KATATONIA, SOLSTAFIR & SOM, 29. 01. 23, Arena Wien
Die Co-Headliner-Tour von KATATONIA und SÓLSTAFIR hat am 29. Jänner einen Zwischenstopp in Wien eingelegt. Als Unterstützung waren SOM mit dabei. Alle Fotos vom Abend gibt es hier!
Som
Progressiv, melancholisch, aber trotzdem dynamisch – so könnte man eigentlich den gesamten Abend kurz und knackig beschreiben. SOM, die Doom-Formation aus Amerika, hat beachtlich vorgelegt mit ihrer Performance. Zwar lädt die Musik nicht gerade zum Tanzen, oder gar zum Moshen ein, aber die Musiker haben dem tristen Sound mit ihrem dynamischen Auftritt Leben eingehaucht. Während ihres Auftritts war die Arena noch nicht allzu voll. Ein Großteil der Leute war beim Merch-Stand, der Bar und der Garderobe zu finden.
Nach dem zweiten Song fragte der Sänger mal durchs Publikum, ob es uns gut ginge. Die Reaktion von den Leuten war nicht mehr als ein Murmeln. Daraufhin fragte der Sänger, „Are you sure you’re okay?“ – ein Moment, der mir lustig, aber auch irgendwie traurig in Erinnerung geblieben ist.
Als er dann vor dem letzten Lied KATATONIA und SÓLSTAFIR ankündigte, war die Reaktion vom Publikum um ein Vielfaches enthusiastischer.
Sólstafir
Musikalisch sowie optisch sind SÓLSTAFIR für mich an jenem Abend am meisten herausgestochen. Mit ihrem Kleidungsstil hätten zumindest Gitarrist und Bassist auch in einer Cover-Band von ZZ Top spielen können. Mit Cowboystiefeln und -hüten schufen sie einen witzigen Kontrast zu ihrer melancholischen und teils sehr langwierigen Musik.
Im Unterschied zu SOM und KATATONIA hatten SÓLSTAFIR die Lichtshow auf sich gerichtet, was nicht nur angenehmer zum Fotografieren war, sondern die Atmosphäre automatisch weniger düster färbte. Es wäre auch schade gewesen, wenn es wieder so pechschwarz gewesen wäre, weil dann hätte man die coolen Instrumente und Outfits nicht so gut erkannt. Außerdem hat der Sänger, wenn er nicht gerade mit Gitarrespielen beschäftigt war, viel gestikuliert und so den Liedern mehr Ausdruck verliehen.
Bis zu einem gewissen Punkt in der Setlist habe ich mich auf ihre Lieder einlassen können und fand immer wieder interessante, hörenswerte Passagen. Irgendwann ist es mir dann doch zu langatmig geworden. Nichtsdestotrotz haben SÓLSTAFIR professionell und mit viel Charme die Wiener Arena in den Bann gezogen. Fans haben sich beim Merch getummelt und ich vermute, dass viele an jenem Abend in erster Linie für SÓLSTAFIR vor Ort waren.
Setlist
1. Náttmál
2. Köld
3. Melrakkablús
4. Bloodsoaked Velvet
5. Rökkur
6. Fjara
7. Ótta
8. Goddess of the Ages
Katatonia
Während KATATONIAs Auftritt war die Lichtshow wieder verdammt düster – und das von Anfang bis Ende. So düster ist ihre Musik nun wirklich nicht. Da hätte man schon ein paar Scheinwerfer auf die Bandmitglieder ausrichten können.
Ähnlich wie die Bands davor haben auch KATATONIA professionell, charmant und mit mehr Dynamik als erwartet ihren Auftritt über die Bühne gebracht. Die Arena war während SÓLSTAFIR bereits gestopft voll und das änderte sich während KATATONIAs Performance kein bisschen. Die Schweden hatten gerade einmal neun Tage vor dem Konzert ihr neues Album „Sky Void of Stars“ rausgebracht. Die neuen Songs wurden alle extrem positiv aufgenommen und sorgten für begeistertes Klatschen.
Nach „Untrodden“, das uns die Schweden als letzten Song des Abends verkaufen wollten, gab es schließlich sogar eine Zugabe in Form von zwei Liedern.
Setlist
- Austerity
- Colossal Shade
- Lethean
- Deliberation
- Birds
- Behind the Blood
- Forsaker
- Opaline
- Buildings
- My Twin
- Atrium
- Old Heart Falls
- Untrodden
- July
- Evidence