrund der Musik dorthin verschlägt? Nun ja weil die Innviertler Headbanger zum Festival riefen, nämliche dem Headbangers Desaster IV. Ein etwas längerer Weg vom Pongau aus, aber den nahm man gerne in Kauf, zumal Kollege Much ja schon mehrmals auf dieses grandiose Festival hingewiesen hatte.
Man fand sich, das Städtchen erreicht gleich sofort zurecht und das angelegte Gelände bzw. die schon vorhandene Infrastruktur ließ auf ein vielversprechendes Event hoffen, was es ja dann auch schlussendlich war. Der Startschuss fiel bereits um 1700, doch leider war der Redakteur zu diesem Zeitpunkt erst beim Aufbrechen, da er seiner primären Arbeit nachgehen musste.
Somit wurden von mir Zodiac Ass und Halo Creation verpasst. Erst bei der Mitte des Auftrittes der Kärntner Black Metaller Sakrileg erreichten wir die Bühne, um uns ins Geschehen einweihen zu lassen. Einige hatten sich vor der Absperrung versammelt, um eifrig ihre Köpfe kreisen zu lassen. Was uns erwartete wusste ich eigentlich so persönlich nicht, denn die Truppe hatte mir bis zu diesem Zeitpunkt gar nichts gesagt. Die Herrschaften offerierten einen sehr ungeschliffenen, sehr True lastigen Black Metal mit nordischer Prägung. Wie es unser Much so schön betitelt hatte: Ungeschliffen, roh und primitiv. Genauso und da habe ich was den musikalischen Standpunkt bzw. die Einstufung betrifft nichts auszusetzen. Die sehr ungehobelten, eisigen Tracks kamen recht gut rüber und man war sichtlich bemüht, das noch eher nicht aufgewärmte Volk eifrig zu beüben. Nun wenn man Black Metal Fan war kam man da wahrlich auf seine Kosten, denn die Jungs hatten dem Genre entpsrechend eine gute Spielvariation parat. Mag an sich aufgrund der eher schlichen Songs weniger spektakulär klingen, kam aber Live-technisch sehr gut rüber und wusste sofort zu gefallen. Somit durchaus ein gut gesetzter Paukenschlag seitens der Kärntner.
Nach einer kurzen Umbauzeit gab es weiterhin etwas schwarz angehauchtes Material zu hören. Welicoruss aus Tschechien waren die nächsten im Bunde, und deren Songs sind meiner Wenigkeit durchaus bekannt. Die vierköpfige Heidentruppe bestehend aus Alexey „WELICORUSS“ Boganov (voc) Gojko Maric (guit), Dmitriy Zhikharevich (bass) und David Urban (drums) waren bereist schon ein paarmal in Österreich zu Gast. Bis dato habe ich aber nur deren Material auf CD gekannt und war somit durchaus gespannt, wie man eben das Ganze Live rüber bringen würde.
Hatte man noch zu Beginn mit kleineren Soundproblemen zu kämpfen, konnte man diese wenig später gut lösen und man offerierte das man zu einen der Hopefulls der Szene gehört. Fronter Alexey gewappnet mit einer Lederrüstung und einem Fellstückchen ließ uns zu kleineren Scherzen der PETA hinreißen. Ja auch so kann man sich mit weniger Alkohol im Blut zu einigen Neckereien hinreißen lassen. Anyway der Hüne gab eine sehr gute Vorstellung was den Gesang betraf und nicht minder gut eingespielt zeigte sich das Team rund um ihn. Nicht kleckern, sondern klotzen hieß es und da gab es seitens der Multi-Kulti Truppe (die Jungs stammen ja aus verschiedenen Ländern) nichts zu meckern. Trotzdem dass man doch weiter voneinander wohnt hatte es niemals den Anschein als wären die Jungs nicht aufeinander eingespielt.
Überzeugen konnte die Band durch ihren Auftritt eingängigen Songs, was auch an der steigenden Euphorie bemerkbar war, die sich während des Auftritts im Publikum verbreitete. Denk was den Pagan/Viking orientierten Musikgeschmack betraf konnten Welicoruss großen Applaus und Zuspruch ernten. Absolut mächtiger Auftritt, zu welchem man den Multi-Kultis wahrlich gratulieren kann und hofft sie alsbald wieder in Österreich begrüßen zu dürfen.
Um kurz nach Zehn war mit Artas die vierte Band des Abends auf der Bühne. Die Truppe macht eine Mischung aus Metalcore und Nu-Metal, welcher nicht jedermanns Sache ist. Dazu singen die beiden Sänger teilweise auch deutsche und spanische Texte. Stellenweise ist etwas Rap-artiger Sprechgesang dabei und dies trifft oftmals nicht immer die Geschmäcker. Wurde aber seitens des Publikums, egal welchem Genre man hold war super aufgenommen. Da tanzte und moshten einige Kuttenträger, wie auch Fans mit Black Metal Shirt. Das ist mal eine musikalische Akzeptanz die man nicht Allertage zu sehen bekommt.
Gut getimed konnte man sich der Poser-mäßigen Show nicht entziehen und es gab viele Jubelrufe. Der Menge hat es somit sehr gefallen, denn der Platz vor der Bühne war quer durch die Show mit Menschen gefüllt, die zu den Stücken mitginge auf Teufel komm raus. Wie gesagt das Material und die Einflüsse der einzelnen Musiker ist etwas kunterbunter, als es bei anderen Acts der Fall ist, aber an diesem Abend liefen alle Zeichen auf Sturm und so konnte man eben das feierwütige Volk gut in den Griff bekommen und für sich gewinnen. Auch nach einer Zugabe wurde gekreischt, welcher man gerne in Form des Coolio Covers „Gangsta’s Paradise“ nachkam. Dann musste man aber wirklich den Platz frei machen, denn es war Zeit für den Hauptact des ersten Abends.
Dieser stand schon wetzend in den Startlöchern. Vader warteten sofort nach dem Startschuss mit allerfeinstem Death Metal auf. Wer VADER kennt weiß, dass die vier Mannen keinen Platz für Kompromisse lassen und stets gewillt sind alles in Schutt und Asche zu legen. So auch an diesem Abend und da gab es was die Technik und Sound betraf nichts zu meckern. Tja darf man dies mit einer 32 jährigen Bandgeschichte erwarten? Nun ich habe durchaus schon gespaltene Auftritte mit der polnischen Death Maschinerie erlebt. An diesem Abend hat man definitiv alles gegeben, folgerichtig fanden alle Songs den direkten Weg in die Gehörgänge und wurden einzeln komplett seitens des feierwütigen Volks vor der Bühne abgefeiert.
Voller Energie und Spielfreude ziehen die Polen das Publikum blitzschnell auf ihre Seite und zeigten damit eindrucksvoll warum man erstens so einen Status unter den Death Metal Liebhabern besitzt und zweitens, dass man nach all den Jahren nichts verlernt hat und weiterhin spielt als hätte man stets frisches Blut geleckt. Vader-typisch ging es professionell und heftig weiter und jeder Track schlug ein, wie eine vernichtende Granate. Hat es wen gestört? Wohl kaum, denn ein Blick durch die Reihen der Besucher bestätigte, dass die Polen nicht nur ein astreiner Act auf Scheibe sind, nein auch Live niemals etwas anbrennen lassen. Gekonnt führte man diesen gesetzten Würgegriff weiter und lockerte diesen zu keinem Zeitpunkt. Somit kein Standardprogramm, sondern eine sehr frische Show, welche man amtlich abfeiern musste und das genossen Peter und seine Mannen sichtlich. Posing und Sound einfach toll und somit beendete man nicht nur den eigenen Aufritt, nein auch der erste Tag konnte somit als durchaus positiv bewertet werden.
Nach einer doch etwas kürzeren Nacht ging das muntere Treiben am Samstag weiter. Während noch etliche Besucher in Katerstimmung versuchten neue Kraft zu tanken, um für den neuen Tag gewappnet zu sein. Kletterte pünktlich um 14:30 die Groove/Thrash Formation Dead Knwoledge auf die Bühne.
Wer die Mannen und das Weibchen kennt, weiß, dass man steht’s eine energetische Show, mit viel Fun in den Backen liefert. An diesem Tag leider ohne Bassisten, was etwas den Groove im Sound der Truppe nahm. Selbiger war Arbeitsbedingt leider nicht imstande den Auftritt zu absolvieren. Redlich bemüht war man aber trotzdem alles zu geben, was aus meiner Sicht definitiv gut rüber kam, zumindest eine Handvoll Fans hatten sich vor der Bühne versammelt, um nicht nur in den Genuss der Truppe zu kommen, nein auch diese nach Stricht und Faden zu bejubeln. Die Mixtur aus eigenständigem, modernen Sound zwischen Machine Head, Pantera und Lamb of God war für diesen Tag genau die richtige Einleitung zum folgenden Festakt und da konnte man einfach nur die Daumen nach oben halten. Nach der Zugabe in Form des Sepultura Covers „Roots Blody Roots“ war aber Schicht in Schacht und man übergab das Feierzepter an die nächsten im Bunde.
Under Destruction aus der Steiermark sind bei mir persönlich aufgrund des sehr starken Göteborg Death Metal Sounds ein Begriff Melodic Death Metal Made in Austria. Zumindest zu Beginn des Auftritts scheint noch niemand etwas von den Jungs gehört zu haben. Da blickte man echt auf eine freie Weite, die definitiv geschlossen gehört hätte und das von Anfang an. Deutlich länger brauchte man, bis sich einige erbarmten um den Jungs Tribut zu zollen.
Fakt ist, die qualitativ hochwertige Truppe liefert superben Melodic Death Metal mit Nackenschmerzengarantie. Das war ja wohl das Motto des Festivals oder etwas nicht? Gut kann auch daran gelegen haben, dass noch viele sich erst nach und nach in die Gänge setzten und ab der Mitte des Auftritts dann doch etwas überrascht waren von so viel Qualität die hier durch die Boxen gejagt wurde. Timing, wie auch die Songs zündeten amtlich und ließen keine Fragen offen, denn die Burschen mögen zwar einen witzigen Namen haben, aber unter Konstruktion ist bei denen gar nichts, eher im Gegenteil.
Der Fronter bewies, dass er zu einen der stärksten in dem Genre unserer Republik gehört und auch seine Mitstreiter standen ihm da in nichts nach. Das ist man gewohnt von den Bands aus der grünen Mark und so war zumindest ich nicht verwundert, dass die Stücke von der CD auch Live absolut einschlugen und für ein Beben in der Magengegend sorgten. Grenzgenial Auftritt, welcher von mir vom ersten bis zum gottverdammten letzten Track mit einem zufrieden, befriedigten Grinsen aufgenommen wurde.
Wusste ich es doch, die Jungs von Traitor, welche nun ihre Old School Thrash Maschinerie zum Laufen brachen kannte ich doch. Kollege Thorsten hatte ja bereits ihre Scheibe „Thash Command“ rezensiert.
Tja die Balinger waren das was ich mir erwartet habe, nämlich eine junge, hungrige Meute, welche, wenn man die Augen schloss an die Frühtage von Kreator, Sodom & Co erinnert wurde. Superb und klar gespielt boten die Jungs eine energetische Show bei der man auf eine breitere Zahl an Kuttenträgern zurückgreifen konnte. Jawohl diese wahren und das konnte man gleich sehen schlichtweg Megabegeistert was ihre neuen Faves hier da auf der Bühne ablieferten. Keine Frage, auch meine Wenigkeit etwas abseits war komplett im Bann dieser Truppe. Genauer beäugt stellt man fest, die Jungs scheinen zwar noch etwas jünger gewesen zu sein, offerierten aber ein Zusammenspiel, als auch Acting, das man oftmals von alteingesessenen Thrashbands schon lange nicht mehr zu sehen bekommt.
Die gute Laune die man eben mit der Thrash Metal Runde verbreitete war doch sehr ansteckend und dadurch konnte man quer durch die Gesichter der Besucher feststellen, dass die deutschen Thrash Maniacs hier ordentlich punkten konnte. Kaum verwunderlich, denn Spieltechnisch patzte man nicht, hatte einen super Sound und auch die Songs schlugen eben ein wie eine Granate. Gekonnte aber nicht abgehalfterte Routine und Spaß an der Musik sprangen sofort über und das fand ich absolut genial was uns da geboten wurde.
U.G.F. besser gesagt Underground Groove Front bestehen seit 1998 und stammen aus dem oberösterreichisch-bayrischen Grenzgebiet, da hatte man wohl an sich einen Heimvorteil, welcher aber nicht so recht zu sehen und zu spüren war. Gut die Musik ist nichts für Weicheier keine Frage, doch die ausgelassene Feierstimmung ging mit dem groovigen Sludge-Groove-Doom doch etwas nach unten. Nicht falsch verstehen, die Truppe auf den Fährten von Crowbar ist nicht schlecht, kam aber Live auch bei mir nicht so recht an. Zu anstrengend musikalisch für diese Tageszeit.
Einige Die Hard Fans sahen sich den Auftritt in den vorderen Reihen an, doch merklich und das bestätigten auch andere Besucher war die Show doch ein Gang bzw. mehrere Gänge nach hinten. Das man was das Genre betrifft definitiv gut drauf ist mag wohl außer Frage stehen, nur Live zündet das nicht wirklich. Der Sound war definitiv ein Kraftpaket, aber dieser wollte nicht so recht zünden und dadurch gesellten sich immer mehr Besucher auf die Reihen der Bänke, um sich gemütlich den Auftritt von dort anzusehen. Noch einmal als Resultat, Spieltechnisch sicher gut auf Platte, aber Live einfach sehr, sehr anstrengend und deswegen zweite Band des Abends die einfach nicht so toll war.
Infest aus Serbien wurden uns im Vorfeld von Demonic Nights Kollegen und The Morphean Basser Georg Karl als absoluter Hingucker empfohlen, mit der Aussage, so viel hochwertige, professionelle Qualität für Lau bekommt man nie wieder. Da hatte der werte Kollege nicht zu viel versprochen.
Veni, Vidi, Vici hieß es da. Man kam sah und traute echt seinen Augen nicht, die Serben gingen rauf und ließen einen Sturm vom Stapel der bei mir ein sofort nach unten klappende Kinnlade hervorrief. Vergleichbar vom Sound her wären da noch die Schweden Legions of War, welche eine ähnliche Black/Thrash Kerbe wie Vandal, Zombie, Tyrrant und Vrag schlagen. Binnen Zehntelsekunden wurde alle Trueness ausgepackt und hab mich selbst dabei erwischt, dass ich eine Stricherlliste geführt habe, wie oft der Fronter das Wort Brothers in den Mund genommen hat. Es war zwar alles sehr Klischeehaft orientiert, wirkte aber zu keinem Zeitpunkt irgendwie abgehalftert. Eher im Gegenteil, hier wurde ein sehr hohes technisches Niveau ausgepackt und die Jungs lieferten einen Megaprofessionellen Gig ab. Das man dies honorieren musst stand wohl außer Frage, da nicht gekleckert sondern im großen Stil geklotzt wurde.
Astreine Show die da die Serben offeriere und für mich wohl der Act des Abends waren. Hier war alles stimmig und man hatte so viel Freude die man wohl schon lange nicht mehr gesehen hatte. Die würden auch vor 2 Leuten spielen und eine hochprofessionelle Show abliefern. Einfach grenzgenial und da hofft man wirklich diesen Act recht schnell mal wieder Live zu sehen.
Da ich ja schon geschieden bin, wollte ich mir eigentlich dieses Wedding Revival nicht wirklich ansehen. Dennoch hat es mich irgendwie in die Halle verschlagen, da stand doch dieser Eggei oder von vielen Konzertbesuchern eher als Dämon bekannter Typ im Mönchskuttenkostüm auf der Bühne. An dem ist, zumindest an diesem Abend ein Komiker verloren gegangen, somit nicht ernst zu nehmendes Zeremoniell aber durchaus witzig. Manko dieser Einlage, sie dauerte einfach zu lange, was nachstehend für einige Verzögerungen sorgte. Anyway etlichen Besuchern hat es gefallen und das ist ja wohl das wichtigste.
Heathen Foray die heidnischen Krieger aus Wien und Steiermark sind mir bis dato nur von ihren Scheiben bekannt gewesen. Das man Live so einschlagen würde hätte ich wohl nicht gedacht, weil ja doch hier und da bei einigen zu vernehmen war. Ah das sind doch die Amon Amarth für Arme.
Nun da tut man dem Fixstern des Pangan Metal Made in Austria aber doch Unrecht, denn die Show war wahrlich toll, einerseits gab man, obwohl man ohne Basser Max spielte (Freund da bist mir noch ein Hörnchen Met schuldig, man schneidet sich doch nicht einfach in den Finger) alles und dieser, sogenannte, oftmals zitierte Funke sprang sofort über. Somit gab es wohl seitens der Besucher nichts zu meckern. Eigentlich hatte auch ich so nichts zu meckern und dennoch verhaspelte man sich bei einigen Parts gewaltig. Kann auch daran liegen, dass eben Max nicht dabei war, aber bei den hymnischen Parts zeugte man eher von minderer Qualität und die Gesänge die da durch die Boxen kamen waren oftmals sehr gequält.
Kenne alle Tracks und Alben der Band und weiß die Qualität zu schätzen, nur mit diesen Einlagen konnte man an diesen Abend sein Revers nicht mit Ruhm bekleckern. Dem Feiervolk hat es auch trotz dieser Patzer sehr gefallen und die gingen das erste mal so richtig ab. Das war wirklich toll und wurde auch seitens der Band honoriert, denn man hatte den Geburtstag des Gitarristen zu feiern und so wanderte das Geschenk für ihn, in Form eines Kanisters Met durch die Reihen. Somit durchaus ein toller Auftritt und beim nächsten mal hoffe ich diese Patzer was die hymnischen Parts anbelangt nicht mehr zu hören.
Schon im Vorfeld kam mir der Fronter von Wolves Den bekannt vor. Er wird es zwar schon nicht mehr hören können, aber das ist der ehemalige Fronter von Equilibrium.
Mit seiner Death Metal unter der Gürtellinie Kopie Driven habe ich ihn schon mal erlebt und das war nicht so berauschend. Nun wollte ich eigentlich schon das Weite suchen, da hat mich doch der Bursche mit seinen Mannen am linken Fuß erwischt. Ja wie geil war dass denn, so eine geile Variation aus Black, Viking und Pagan habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Teilweise wusste man nicht, ist das Rotting Christ orientiert, oder gar doch wieder Ex Deo. Wie auch immer, die Herrschaften hatten vielleicht einen etwas schwereren Start seitens der Besucher, aber man konnte innerhalb des ersten Songs alle wieder und noch mehr vor die Bühne schaffen. Das verlangt einfach musikalische Qualität und da gab es wirklich nichts zu meckern, eher im Gegenteil, das konnte man nur mit dem Wort „Saugeil“ betiteln.
Timing, wie auch erstklassige Songs der orchestralen Art und Weise wurden hier durch die Halle gejagt und das steckte einfach an. Vor allem ein Wort hat sich bei mir im Hirn aufgrund des megageilen Tracks fest ins Hirn gebrannt, nämlich „Deus Vult“. War meines Erachtens mit Infest die Überraschung des Abends/Tages. Selten erlebt man solch eine Band, die einen binnen Sekunden sofort vom Hocker reißt und da kann man wirklich sagen was man will, mit diesem Standbein kann Helge Stang definitiv besser überzeugen als mit Arafel und Driven.
Hier sollte man weitaus mehr Augenmerk legen, denn mit dieser Konstellation und erstklassigen Sound spielt man schon weiter in der Oberliga. Wirklich arschgeil und das bestätigte die feiernde Meute, denn diese war schlichtweg geflashed was uns die Münchner boten. Da giert man doch alsbald nach mehr, das ist eine musikalisch super abgestimmte Meisterleistung gewesen.
Die aus Gent stammenden Saille hatten nun wirklich damit zu tun, dass man überhaupt den Auftritt absolvieren konnte. Fast eine Stunde brauche man, bis man den Fehler seitens des Sounds hinbekam. Alle Mühen hatten sich aber dann nicht wirklich ausgezahlt bzw. wurden wir für das Warten belohnt. Vielen Besuchern mag ja dieses musikalische Wimmelbild irgendwie gefallen haben, aber die Formation klingt auf Album wesentlich eingängiger als bei diesem Auftritt. Zu komplex und zu überladen klang das Ganze. Die hohen Sounds wurden dermaßen übersteuert, sodass die druckvollen Parts komplett untergingen. Mit dem mitgebrachten Lichttastendrücker habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen. Da bekam man ja Augenkrebs von seinem Gedrucke, hätte wahrscheinlich irgendwie die Stimmung zum Sound heben sollen, bei mir und etlichen anderen Besuchern war dies ein Grund die Halle zu verlassen. Man hatte und das steht außer Frage gute Ansätze, denn die Belgier sind mir durchaus was den Black Metal welchen sie fabrizieren und ihren leichten progressiven Einschläge durchaus ein guter Begriff. Man konnte aber das was man auf Platte in den Sound verpackt hatte Live nicht so rüber bringen wie man es gewollt hätte. Zu anstrengend war diese Sammelsurium und das kam einfach als sogenannter Co-Headliner gar nicht gut rüber. Zumindest bei mir hat man eher einen weniger guten Eindruck hinterlassen.
Somit der zweite Act des Abends, welcher nicht nur für eine totale Überziehung in der Running Order sorgte, nein auch jener, welche gar nicht ins Gehör wollte. Schade eigentlich, na vielleicht ein andermal.
Auf die Thrash Helden Holy Moses hatten sich schon viele gefreut und aufgrund der Vorband gab es dann eine Verzögerung, sodass Sabina Hankel Hirz alias Sabina Classen und ihre Mannen erst um 00:30 auf die Bühne bretterten und dies im wahrsten Sinne des Wortes.
Man kann als Metalfan von ihren Auftritten bei RTL2 halten was man will, an diesem Abend war eines ganz klar. Sabina ist zurück, tighter, besser als wohl jemals zuvor und diese schwang grenzgenial als Female Thrash Metal Queen das Zepter.
Vor Jahren hatte ich Holy Moses gesehen und dies war einfach nur mehr ein trauriger Abklatsch, aber es scheint als habe die gute Sabina die Kurve gekratzt und sie bot an diesem Abend eine Show sodass man wirklich sagen konnte: eine rückkehrende Thrash Legende.
Man kann von ihrer Stimme halten was man will, sie hasst man oder liebt sie und an diesem Abend haben sie wohl alle geliebt, denn die Fans gingen hier das erste mal überhaupt so richtig in die Vollen. Da gab es abschließend Thrash Granaten und par excellence. Dass man stilecht und zum Festival passend, Master of Disaster abließ konnte man nicht trefflicher in die Setlist wandern lassen, sowie alle Gassenhauer aus einer Thrash Ära, wo noch viele Besucher in den Windeln lagen. Dennoch, genau diese feierten wohl am kräftigsten, sodass die Band zur Höchstform auflief.
Das ist mal eine Wiederkehr die man echt so nicht erwartet hätte. Die derzeitige Bandkonstellation funktioniert wohl am besten und dazu noch eine Sabina in Höchstform, na wenn dies kein Grund zu feiern war. Zumindest den Fans war dies wohl eher egal, sie huldigten der Fronterin und dem heldenhaften Thrashpulk und somit konnte man einen Megastarken Abschluss des Festivals ziehen. Einfach nur saugeil was den Auftritt und die Huldigung des Publikums betraf.
Abschließend gibt es ja bei einem Festival immer die good’s und bad’s. Nun ja das Festival an sich, da gibt es nichts zu meckern. Etwas besser organisiert sollte der Einlass werden, denn wenn Leute da rein kommen, die nicht mal ein Bändchen haben ist das schon traurig und zeugt nicht von guter Mitarbeit.
Man sollte solch eine Sache die hier der Wolfi aufzieht wirklich unterstützen. Die Bardamen und die Ladys am Merchandise haben dies auch gemacht. Dafür gibt es ja einen Verein oder etwa nicht? Will hier wahrlich nicht mit dem Finger zeigen, aber darauf aufmerksam muss einfach gemacht werden, denn nur zu sagen, hoi ich bin im Verein das geht nicht, macht überhaupt keinen Sinn.
Weiters sollten die Fans die ohne Zahlen in die Halle kamen sich bewusst sein, dass man dadurch der metallischen Infrastruktur und eben dem Festival von Wolfi ziemlich schadet. Der tut sich das mit Leib und Seele an und dies gehört nicht nur supported, sondern einfach unterstützt.
Ein weiteres leider sehr großes Manko ist die Werbung. Kein einziges Plakat in der nächsten Nähe bzw. im benachbarten Bayern. Ist schon klar in Zeiten von Social Media durchaus eine Sache die man vernachlässigten könnte, aber eben nicht darf, denn diese stoßen sofort ins Gesicht, was bei einem Facebook Eintrag einfach untergeht.
Warum die Besucherzahl so gering war, schätze die Anzahl auf ca. 300 Leute, verstehe ich nicht. Wo waren die ganzen Linzer, Welser, Marchtrenker, Brauner und Passauer Metalfans? An sich immer schimpfen, ja bei uns gibt’s eh nichts mehr und dann müsste man nur 20km fahren und dann kommen nur vielleicht 20% aus diesen Gegenden. Wirklich schämbar!!! Sorry aber wenn man solch ein Festival sieht und dann diese Zuschauerzahlen, dann tut das, wenn man dem Mastermind sein mit Herz und Blut am Laufen gehaltenes Lebenswerk sieht doch sehr in der Metallerseele weh.
Bleibt einem nur zu hoffen, dass es wohl eine weitere Ausgabe des Headbanger Desasters gibt und man hoffen kann, dass der Verein hier dem Wolfi doch deutlich besser unter die Arme greift und sich mehr Fans aufraffen können. Wir werden definitiv wieder kommen so viel ist gewiss. Möchte mich im Abschluss noch einmal bei Wolfi und Fabian für solch ein tolles Event bedanken und hoffen dass unterm Strich zumindest Gleichtstand raus gekommen ist.